Menden. . KJG Bösperde und die Kolping Jugend Halingen greifen Vereinen, Kindergärten oder Altenheimen unter die Arme bei einem sozialen Projekt.

„72 Stunden – Uns schickt der Himmel“, so heißt die deutschlandweite Sozialaktion des BDKJs. Der BDKJ ist ein Dachverband für katholische Kinder- und Jugendorganisationen. Es geht darum, in drei Tagen, also 72 Stunden, ein soziales Projekt zu verwirklichen, unter vereinter Kraft der Helfenden und mit Unterstützung von lokalen Unternehmen. Zeitgleich starten die einzelnen Gemeinden ihre Aktionen, sodass über den ganzen Zeitraum Gutes in Deutschland getan wird. Dieses Jahr wird das Projekt nach längerer Zeit wieder ins Leben gerufen und die KJG Bösperde sowie die Kolping Jugend Halingen nehmen daran teil. Ein Gespräch mit Kathrin Bothor und Adrian Eickhoff von der Leiterrunde der KJG.

Wie habt ihr die letzte 72-Stunden-Aktion in Erinnerung?

Adrian: Bei der letzten Aktion 2013 habe ich noch als Kind teilgenommen. Ich hatte viel Spaß an der Umsetzung unserer Aufgabe und denke daran zurück, wenn ich an dem Kindergarten vorbeikomme, wo wir gearbeitet haben

Kathrin: Es lief sehr gut, wir wurden durch viele hilfsbereite Menschen unterstützt, haben viele Spenden erhalten und der Kindergarten hat uns gut verpflegt, uns aber auch viele Freiheiten gelassen. Dadurch war es sehr entspannt, aber wir hatten auch immer etwas zu tun

Worin bestand damals das Projekt? Wie waren die Reaktionen darauf?

Adrian: Wir haben damals ein Projekt zugewiesen bekommen. Das heißt, bei Beginn der 72 Stunden wurde uns mitgeteilt, wo wir arbeiten werden und dann wurden vor Ort die Vorstellungen geklärt. Unsere Aufgabe bestand darin, für den städtischen Kindergarten in Bösperde den U3-Bereich neu zu streichen, ein Hochbeet anzulegen und einen „Geburtstagsthron“ zu bauen. Natürlich gab es zu Beginn verwunderte Blicke: ,Was macht eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener da auf dem Gelände eines Kindergartens?’. Mit den Tagen hat sich die Sache dann aber geklärt. Zum Ende der Aktion sind einige Eltern, Nachbarn und Personen vom Kindergarten vorbeigekommen und haben sich angeguckt, was wir innerhalb des Zeitraumes umgesetzt haben. Ich kann mich nur an positives Feedback erinnern.

Kathrin: Ganz genau. Und im Anschluss gab es noch ein Grillfest mit den Eltern. Alle waren richtig begeistert. Wir haben Musik gehört und viel erzählt, es war lustig.

Was ändert sich von der Teilnehmer- zur Leiterrolle?

Adrian: Ich bin jetzt an der Vorbereitung, Planung und Umsetzung beteiligt. Wir müssen Spenden organisieren, Anmeldungen erstellen und Werbung machen. Damals musste ich mir keine Gedanken darüber machen, sondern bin einfach hingegangen.

Kathrin: Ich war beim letzten Mal schon als Leiterin dabei. Wir hatten auch Aufgaben wie das Radio anrufen, Kinder fahren und allgemein die Koordination. Man hat genauso viel Spaß, nur mehr Verantwortung.

Wie denkt ihr, kann die KjG sich bei sozialen Projekten einsetzen?

Kathrin: Durch die Teilnahme daran und dadurch, dass wir selbst welche ins Leben rufen. Leider sind uns oft die Hände gebunden, weil viele aus der Leiterrunde zum Studieren weggezogen sind und die Jüngeren vor Ort nicht alles allein stemmen können. In der vorlesungsfreien Zeit packen wir es, wie ich finde, aber ganz gut: Jetzt im April haben wir zum Beispiel einen Ostereierverkauf veranstaltet, im Sommer gibt es immer unser Zeltlager und zu Weihnachten eine Adventsaktion. Außerdem laufen gerade auch wieder Gruppenstunden. Das geht alles aber nur mit Zeit und helfenden Händen

Es wird für die KjG ein „Überraschungsprojekt“ geben. Habt ihr irgendwelche Erwartungen daran und wo denkt ihr, könnte in Menden etwas getan werden?

Adrian: Ich denke an irgendetwas in der Nähe von Bösperde – vielleicht Richtung Treff? Das könnte auch gut für die Dorfjugend sein. Oder vielleicht auch der Sportverein.

Kathrin: Nachdem wir schon beim Seniorenheim und im Kindergarten etwas gemacht haben, wäre jetzt vielleicht eine Schule an der Reihe. Einen Sportverein oder eine andere soziale Einrichtung könnte ich mir aber auch vorstellen. Aber was auch immer es wird – ich freue mich schon und es wird bestimmt witzig.

Was sind eure Wünsche für die Kinder- und Jugendarbeit in Menden?

Adrian: Motivierte Leiter und Teilnehmer und Ideenreichtum, damit es viele gute Angebote gibt.

Kathrin: Wir brauchen Zugriff auf die nötigen Ressourcen wie Geld, Zeit und Räumlichkeiten und eine Leiterrunde, die die Kinder mitzieht und Spaß an ihrer Arbeit hat. Es wäre toll, Möglichkeiten für Kinder aus sozial schwachen Familien zu schaffen, die sich eine Teilnahme an Ferienfreizeiten und anderen Aktionen einfach nicht leisten können. Dabei könnte auch die Stadt helfen. Für die Aktion jetzt konkret könnten wir schon Hilfe annehmen: wir brauchen Verpflegung, Getränke und Material. Was genau, können wir noch nicht sagen, aber zum Zeitpunkt der Aktionsverkündung werden wir einen Aufruf im Radio und bei Social Media mit einer Materialliste starten. Wir freuen uns über jede noch so kleine Unterstützung, die dem großen Zweck dient. Potentielle Spender können sich bei uns melden

Wer kann bei der 72-Stunden-Aktion mitmachen?

Adrian: Alle, die Spaß daran haben, sich für ein gemeinnütziges Projekt einzusetzen, ohne Einschränkungen. Die Anmeldungen gibt es auf unserer Website.

Kathrin: Genau, Mitglied muss man auch nicht sein. Hauptsache, man ist dabei. Dazu ist auch eine Unterrichtsbefreiung und Sonderurlaub von der Arbeit möglich. Wer nicht an allen drei Tagen teilnehmen kann, ist auch dazu eingeladen, nur im Rahmen seiner Möglichkeiten zu kommen. Am Donnerstag werden wir zum Beispiel nur planen und grillen, sodass auch Nachzügler willkommen sind.

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