Menden. In der Comedy-Mixed-Show „Frauenkracher“ bieten vier Kabarettistinnen Comedy der Extraklasse. Das kommt an bei den Mendenerinnen.

Mit Veranstaltungen wie der Comedy-Mixed-Show „Frauenkracher“ gelingt es Wilfried Kickermann im Handumdrehen, die Wilhelmshöhe zu füllen. So auch am Freitagabend, bereits eine halbe Stunde vor Einlass bildete sich eine lange Warteschlange, deren Ende weit in den Schwitter Weg hineinragte.

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Aus Dortmund und Bochum kamen Fans der „Frauenkracher“ um bei der Show dabei zu sein. „Es gibt sogar Gäste aus Hallenberg, die haben eine zweistündige Fahrt auf sich genommen“, sagt Wilfried Kickermann erfreut über die große Nachfrage nach Tickets.

Die vier Frauen bieten Comedy, die das Publikum begeistert.
Die vier Frauen bieten Comedy, die das Publikum begeistert. © phono-forum | Franziska Kickermann

Vier Kabarettistinnen bieten Comedy der Extraklasse, feminin und derb geht es auf der Bühne zu. Ihr Programm ist geprägt von Situationskomik und weiblicher Frechheit, mit der alltägliche Situationen geschildert werden aus der Sicht von Frauen. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich nicht auch Männer während der Show herrlich amüsieren können.

Herrlich witzig: Ingrid Kühne bei ihrem Auftritt in Menden.
Herrlich witzig: Ingrid Kühne bei ihrem Auftritt in Menden. © phono-forum | Franziska Kickermann

Auch auf der Wilhelmshöhe bestand das Publikum zu neunzig Prozent aus Damen. Die wenigen Männer an diesem Abend fungierten zum größten Teil als Begleiter ihrer Frauen, so wie Marcel, der seiner Frau Ina die Eintrittskarten zum Geburtstag geschenkt hat: „Ich freue mich immer, wenn wir gemeinsam ausgehen und ich freue mich auf diesen Abend und die Unterhaltung.“

„Frauenkracher“ mit Sia Korthaus.
„Frauenkracher“ mit Sia Korthaus. © phono-forum | Franziska Kickermann

Wer jedoch davon ausgegangen ist, dass die Akteurinnen auf der Bühne hätten nichts anderes vorhatten, als die Männer durch den Kakao zu ziehen, irrt. Sicher gehört es zur Frauencomedy, die eine oder andere Zote über das andere Geschlecht zu reißen. Lioba Albus, die ihre Kolleginnen auf der Bühne ankündigte, zum Beispiel wunderte sich sehr, dass es Männern gelingt, mit mehr als achtzig Jahren noch ein Kind zu zeugen. Als berühmte Beispiele nannte sie Robert de Niro und Al Pacino. Eine Erklärung für dieses Phänomen hat sie aber auch parat. Es ist der Johannistrieb im Alter, zwar sind Blüte und Fruchtstand längst vorbei, aber mit dem letzten Schleudergang werde für Nachwuchs gesorgt. Bei den Frauen hingegen verhält es sich ihrer Meinung nach wie mit alten Scheunen: „Die brennen gut, aber niemand ist da, der sie löschen kommt.“

Auftritt in Menden: Lioba Albus.
Auftritt in Menden: Lioba Albus. © phono-forum | Franziska Kickermann

Maria Vollmer berichtete anschaulich von einem Wellnesstag, der eher einem Stresstest glich und nach dem sie am Ende aussah wie eine sandgestrahlte Faszienrolle.

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Auch ihre Kollegin Sia Korthaus tat es ihr gleich und gewährte dem Publikum einen Einblick in ihr Leben. Die ausgebildete Sängerin tat das dazu musikalisch und brillierte mit Songs wie „Bacardi-Feeling“, die zu „Bahncard-Feeling“ wurden.

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Komplett zum Toben brachte den Saal Ingrid Kühne. Ihre Bühnenpräsenz und ihre Selbstironie ließen kein Auge trocken. Allein ihre detaillierte Beschreibung, wie sie nach dem Schwimmen in einer der kleinen Umkleiden versucht sich wieder anzukleiden, ohne dass ein Sanitäter gerufen werden muss, führt im Publikum zu Lachsalven.

Maria Vollmer auf der Wilhelmshöhe in Menden.
Maria Vollmer auf der Wilhelmshöhe in Menden. © phono-forum | Franziska Kickermann

Ihr Appell war eindeutig, die Menschen müssen wieder mehr lachen. Kinder lachen circa 200-mal täglich, Erwachsene nur gut fünfzehnmal und Verheiratete noch viel weniger. Das Ziel zu lachen wurde am Freitagabend eindeutig erreicht. Nach dem gut zweistündigen Programm verließen die Menschen die Veranstaltung mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einige werden am nächsten Tag sicher noch unter Lachmuskelkater gelitten haben.