Essen. „Barbie“ – und nun? Hier eine Vorschau auf die wichtigsten Filme des Jahres zwischen „Gladiator 2“, „Deadpool 3“ und Kult-Kater Garfield.
Mit 2023 verabschiedet sich ein gutes Kinojahr. „Barbie“ und „Oppenheimer“ sorgten für volle Säle – aber auch deutsche Produktionen brauchten sich nicht zu verstecken: Gleich am Anfang räumte „Im Westen nichts Neues“ bei den Oscars ab. Im Sommer legte der Streik in Hollywood die US-Filmindustrie dann für vier Monate lahm, doch seit November haben die Räder der Traumfabrik wieder Fahrt aufgenommen. 2024 kann kommen!
Eins vorab: „Barbie 2“ ist nicht im Programm (obwohl über eine Fortsetzung tatsächlich schon spekuliert wird) – dafür gibt es zu Jahresbeginn ein Wiedersehen mit „La-La-Land“-Oscar-Preisträgerin Emma Stone, die in „Poor Things“ nun erneut als Favoritin für einen Goldjungen gehandelt wird. In der Steampunk-Satire holt der Wissenschaftler Godwin Baxter (Willem Dafoe) die tote Bela (Stone) zurück ins Leben. Filmemacher Yorgos Lanthimos („The Favourite“) schuf ein modernes Frankenstein-Märchen – und ein feministisches Manifest, wie es heißt (ab 18. Januar).
„The Zone of Interest“ mit Christian Friedel und Sandra Hüller
Ebenfalls im Vorfeld hochgelobt: „The Zone of Interest“, der Ende Februar ins Kino kommt. Ein Film über die Familie des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß mit Christian Friedel vom Düsseldorfer Schauspielnaus und der Bochum-erprobten Sandra Hüller. Regie führt der Brite Jonathan Glazer. Ebenfalls am Start: Karoline Herfurth, Tom Schilling und Pola Friedrichs in „Eine Million Minuten“: eine deutsche Geschichte über ein Paar, das sich vornimmt, mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Der Beginn einer 694-tägigen Reise, eine Romanverfilmung von Christopher Doll.
Einen ersten Blockbuster könnte der März bringen. In „Dune 2“ erzählt Denis Villeneuve die Fortsetzung des Science-Fiction-Abenteuers mit Timothée Chalamet und Zendaya in den Hauptrollen, auch Austin Butler und Florence Pugh sind dabei. Und: „Die Farbe Lila“ ist wieder da – diesmal als Musical über die Situation der afroamerikanischen Bevölkerung Anfang des 20. Jahrhunderts.
Über die Fortsetzung von „Dirty Dancing“ (mit Jennifer Grey!) gibt es bisher nur Starttermin-Spekulationen – dafür ist „Alles Fifty Fifty“, eine deutsche Komödie mit Moritz Bleibtreu und Laura Tonke, mit ziemlicher Sicherheit ab März zu sehen. Sie erzählt von einer Scheidung und ihren (Erziehungs-)Folgen. Literarische Alternative: „Die Herrlichkeit des Lebens“, eine Verfilmung eines Romans über Franz Kafka und seine letzte Lebensgefährtin Dora Diamant.
„Onle Life“ erzählt von der Rettungsaktion des Maklers Nicholas Winton
Mit Spannung erwartet wird „One Life“, James Hawes‘ Biopic über den Londoner Makler Nicholas Winton, der vor dem Zweiten Weltkrieg über 600 Kinder jüdischer Abstammung aus Prag vor den Nazis rettete. Die Hauptrolle verkörpert Anthony Hopkins; auch Helena Bonham Carter ist zu sehen (ab 28. März). Fortgesetzt wird schließlich auch die Endzeit-Story „A Quiet Place“: Das Prequel „A Quiet Place: Day One“ spielt am ersten Tag der Apokalypse, an dem die Aliens mit dem feinen Gehör auf der Erde landen. Mit dabei ist Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o, 2024 Jury-Vorsitzende der Berlinale.
Im April geht es um Amy Winehouse. Die britische Regisseurin Sam Taylor-Johnson hat aus dem Leben der 2011 verstorbenen Soul-Sängerin einen Spielfilm gemacht („Back to Black“, mit Marisa Abela als Amy). Ebenfalls im Frühjahr startklar: „Godzilla x Kong: The New Empire“, bei dem sich Monsteraffe und Riesenechse wohl wieder ordentlich kloppen.
Apropos Tiere. Im Mai soll „Planet der Affen: The New Kingdom“ anlaufen, der mittlerweile vierte Teil der Fantasy-Reboot-Filmreihe (Regie: Wes Ball). Und Katzen, ja Katzen gibt es auch: Mit „Garfield – Eine Extraportion Abenteuer“ wird ein neuer Animationsfilm über den gefräßigen Kult-Kater präsentiert. Im Original wird Garfield von Chris Pratt gesprochen. Davon allerdings hat man in der deutschen Fassung nichts. Dafür kann man sich Chris Hemsworth in „Furiosa: A Mad Max Saga“ ansehen, dem fünften Teil von George Millers oscarprämierter Reihe. Als weiblicher Imperator trumpft Anya Taylor-Joy („Das Damengambit“) auf.
Tim Burton und „Beetlejuice“ kehren zurück
Die wohl unvermeidliche Wiederbegegnung mit Gru und seinen Minions gibt es im Juli: „Ich - Einfach unverbesserlich 4“. Auch „Deadpool 3“ mit Ryan Reynolds und Hugh Jackman und die Fortsetzung des stürmischen 90er-Kinohits „Twister“ (mit Daisy Edgar-Jones, „Der Gesang der Flusskrebse“) und Anthony Ramos („Transformers: Aufstieg der Bestien“) sollen im Sommer in die Kinosäle kommen.
Außerdem hat sich nach über 30 Jahren „Beetlejuice“ Teil 2 angekündigt. Regie führt wieder Kult-Regisseur Tim Burton – Fans der Horrorkomödie erleben ein Wiedersehen mit Michael Keaton und Winona Ryder. Geplant ist die Rückkehr des Poltergeistes im September, obwohl auch diese Dreharbeiten durch den Hollywood-Streik unterbrochen wurden.
Im Oktober können sich Filmfans dann auf „Joker: Folie à deux“ freuen, die Fortsetzung des Kinohits von 2019. Nur so viel: In der Nervenanstalt von Gotham City lernt Arthur Fleck alias Joker die Psychiaterin Harleen Quinzel (Lady Gaga) kennen. Aus ihr wird Harley Quinn...
Ein Mafiafilm mit Robert De Niro
Konkurrenz könnte ihnen im Herbst Ridley Scotts Monumentalfilm „Gladiator 2“ machen (voraussichtlich November), wenngleich ohne Russell Crowe. Die neue Hauptrolle des Kaisers Lucius übernimmt Paul Mescal. Und noch ein weiteres, lang erwartetes Abenteuer soll im Dezember starten: „The Lord of the Rings: The War of the Rohirrim“ erzählt die Geschichte von Helm Hammerhand, des Königs von Rohan und spielt 250 Jahre vor der Erfolgs-Trilogie.
Und wo wir grade bei den Helden sind. Zurück zu den Wurzeln gelangt auch Robert De Niro. In Barry Levinsons Mafia-Drama „Wise Guys (Alto Knights)“ ist er – voraussichtlich Ende des Jahres – in einer Doppelrolle zu sehen. Man munkelt von – zwei Mafia-Bossen.