Menden. Mehrere Krankheitsfälle lassen die im November 2023 sicher geglaubte Kanalnetz-Übertragung platzen. Die Zeche zahlen die Bürger.

Am Ende verlässt der Vertreter für den Ruhrverband etwas bedröppelt die Ratssitzung in Menden. Kein Wunder. Buchstäblich auf der Zielgeraden ist der Millionen-Deal abgebügelt worden. Ein Ergebnis, das nur der Gunst der Stunde geschuldet ist. Gleich mehrere Krankheitsfälle in Reihen der Befürworter bilden das Zünglein an der Waage. Einige Abweichler bei der CDU fehlen in der Abstimmung ebenso wie mehrere Grünen-Ratsmitglieder. Unter normalen Umständen wäre das Ergebnis wohl ein anderes gewesen und ännlich deutlich ausgefallen wie im November 2023. Wer nun jedoch hauptsächlich verantwortlich ist für diese vertane Chance, ist klar: CDU, FDP und AfD.

Die Zeche zahlen die Mendener

Die Diskussion rund um die Kanalnetz-Übertragung glich von Anfang an einer politischen Achterbahnfahrt. Beschlüsse, die man eigentlich gefasst hatte, wurden wieder kassiert - und andersrum. Dabei war die Lage nach Präsentationen, Vorträgen und Diskussionen eigentlich schnell klar: Menden hätte daraus im Grunde nur Vorteile ziehen können. Balve hat es vorgemacht, Meinerzhagen könnte bald ebenfalls sein Kanalnetz übertragen. In Reihen der Mendener Kritiker fehlt es allerdings an Mumm. Dabei zeigt sich an der Kanalnetz-Übertragung auch der Zustand der Mendener CDU, die sich selbst noch immer nicht einig in der Frage zu sein scheint. Abweichler gab es in der geheimen Abstimmung auch am Dienstagabend wieder.

Die Zeche dafür werden am Ende die Bürger zahlen. Entweder weil sie im Zuge der nun anstehenden Sparmaßnahmen auf Dienstleistungen der Stadt verzichten werden müssen - oder aber Steuererhöhungen drohen.