Menden. Sprecher Dr. Alexander Zibis verweist nach der Sitzung des Kulturausschusses auf die kritische Haushaltslage der Stadt Menden.

Die Chance, noch einmal Fragen zum geplanten Bücherei-Umzug zu stellen, kam für Dr. Alexander Zibis unverhofft. Eigentlich stand keine Einwohnerfragestunde auf der Tagesordnung im Kulturausschuss, doch die FDP beantragte diese – mit Erfolg. Und so fragte Zibis erneut nach einem Ratsbeschluss zum Umzug und ob es keinen Plan B gebe. Die Antworten von Bürgermeister Dr. Roland Schröder waren nicht neu: Er verwies auf den bestehenden und gültigen Mietvertrag für die Räumlichkeiten am Nordwall und das Votum des Kulturausschusses, die Dorte-Hilleke-Bücherei dort unterzubringen.

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Zibis will sich damit nicht zufrieden geben. In einer Stellungnahme erklärt der Sprecher der Bücherei-Initiative, die sich für einen Erhalt im Alten Rathaus stark macht: „Von einem Haushaltssicherungskonzept war nirgendwo die Rede, als der Kulturausschuss den Umzug der Bücherei seinerzeit empfohlen, nicht aber beschlossen hat.“ Er fragt: „Ist der Kulturausschuss unter dem Vorsitz von Matthias Eggers sich darüber im Klaren, dass ein solcher Umzug ohne seriöse Finanzierung eine Hypothek ist, unter der die Stadtbücherei – und wahrscheinlich nicht nur sie – früher oder später erdrückt werden muss? Schon von den Umzugs- und Einrichtungskosten weiß doch augenscheinlich niemand, wer sie wie übernehmen könnte, geschweige denn, dass es ein vernünftiges Nachnutzungskonzept für das denkmalgeschützte Alte Rathaus gäbe. (...) Auch dessen Umsetzung würde noch einmal sehr viel Geld kosten.“

Der übelste aller denkbaren Leerstände
Dr. Alexander Zibis - warnt vor einem Leerstand im Alten Rathaus

Zibis sieht Handlungsbedarf: „Selbst wenn man schon beraten und beschlossen hätte, müsste doch nun vor dem Hintergrund der deutlich gewordenen Finanzmisere, in der unsere Stadt sich befindet, das ganze Vorhaben erneut auf den Prüfstand.“ Die Vermeidung des „übelsten aller denkbaren Leerstände, nämlich der des Alten Rathauses“ müsse unbedingt vermieden werden.

Appell an die Kulturschaffenden in der Stadt

Zibis wartet auf einen „Aufschrei der Mendener Kulturfreunde und Kulturschaffenden“. Diese sollten laut Zibis fordern: „Wenn ihr schon Mietverträge abschließt, die jetzt mal so gar nichts mit der Förderung von Kultur und Bildung in Menden zu tun haben, dann bezahlt eure Mieten gefälligst aus euren Etats!“