Menden. Die Fußball-Europameisterschaft der Männer findet 2024 im eigenen Land statt. Doch das Stadtmarketing wird auf Public Viewing verzichten.
Fußballfans in ganz Deutschland sind bereits heiß drauf: 2024 findet die UEFA-Fußball-Europameisterschaft der Männer im eigenen Land statt. Einige Städte bereiten sich deshalb auf große Public Viewings vor. Doch in Menden soll es keins von Seiten der Stadt geben.
Auch interessant
Kosten stehen nicht in Relation zu dem Nutzen
Das Turnier in Deutschland startet am 14. Juni: Deutschland gegen Schottland. Das Eröffnungsspiel mit deutscher Beteiligung wird in München stattfinden. Eine Übertragung auf einer Großleinwand von Seiten des Stadtmarketings soll es allerdings nicht geben. Das geht aus einer Mitteilung des Stadtmarketings hervor, die in der kommenden Woche im Rat vorgestellt werden soll. Stadtmarketing-Chefin Melanie Kersting bestätigt: „Von Seiten des Stadtmarketings wird es keine große Veranstaltung geben.“
In der Mitteilung heißt es: „Das Stadtmarketing Menden setzt den Rat der Stadt Menden darüber in Kenntnis, dass es sich intensiv über die Möglichkeiten und Voraussetzungen für ein Public Viewing in Menden für die Spiele mit deutscher Beteiligung im Rahmen der Europameisterschaft informiert hat.“ Melanie Kersting erklärt, dass sie und ihr Team viel recherchiert und auch Angebote eingeholt hätten. „Das wäre alles ziemlich teuer“, sagt sie. Es sei mit mehreren tausend Euro pro Aufbau, also pro Übertragung, zu rechnen, da die Technik immer wieder neu aufgebaut werden müsse. Auch die Auflagen seien hoch und es müsse eine Lizenz bei der UEFA beantragt werden. Kurzum: „Sowohl der finanzielle als auch personelle Aufwand für eine öffentliche Veranstaltung“ seien „sehr hoch“. Die Kosten würden nicht in Relation zum Nutzen stehen.
Auch interessant
Aufsichtsrat stimmt gegen ein Public Viewing in Menden
Es sei davon auszugehen, dass die „Nachbarstadt Iserlohn sich professionell mit einer organisierten Fanmeile und entsprechenden Sponsoren aufstellen“ werde. Diese würde mutmaßlich auch viele Mendenerinnen und Mendener anlocken. Und auch die Baustelle in der Innenstadt sei ein Problem. „Darüber hinaus kann nicht mit dem Zeltdach als Veranstaltungsort geplant werden, da dieses, nach Rücksprache mit dem Immobilienservice Menden, aller Voraussicht nach bis zum EM-Start noch nicht errichtet sein wird“, so das Stadtmarketing. Dabei sei das „wetterbedingte Ausfallrisiko für Veranstalter und verbundene Partner“ erhöht.
Der Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Menden habe deshalb in seiner Sitzung Anfang März entschieden, dass das Stadtmarketing kein Public Viewing anbieten werde. „Darüber waren sich alle einig“, sagt Melanie Kersting.
Auch interessant
In Iserlohn sind die Planungen derweil vorangeschritten: Italien bezieht während der Fußball-EM Quartier in Iserlohn. Untergebracht wird die Fußball-Nationalmannschaft zur Europameisterschaft im Hotel „VierJahreszeiten“, Trainingsstätte wird das Hembergstadion. Die Stadt plant aktuell das Rahmenprogramm und weitere Details. Schon jetzt ist klar, dass es ein Public Viewing auf der Alexanderhöhe geben soll. Sämtliche Deutschland-Spiele, die Halbfinals und das Finale sollen hier sicher laufen. Je nachdem, wo die Italiener ihr „Casa Azzurri“ (Zentrum für Medien- und Fan-Aktivitäten) einrichten, möglicherweise auch Italien-Spiele.
Auch interessant
Lokale Gastronomen sollen sich nicht entmutigen lassen
Die Absage des Mendener Stadtmarketings wiederum solle aber lokale Gastronomen nicht davon abhalten, selbst aktiv zu werden. Das Stadtmarketing stehe ihnen beratend zur Seite und führe bereits Gespräche, so Kersting. „Ich zähle auf die Wirte“, sagt sie und ist sich recht sicher, dass es in der näheren Umgebung eine Möglichkeit geben werde, die Spiele mit anderen Menschen gemeinsam anzusehen.
Eine Anfrage bei der Stadtverwaltung ergibt: „Bislang sind keine Veranstaltungen mit Blick auf Public Viewing angemeldet worden“, sagt Stadtsprecherin Vanessa Wittenburg. Wer sich dafür interessiere, müsse eine solche Veranstaltung zwingend beim Ordnungsamt anmelden, „da es natürlich - wie bei jeder Veranstaltung im öffentlichen Raum - Regeln gibt, die dabei eingehalten werden müssen“.