Menden. Ein Fahrrad-Unfall mit anschließender Flucht auf dem Radweg im Osterfeld in Menden hinterlässt nicht nur Blessuren bei Frank Winkelkötter.

Frank Winkelkötter ist noch immer fassungslos. Auf dem Weg nach Hause wurde der passionierte Fahrradfahrer von einem anderen Radfahrer so stark gerammt, dass er stürzte und sich verletzte. Der Verursacher fuhr anschließend mit seinem Begleiter einfach weiter. „Einer der beiden rief mir beim Davonfahren ein lapidares Tschuldigung zu, aber das war‘s“, erinnert sich Winkelkötter.

Die Straße Osterfeld in Menden mit dem parallel verlaufenden Radweg.
Die Straße Osterfeld in Menden mit dem parallel verlaufenden Radweg. © WP

Der Vordere der beiden fuhr ohne Beleuchtung, der Fahrer dahinter hatte sein Licht an. Plötzlich, unvermittelt und für mich ohne erkennbaren Grund, scherte der vordere Radfahrer nach links aus und rammte mich.
Frank Winkelkötter - Fahrradfahrer, beschreibt den Hergang des Unfalls

Der Unfall ereignete sich am 17. Februar. Winkelkötter, der bei der Behindertenhilfe in Menden arbeitet, machte sich nach seinem Tagdienst mit dem Rad auf dem Heimweg nach Unna. Es war 19.40 Uhr, als auf dem Radweg durch das Osterfeld der Unfall passierte. „Ich befand mich auf halbem Weg zwischen Bösperde und Halingen, als mir zwei andere Radfahrer entgegenkamen. Der Vordere der beiden fuhr ohne Beleuchtung, der Fahrer dahinter hatte sein Licht an. Plötzlich, unvermittelt und für mich ohne erkennbaren Grund, scherte der vordere Radfahrer nach links aus und rammte mich“, beschreibt Winkelkötter die Situation, durch die er mit seinem Bike zu Fall kam. Er stürzte und schlug mit Rücken und Hinterkopf auf den Asphalt. Die Unfallverursacher jedoch fuhren weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern.

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Frank Winkelkötter rief nach dem Unfall sofort die Polizei

Mit Schmerzen und unter Schock stehend, verständigte der Geschädigte die Polizei. Die diensthabenden Beamten waren schnell vor Ort, nahmen eine Anzeige auf, und bestätigten, dass es sich bei diesem Unfall mit Verletztem und Unfallflucht um eine Straftat handelt. Gleichzeitig machten sie wenig Hoffnung, dass die Täter ausfindig gemacht werden würden. „Die Polizisten rieten mir, mich im Krankenhaus untersuchen zu lassen und den entstandenen Schaden an meinem Rad begutachten zu lassen“, sagt Frank Winkelkötter, der auch Tage nach dem Unfall immer noch fassungslos über das Verhalten der Unfallverursacher ist.

Frank Winkelkötter arbeitet in Menden bei der Behindertenhilfe und hat dort das Projekt „Fahren wie auf Wolken“ mit realisiert.
Frank Winkelkötter arbeitet in Menden bei der Behindertenhilfe und hat dort das Projekt „Fahren wie auf Wolken“ mit realisiert. © Behindertenhilfe Menden | Jutta Voß

Winkelkötter standen etliche Untersuchungen und Arztbesucher bevor. Zwar waren die Verletzungen, die er davon getragen hatte, nicht schwer, aber die Schmerzen und Blessuren schränkten ihn in seinem Alltag stark ein. Eine Krankschreibung über mehrere Tage folgte. „Möglicherweise standen die beiden jungen Männer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, ansonsten kann ich mir den Unfallhergang und auch ihr rücksichtsloses Verhalten nicht erklären.“

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Frank Winkelkötter bekannt für seine Arbeit bei der Behindertenhilfe Menden

Frank Winkelkötter ist in Menden bekannt für seine Arbeit bei der Behindertenhilfe. Das Projekt „Radfahren wie auf Wolken“, konnte im vergangenen Jahr, unter anderem durch sein großes Engagement, realisiert werden. Zusammen mit den Bewohnern fährt der Betreuer regelmäßig mit dem Parallel-Tandem. Dabei übernimmt er gerne die Verantwortung für seine Mitfahrenden. Auch privat ist er größtenteils auf zwei Rädern unterwegs. Vor zwei Jahren führte ihn sein Weg per Rad sogar bis nach Rom. Winkelkötter zählt zu den sicheren Fahrradfahrern, die wissen, wie man sich im öffentlichen Verkehr und auf Radwegen verhält, er zählt nach eigener Beschreibung eher zu den rücksichtsvollen Radfahrern. Inzwischen sind die Verletzungen größtenteils verheilt und Winkelkötter ist zurück im Alltag, allerdings hat der Unfall bei ihm Spuren hinterlassen. „Ich fahre selbstverständlich weiter mit dem Rad, das ist meine Passion, doch der Unfall hat mir gezeigt, dass, egal wie vorsichtig man selbst auch ist, immer etwas passieren kann. In meinem Fall verursacht durch die Rücksichtslosigkeit anderer Radfahrer. Ich hoffe zwar, dass man die Übertäter findet und sie sich verantworten müssen, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht daran.“