Menden. Langsam, aber sicher geht es voran auf Mendens zentralster Baustelle. Beim Zeltdach gibt es einen Dämpfer.

Rund ums Rathaus tut sich was. Der Großbaustelle Bürgerhaus und Tiefgarage stehen die nächsten Meilensteine bevor. Läuft alles nach Plan, könnte sich Mitte März wieder etwas tun. Beim Zeltdach allerdings gibt es einen Dämpfer. Was das für den Zeitplan des Wiederaufbaus des Mendener Wahrzeichens bedeutet.

Mehrteiliges Großprojekt

Es ist eine riesige Baustelle zwischen Rathaus und Bürgerhaus – und dennoch eigentlich ein viergeteiltes Projekt, das den Immobilienservice Menden (ISM) bereits seit Monaten beschäftigt. „Es ist ein sehr hoher Koordinierungsaufwand“, sagt ISM-Betriebsleiter Martin Niehage. Denn der Umbau des Bürgerhauses läuft parallel zur Sanierung des Tiefgaragendaches. Ohne neues Tiefgaragendach kein Zeltdach und auch am Rathaus selbst sind Arbeiten nötig.

Es ist ein sehr hoher Koordinierungsaufwand.
Martin Niehage - ISM-Betriebsleiter

Am 5. März steht nun die Dichtheitsprüfung des sanierten Tiefgaragendaches an. Erst wenn diese Prüfung abgeschlossen ist, kann es weitergehen – allerdings mit Einschränkungen. Arbeiten mit schwerem Gerät sind nicht ohne weiteres möglich. Mit sogenannten Lastverteilungsplatten müssen Gerüste und Maschinen manövriert werden. Die Gefahr: eine Beschädigung des Tiefgaragendaches. „Die Bitumen-Bahnen können durch den Fahrbetrieb beschädigt werden“, erklärt Niehage im Gespräch mit der Westfalenpost. Dabei geht es vor allem um Gewährleistungsfragen. Daher müssen auch die Pflasterarbeiten mit mehreren Schotter-Schichten entsprechend vorsichtig ablaufen.

Deutlich größer und dominanter als der Vorgänger: So soll es aussehen – und im besten Fall bis Ende 2024 stehen. Vorausgesetzt der Statiker gibt grünes Licht.
Deutlich größer und dominanter als der Vorgänger: So soll es aussehen – und im besten Fall bis Ende 2024 stehen. Vorausgesetzt der Statiker gibt grünes Licht. © Menden | Engel & Hähnel

Dass man in den vergangenen Wochen auch den Eindruck gewinnen konnte, dass sich nicht viel tut, liege vor allem an der Vorbereitung auf die Dichtheitsprüfung, macht Niehage deutlich. Damit das Wasser künftig nicht mehr von der Decke der Tiefgarage tropft, sondern dort abläuft, wo es geplant ist, muss das Gefälle des Platzes stimmen. Immer wieder waren dafür Vermessungen nötig. Läuft alles nach Plan, beginnen Mitte März die Pflasterarbeiten, die rund dreieinhalb Monate dauern sollen.

Unsicherheitsfaktoren und Mikro-Management

Doch es gibt auch Unsicherheitsfaktoren. Allen voran beim neuen Zeltdach. Während beim Material mittlerweile Klarheit herrscht, könnten die Ankerpunkte noch ein Knackpunkt werden. Zwei Insitute haben für die Membran des Zeltdaches grünes Licht gegeben, einer Abnahme bei der obersten Baubehörde steht damit zumindest nichts im Wege. Bei der Statik sieht das anders aus. Konkret geht es um Ankerpunkte, an denen das Zelt befestigt wird. Einer dieser Punkte auf Höhe des Bürgermeisterbüros könnte dort auf eine Abwasserleitung treffen. Dabei geht es darum, ob entweder die Leitung verlegt werden muss – oder aber der Ankerpunkt. Letzteres Szenario dürfte dann auch Auswirkungen auf die Statik haben. „Wenn wir umplanen müssen, kommen wir möglicherweise in Verzug“, erklärt Niehage. Erst wenn die Ankerpunkte feststehen, soll die 3D-Einmessung für die Seilbestellung über die Bühne gehen.

Dabei hört das Mikro-Management für den ISM aber längst nicht auf. Bevor das Zeltdach steht, müssen am Rathaus mehrere Fenster getauscht werden, an die man sonst nicht mehr herankommen würde. „Es darf keine Konflikte zwischen den einzelnen Gewerke geben“, betont der ISM-Chef. Verzögerungen an einer Stelle ziehen andernorts sprichwörtlich einen Rattenschwanz nach sich.