Halingen. Nach vielem Hin und Her ist es nun soweit: Die Arbeiten am neuen Gerätehaus haben begonnen. Die Zahlen zum Millionen-Projekt.

Dunkelheit umüllt die Dorfmitte Halingen. Gut, dass die Löschgruppe Halingen Abhilfe schaffen kann. Mit zwei Scheinwerfern beleuchten die Kameradinnen und Kameraden ihr neues Zuhause. Zumindest das, was bereits davon zu erkennen ist: die Bodenplatte des neuen Gerätehauses. Nach jahrelangem Hin und Her ist nun der Grundstein für das Millionen-Projekt gelegt worden. Auf was sich die Feuerwehr freuen kann.

Eine Dorfmitte für alle

Seit 2015 beschäftigen die Mendener Gerätehäuser Stadt und Politik gleichermaßen intensiv. Die Unfallkasse NRW monierte in dutzenden Kommunen die Standards - vor allem mit Blick auf Fahrzeughallen und Umkleideräume. Seither hat sich in der Hönnestadt einiges getan: In Lendringsen und Bösperde gibt es bereits mehr Platz für die Wehr, in Schwitten lässt der Immobilienservice Menden (ISM) derzeit ebenso fleißig bauen wie nun in Halingen. 2024 folgt das Gerätehaus in Oesbern.

Die Freude, das ist der Halinger Löschgruppe anzumerken, ist in jedem Fall riesig. Obwohl gerade einmal die Umrisse des neuen Gerätehauses zu erkennen sind. „Wir haben zusammen mit der Dorfgemeinschaft einen guten Platz gefunden“, ist sich ISM-Chef Martin Niehage sicher. Doch der Weg bis hierhin war lang. Für die Mendener Feuerwehr geht es darum, sich zukunftsfähig aufzustellen. In der Politik kämpfte man derweil um buchstäblich jeden Meter des neuen Gerätehauses in Halingen – und darum, ob es am Ende Platz für künftige Erweiterungen geben kann. Das Problem: In der neuen Mitte des Ortsteils sollen sich künftig Feuerwehr, ein Kindergarten und die Dorfgemeinschaft den Platz teilen. Der Spagat ist schlussendlich geglückt.

Ich wurd‘ schon gefragt, ob ich mir das gleich ausgedacht habe wie beim Gerätehaus in Schwitten.
Christian Bongard

Die Grundsteinlegung - mitsamt bereits fertiggestellter Bodenplatte - ist für Martin Niehage ein „deutlicher Schritt in der Umsetzung“ des Millionen-Projektes. Anders als in Bösperde werde nicht nur an- sondern neugebaut. Auf einer Baufläche von 1785 Quadratmetern. 424 Quadratmeter stehen der Halinger Löschgruppe in Zukunft als Nutzfläche zur Verfügung. 100 Kubikmeter Beton sowie 15 Tonnen Stahlstreben werden dafür in den kommenden Monaten verbaut. Kostenpunkt: rund 2,5 Millionen Euro. Zeugnis dieser Zeit soll - wie in vielen gleichgearteten Gebäuden - eine Zeitkapsel sein, die die Verantwortlichen in den Grundstein einmauern. Mit dabei: Baupläne, ein Satz Münzen, Besonderheiten der Feuerwehr und eine Tageszeitung. Dass die Kapsel tatsächlich irgendwann einmal ausgebuddelt wird, hofft natürlich niemand; es geht allein um den symbolischen Charakter. Schlussendlich soll die Löschgruppe in der neuen Mitte ein hochmodernes Zuhause in Holzrahmenbauweise mitsamt Wärmepumpe bekommen, eben „alles, was in der heutigen Zeit dazugehört“, erklärt Martin Niehage.

Neubauten kein einfaches Unterfangen

Ein paar Scherze können sich die Kameradinnen und Kameraden dann allerdings nicht verkneifen. „Ich wurd‘ schon gefragt, ob ich mir das gleich ausgedacht habe wie beim Gerätehaus in Schwitten“, witzelt Feuerwehr-Chef Christian Bongard. So weit kommt es zwar nicht, doch die Bedeutung des Ausbaus ist auch ihm bewusst: In Zeiten von Inflation, Krieg und Klimawandel seien solche Millionen-Projekte kein einfaches Unterfangen. „Wir sind sehr dankbar, dass die gesamte Feuerwehr in Menden neue Gerätehäuser bekommt“, so Bongard. Auch die Dorfgemeinschaft lobt er in diesem Zusammenhang. Nur zusammen habe man es geschafft, den Bau so umsetzen zu können.

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Das größte Projekt für Menden dürfte in dieser Hinsicht allerdings noch bevorstehen. Denn den Abschluss der Umbauarbeiten soll die Wache in der Stadtmitte bilden. Wann dort die ersten Bagger anrollen, steht jedoch noch in den Sternen. „Vielleicht“, so hofft Christian Bongard, „ja schon 2027“.