Menden. Im Kern geht es um eine Zufahrt und gut zweieinhalb Meter, die für Diskussionen sorgen. Das steckt dahinter.

Für die Mendener Feuerwehr geht es darum, sich zukunftsfähig aufzustellen. In der Politik kämpft man derweil um buchstäblich jeden Meter eines neuen Gerätehauses in Halingen – und darum, ob es am Ende Platz für künftige Erweiterungen geben wird.

Neue Aufgaben für die Feuerwehr

Konkret geht es um gut zweieinhalb Meter auf dem Gelände des geplanten Feuerwehrgerätehauses an der Halinger Dorfstraße, die über eine mögliche dritte Fahrzeughalle entscheiden oder eben nicht. Die Interessensgemeinschaft „IG Neue Mitte Halingen“ macht sich dafür stark, so wenig wie möglich vom Festplatz zu opfern. Vor allem vor dem Hintergrund, wenn die neue Mitte von Kindergarten und Dorfgemeinschaft stärker genutzt werden sollte. Es sei zwingend notwendig, den Platz vom Durchgangsverkehr frei zu halten. Eine „Überdimensionierung“ des Gerätehauses mache die Gestaltung der neuen Mitte für Vereine und Gruppen unmöglich. Erst recht, wenn der Neubau auch ohne eine mögliche dritte Fahrzeughalle den gesetzlichen Anforderungen entspricht. „Wir sollten am Herzstück der neuen Mitte, nicht auf Flächen verzichten“, betont Andreas Salmen (Grüne). Es habe mehrere Diskussionsrunden mit Interessengemeinschaft, Stadt, Politik und Feuerwehr gegeben. +++ Auch interessant: Menden: So steht es um die neue neue Mitte Halingens +++

Die SPD schlägt sich dabei jedoch auf die Seite der Feuerwehr. „Es geht um die Option zur Erweiterung, damit die Löschgruppe Nord die Bedarfe bei neuen Aufgaben erfüllen kann“, sagt Dr. Sven Langbein. Für die Sozialdemokraten müsse die Erweiterung möglich bleiben. Ohnehin sei die Fläche groß genug für die Planungen des neuen Dorfgemeinschaftshauses und der anderen umliegenden Gebäude. „Wir sollten der Feuerwehr die Fläche geben, die sich braucht und danach die Zufahrt regeln“, so Langbein weiter.

Das gilt vor allem mit Blick auf das Gewerbegebiet Hämmer II. Abhängig von den Unternehmen, die sich dort ansiedeln, könnten sich Ausrüstung und Ausstattung verändern. „Das Gerätehaus in Halingen ist 60 Jahre alt und zu klein“, erklärt Feuerwehr-Chef Christian Bongard. Noch dazu werde in Alarmsituationen derzeit die Rittershausstraße von Ehrenamtlern zugeparkt, da einfach nicht genug Parkplätze direkt am Gerätehaus zur Verfügung stehen. Und anders als in Bösperde plane man nun keinen An-, sondern einen Neubau. „Es wäre sträflich zu sagen: Wir wissen ja nicht, was in Zukunft mal nötig ist“, so Bongard.

Entwicklung spricht für sich

Doch hier gibt es laut ISM-Betriebsleiter Martin Niehage ein Problem. Denn die durch eine Erweiterungsfläche um zweieinhalb Meter verschobene Zufahrt werde von der Fachkraft für Arbeitssicherheit „kritisch gesehen“ und mache wohl eine neue Gefährdungsbeurteilung nötig. Die hätte dann möglicherweise zur Folge, dass Fahrbahnschwellen auf der Halinger Drofstraße installiert werden müssten, um den Verkehr vor dem Gerätehaus auszubremsen. „Ich will hier nicht in zehn Jahren sitzen und noch einmal zehn Millionen ausgeben müssen, weil wir jetzt zu klein geplant haben“, moniert Maximilian Holterhöfer (UmSo). Ohnehin müsse man die Planungen laut Sven Langbein nicht nur für Halingen betrachten, sondern den gesamten Löschzug Nord (Bösperde, Halingen und Schwitten). „Das Gefährdungspotenzial spricht dafür, auf die Erweiterung zu verzichten“, betont hingegen Hubert Schulte (CDU). +++ Lesen Sie auch: „Gerätehaus light“ in Oesbern nun doch möglich +++

Dann schaltet sich Baudezernent Frank Wagenbach in die Diskussion ein. Er appelliert an den Bauausschuss, sich die Entwicklung der vergangenen Jahre anzuschauen. „Wir wissen, wie die hauptamtliche Wache gewachsen ist. Wir verzeichnen in nahezu allen Ortsteilen Zuwachs.“ Alleine in seiner Zeit in der Stadtverwaltung sei das Personal der Feuer- und Rettungswache von etwas über 24 Hauptamtlichen auf inzwischen über 60 gestiegen. „Bitte treffen Sie eine zukunftsweisende Entscheidung“, so Wagenbach. Nach einer Sitzungsunterbrechung scheint es dann doch noch weiteren Diskussionsbedarf zu geben. Mehrheitlich wurde eine Festlegung des Ausschusses vertagt.