Menden. Neue Stellenanzeige der Stadt Menden: Gesucht wird eine Politesse - oder ein „Politeur“. Das Internet lacht. Der Duden nicht.
Im Internet wird man manchmal unverschuldet und unvermutet zum Gespött der ganzen Community, und genau so ergeht es gerade der Stadtverwaltung Menden. Denn sie hat eine Stelle ausgeschrieben für eine Politesse oder einen „Politeur“. Ein Ausdruck für den männlichen Kontrolleur des ruhenden Straßenverkehrs, über den sich schon 2016 bei der ersten internen Ausschreibung dieser Art viele kringelig lachten. Damals fragt die WP bei Wolfgang Lück nach, dem Personalchef im Rathaus. Dessen Antwort stammt damals wie heute aus dem Duden: „Politeur, Substantiv, maskulin, männliche Form zu Politesse. Mehrzahl: die Politeure.“
Vier Stellen waren bisher durchweg von Frauen besetzt
Ein einzelner Politeur würde der Mendener Ordnungsamtschefin Manuela Schmidt indes schon reichen: „Wir haben vier Stellen, die bisher durchweg von Politessen ausgefüllt wurden“, berichtet sie. „Jetzt wird eine Stelle frei, und da wäre es schön, wenn wir diesmal einen Kollegen in ein tolles Team bekämen.“
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Ordnungsamts-Chefin sieht amüsierte Kommentare locker
Dass der Politeur für überwiegend amüsierte Kommentare sorgt, stört Manuela Schmidt überhaupt nicht - ganz im Gegenteil: „Wenn das die Aufmerksamkeit für unsere Stellenanzeige erhöht, ist mir das recht.“ Die Stadt Stralsund suche im übrigen auch gerade Politessen oder Politeure.
„Poliboy“ oder „Politeß“: Alternativ-Ideen lassen schmunzeln
Derweil gibt es aus dem Netz nicht ganz ernstgemeinte Vorschläge für diese Berufsbezeichnung: Ein „Poliboy“ würde zwar an einen Haushaltsreiniger erinnern, aber beim Geschlecht keine Frage mehr offen lassen. Beim „Politeß“ wäre das schon schwieriger. Den einen gemahnt der Politeur an seine Zeit auf dem Bau, allerdings sind dann das T und das U übrig. Wer des Englischen mächtig ist, könnte den Politeur für einen besonders höflichen Menschen halten. Das wiederum wird jeder ganz anders sehen, der schon mal die Fresse poliert bekommen hat.
Langweilig: In der Schweiz gibt es nur den „Hilfspolizisten“
In der Schweiz gibt es gar keinen Ausdruck dafür, hier werden die Politeure schlicht als Hilfspolizisten bezeichnet. Wie langweilig!