Menden/Balve. Ab Montag können Autohändler, Feuerwehr oder Taxifirmen wieder Fahrzeuge zulassen. Dafür geht es von Iserlohn nach Dortmund oder Unna.
Erste Hilfe bei Kfz-Zulassungen für Menden und Balve kommt jetzt drei Wochen nach dem Hacker-Angriff: Ab Montag, 20. November, kann es laut dem Märkischen Kreis wieder Zulassungen geben, allerdings noch nicht für Privatleute. Für heimische Kfz-Händler und Zulassungsdienste, für kritische Infrastruktur wie Rettungsdienste, Krankentransporte, das Technische Hilfswerk oder Pflegedienste sowie für Speditionen, Bus- und Lkw-Unternehmen oder Taxifirmen hat der Märkische Kreis eine Vereinbarung mit der Stadt Dortmund getroffen.
Nach Absprache: Hilfe von der Stadt Dortmund und dem Kreis Unna
Diese Verabredung mit den Dortmundern sieht vor, dass sich die Berechtigten zunächst bei einer der MK-Zulassungsstellen in Iserlohn an der Griesenbraucker Straße oder im Lüdenscheider Kreishaus einfinden müssen. Beide Behörden öffnen erstmals nach dem Hacker-Angriff vom 30. Oktober ihre Pforten. Selbst zulassen können sie die Fahrzeuge aber noch nicht.
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Dortmund stellt dem MK funktionierende Arbeitsplätze zur Verfügung
Das Verfahren sieht vielmehr vor, dass Händler und Dienstleister ihre Unterlagen dort abgeben sollen - von montags bis freitags jeweils zwischen 8.30 und 11.30 Uhr in Iserlohn oder Lüdenscheid. Bei der Abgabe werden ihnen dort bereitgehaltene Dortmunder Kennzeichen mitgeteilt, die sie am besten sofort vor Ort prägen lassen. Die MK-Behörden können dann am Nachmittag das gesamte Material nach Dortmund transportieren, wo es am jeweils nächsten Tag bearbeitet werden soll. Dafür hat die Stadt Dortmund dem Märkischen Kreis mehrere intakte Arbeitsplätze überlassen. Nach der Zulassung durch die Stadt Dortmund erfolgt die Mitteilung an die Kundinnen und Kunden im MK. Die müssen dann zwecks Abholung und Bezahlung ihrerseits nach Dortmund fahren.
Beim Kreis Unna werden vorrangig die eigenen Bürger bedient
Nachdem es zwischenzeitlich Irritationen gab, erscheint seit Freitagnachmittag sicher, dass dieses Verfahren auch für MK-Zulassungen durch den Kreis Unna gelten soll. Auch von dort gibt es ein Hilfsangebot, wenn auch nicht in Form von Arbeitsplätzen. Doch auch dort sollen sich vorerst keine Privatpersonen aus dem Märkischen Kreis einfinden, sondern ausschließlich Händler, Zulassungsstellen und die kritische Infrastruktur. Denn ob Dortmund oder der Kreis UN: Beide könnten für den MK immer nur einen Bruchteil der üblichen Mengen bearbeiten, bittet MK-Presseprecher Alexander Bange um Verständnis. Denn die Helfer in der Not müssten zugleich die eigenen Einwohner versorgen, und die haben beim Kreis Unna in jedem Fall Vorrang: „Wir arbeiten selbst an der Kapazitätsgrenze und sind ausgelastet mit den Anliegen, die die Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Unna an uns herantragen“, bestätigt Christoph Funke, Leiter der UN-Straßenverkehrsbehörde. „Unsere Kunden sollen auch weiter vorrangig bedient werden, aber in dringenden Fällen greifen wir den Kolleginnen und Kollegen aus dem Märkischen Kreis natürlich unter die Arme.“
Für Mendener und Balver Fahrzeuge erstmal nur Schilder mit DO und UN
In Unna gibt es laut Funke nur UN-Schilder und keine Wunschkennzeichen. Die spätere Umschreibung aufs MK-Nummernschild müsse auf eigene Kosten erfolgen, das UN-Schild könne aber auch weiter genutzt werden. In Unna sollen indes auch MK-Führerscheine verlängert werden, allerdings nur Kartenführerscheine der Klassen C und D, also für Lkw und Busse. Zwingende Voraussetzung ist, dass die Führerscheine in weniger als zwei Monaten ablaufen und alle notwendigen Unterlagen vorgelegt werden.
Märkischer Kreis: Einzelfall-Bearbeitungen sollen in naher Zukunft folgen
Um weitere Kapazitäten zu schaffen, stehe der Märkische Kreis auch eng mit weiteren Kreisen in Kontakt. Einzelheiten und Details dazu sollen laut Alexander Bange noch bekannt gegeben werden. Dies gelte dann auch für Einzelanliegen. Dringende Einzelfälle können indes auch in anderen Zulassungsstellen in NRW erledigt werden. Dabei müssten längere Anfahrtswege in Kauf genommen werden. „Außerdem sind hier eine vorherige Kontaktaufnahme und eine Terminvereinbarung zwingend erforderlich“, erklärt Bange. Sofern Online-Terminvergabesysteme eingesetzt sind, werde dringend gebeten, diese auch zu nutzen. Nach Terminvereinbarung werden auch hier die Kennzeichen der helfenden Zulassungsstellen zugeteilt.
Zulassungen auf MK-Kennzeichen „vorläufig nicht machbar“
Zulassungen auf MK-Kennzeichen seien vorläufig nicht machbar. „Wenn die IT-Systeme wieder funktionieren, ist im Nachgang aber eine Umschreibung auf den Märkischen Kreis möglich.“ Zunächst werde allenfalls ein Notbetrieb machbar sein, der längst nicht alle Belange erfüllt. „Der Märkische Kreis dankt den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis und ihre Geduld in dieser herausfordernden Zeit“, erklärt Bange weiter. „Die IT-Experten vor Ort setzen weiterhin alles daran, die Systeme so schnell wie möglich wiederherzustellen, um den gewohnten Service bieten zu können.“