Menden. Nach Schulausschuss gibt nun auch der Rat seine Zustimmung, um Verhandlungen mit dem LWL über eine Dependance in der Rodenbergschule zu führen.
Politisch gesehen ist der Weg frei für eine neue Nutzung der leerstehenden Rodenbergschule. Mit einem einstimmigen Votum hat der Rat nun Verhandlungen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) über eine Dependance der Felsenmeer-Förderschule auf den Weg gebracht.
Mietdauer für Dependance in Menden als Unsicherheitsfaktor?
Grundsätzlich ist man sich politisch durchweg einig: Dass der LWL einer Dependance der Felsenmeer-Förderschule in Menden gegenüber aufgeschlossen ist, ist eine gute Nachricht. Das hatte sich bereits im Vorfeld der Ratssitzung abgezeichnet. Im Schulausschuss allerdings standen zunächst noch einige grundsätzliche Fragen zur Debatte. So ist vonseiten der Verwaltung derzeit nur von einer temporären Auslagerung der Felsenmeer-Schule die Rede. Was genau das bedeutet, war bislang offen.
„Von wie vielen Klassen sprechen wir hier?“, wollte Peter Köhler (Grüne) dazu zuletzt im Schulausschuss wissen. Angesichts mehrerer Klassen dürfte allein das Obergeschoss aus seiner Sicht kaum ausreichen. Doch so weit gediehen sind die Pläne noch nicht im Detail. „Der LWL arbeitet gerade selbst noch an einem Konzept“, erklärt Miriam Sdunek, Teamleiterin Schule und Sport. In mögliche Verhandlungen mit dem Landschaftsverband wolle man die Fragen allerdings nochmal aufnehmen. Dass die Förderschule nach kurzer Zeit bereits wieder aus der alten Rodenbergschule auszieht, hält die Erste Beigeordnete Henni Krabbe derweil für unwahrscheinlich. „Wir können davon ausgehen, dass es keine temporäre Schule ist, es zeichnet sich etwas Dauerhaftes ab.“
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Wie dauerhaft, das bleibt allerdings abzuwarten. Denn in einer Vorlage zur Teilauslagerung der Felsenmeer-Schule spricht auch der LWL selbst lediglich von einer „temporären“ Auslagerung. „Im Rahmen einer derzeit laufenden Machbarkeitsstudie werden die insgesamt vorzunehmenden Baumaßnahmen durch den LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb analysiert sowie ein Kostenrahmen gesetzt. Hierbei erfolgt die Bewertung unter Maßgabe einer vorerst temporären Teilauslagerung sowie unter Berücksichtigung der Notwendigkeit, den räumlichen Bedarf der Felsenmeerschule schnellstmöglich decken zu können“, heißt es dazu. Konkret geht es dem LWL um die Auslagerung von maximal sechs Klassen der Primarstufe, also rund 70 Schülerinnen und Schülern. Nach einer ersten Einschätzung des LWL-Bau- und Liegenschaftsbetriebs würden die potenziellen Räumlichkeiten der Rodenbergschule „nicht ausreichen, um die räumlichen Engpässe im Bestandsgebäude der Felsenmeerschule in Hemer ausgleichen zu können“. Einerseits seien die möglichen Flächen sowie die baulichen Gegebenheiten der Rodenbergschule begrenzt, andererseits gestalte sich ein künftiger Ausbau des Gebäudes als schwierig.
In Menden bleibt die Kostenfrage
Gleichwohl: Im Rat zeigt man sich erfreut über die Pläne des LWL. Angesichts der Diskussionen beim LWL, die am 21. November geplant sind, sei der Verband „schon einen Schritt weiter als wir“, erklärt ISM-Betriebsleiter Martin Niehage. Der städtische Eigenbetrieb ist für die Bewirtschaftung der städtischen Gebäude zuständig. „Ob wir bei der Auslagerung über fünf oder zehn Jahre reden, wissen wir noch nicht“, so Niehage weiter. Für Eugen Heinrich (UWG/USF) stelle sich aber in jedem Fall die Kostenfrage für die Auslagerung, schließlich müsse man in der Rodenbergschule noch einen Aufzug installieren. Doch das betreffe laut Kämmerer Uwe Siemonsmeier wohl den Wirtschaftsplan des ISM - und nicht den Kernhaushalt der Stadt.
Einstimmig spricht sich der Mendener Rat schließlich für Verhandlungen mit dem LWL über eine Dependance der Felsenmeer-Förderschule aus.