Menden. Anno Weihs, Jeannette Obst und Sonja Heller machen ein neues Angebot: Unikate zum kleinen Preis - und mit Überraschungseffekt.

Kunst ist nur etrwas für reiche Leute? Keinesfalls! Das beweisen jetzt Anno Weihs, Jeannette Obst und Sonja Heller, die in der Kooperative KK22 zusammenarbeiten und künftig auch Unikate zum kleinen Preis anbieten. Die drei Kunstschaffenden aus Menden haben die „Kunstwundertüte“ entwickelt, die ab dem kommenden Sonntag (19. November) mit der Eröffnung der Ausstellung „Aufbewahrt und Ausgepackt - Schätze aus der Sammlung“ auf Gut Rödinghausen zu bekommen ist.

Was steckt hinter der „Kunstwundertüte“? In jeder Papiertüte, in die man nicht hineinschauen kann und die Jeannette Obst eigens mit einem Legoprint beschriftet hat, verbirgt sich ein Kunstwerk. Ob es von Anno Weihs, Jeannette Obst oder Sonja Heller geschaffen wurde, bleibt zunächst geheim. Klar ist: Jedes ist ein Unikat. Verkauft werden die Tüten, von denen es zunächst 45 Stück gibt, zum Preis von 30 Euro. Insbesondere mit Blick auf Preise, die etwa bei Ausstellungen aufgerufen werden, ist das kleines Geld.

Mehr Informationen zu den Kunstschaffenden

„In den Tüten ist nicht nur das Kunstwerk. Wir haben überall auch noch andere Überraschungen mit hinein getan“, sagt Sonja Heller. Mit den Tüten kann man andere, aber auch sich selbst überraschen. Es ist fast so etwas wie ein kreatives Überraschungs-Ei für Erwachsene. Nach dem Öffnen wird dann übrigens auch deutlich, welcher kreative Kopf hinter dem Kunstwerk steht. Zu jedem gibt es Infos, auf der Internetseite soheller.wixsite.com/kooperativek22 präsentieren sich alle gemeinsam.

In den Tüten ist nicht nur das Kunstwerk. Wir haben überall auch noch andere Überraschungen mit hinein getan.
Künstlerin Sonja Heller

Anno Weihs, Jeannette Obst und Sonja Heller haben sich auch als Kooperative KK22 bereits einen Namen gemacht, waren etwa im September beim Festival „Kunstort Unna“ dabei. Nun also präsentieren sie sich auf besondere Art und Weise in der Stadt, in der sie leben. Anno Weihs hat ähnliche Kunsttüten auch schon in der Corona-Zeit angeboten, als an Ausstellungen nicht zu denken war. „Damals habe ich zwei gekauft. Eine habe ich behalten, die andere verschenkt“, verrät Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck, die mit den drei Kreativen auch schon bei der Droste-Hülshoff-Ausstellung auf Gut Rödinghausen eng zusammengearbeitet hat.

Niederschwelliger Zugang zur Kunst

Die „Kunstwundertüten“ seien eine „glänzende Idee“, sagt Jutta Törnig-Struck. Sie passten besonders gut zur neuen Ausstellung, in der es ja auch Kuriositäten und Einzelstücke zu sehen gebe. Besonders spannend ist, dass die drei Kreativen auf sehr unterschiedliche Weise künstlerisch arbeiten. Gemein haben sie, dass sie einen niederschwelligen Zugang zur Kunst ermöglichen wollen. „Es geht um die soziale Teilhabe an künstlerischer, kultureller Bildung“, erklärt die Museumsleiterin. Sie ist sich sicher, dass die „Kunstwundertüten“ begehrt seien. Deswegen freut sie sich, dass es sich nicht nur um ein einmaliges Angebot handelt: „Wir wollen das verstetigen.“

Für die drei Kreativen steht fest: Wenn sich das Angebot dem Ende zuneigt, wird neue Kunst hergestellt und liebevoll verpackt. Ein Problem haben sie allerdings: Anders als bei Ausstellungen oder in Ateliers bekommen sie kein direktes Feddback. „Jeder Künstler freut sich aber darüber, wenn er ein Foto seines Kunstwerks bekommt an dem Platz, den es gefunden hat“, sagt Sonja Heller. Die Kontakdaten in der „Kunstwundertüte“ machen auch das möglich.