Menden. Wer Kindern aus bedürftigen Mendener Familien ein Weihnachtsgeschenk machen will, kann das jetzt im neuen und alten Rathaus tun.

Ab heute warten im Mendener Rathaus und in der Stadtbücherei wieder mehr als 600 sehnliche Kinderwünsche aus Menden auf großzügige Spender. „Wir haben für den Kinderwunschbaum das alte Rathaus als zweiten Standort ausgewählt, weil wir diesmal so viele Wunschzettel haben und sie damit besser aufteilen können. Hinzu kommt die Baustellen-Situation rund um das neue Rathaus“, sagt Melanie Kersting vom Stadtmarketing Menden. „Dafür, dass wir den zweiten Baum hier aufstellen dürfen, sind wir dem Team der Dorte-Hilleke-Bücherei sehr dankbar.“

So viele Wünsche wie nie zuvor: Inflation macht Familien zu schaffen

Noch nie seit dem Jahr 2005, als die Initiatoren Nils Kemper und Fabian Pröpper die jährliche Aktion als neue Schirmherren übernahmen, waren es so viele Wünsche von Kindern aus finanziell schwachen Familien. 2022 war mit 530 Wunschzetteln schon ein Rekordjahr. Und das, obwohl man das Höchstalter der Kinder und Jugendlichen da schon von 16 auf 14 Jahre zurückgesetzt hatte. Zum einen, berichtet Kemper, seien diesmal mehr Kinder aus Flüchtlingsfamilien dabei. „Wir spüren aber genauso, dass die hohe Inflation und die steigenden Energiekosten immer mehr Mendener Familien unter den Strich rutschen lassen.“

Schirmherr sicher: Nur eine kleine, aber für die Kinder bedeutsame Geste

Auch der katholische Verein für soziale Dienste in Menden, kurz SKFM, habe kürzlich über die steigende Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Berechtigungs-Ausweisen zum verbilligten Einkauf im Sozialzentrum an der Fröndenberger Straße berichtet. Für Fabian Pröpper ist all das nur „ein Grund mehr für diese kleine, aber für die Kinder so bedeutsame Geste.“

Die Mendener sind bekannt für ihr großes Herz.
Fabian Pröpper

Bescheidene Anliegen ans Christkind: Zwölfjährige wünscht sich eine Gardine

Lisa Bödefeld ist beim Stadtmarketing für die Organisation zuständig. Menden: „Wie auch in den vergangenen Jahren ist es wirklich bewegend zu sehen, welche Wünsche die Kinder haben“, sagt sie leise. „Da ist ein Kuscheltier dabei, Bastelsachen, Bauklötze, eine Trommel oder ein Fußball, aber auch ein Deoroller.“ Und eine Zwölfjährige wünscht sich vom Christkind eine Gardine. Die Mendenerinnen und Mendener seien aber „bekannt für ihr großes Herz und ihr soziales Engagement. Wir sind uns sicher, dass wir es gemeinsam schaffen, auch in diesem Jahr alle Kinderwünsche zu erfüllen“, sagt Fabian Pröpper.

Dank zweitem Standort in der Stadtbücherei: Pflücken auch samstags möglich

Im letzten Jahr hatten sich einige Bürgerinnen und Bürger einen Zugang zum Kinderwunschbaum an Samstagen gewünscht. Auch dieser Bitte kommen die Organisatoren mit der diesjährigen Neuerung nach: Ab heute sind die Wünsche am Kinderwunschbaum zu finden. Noch bis zum Nikolaustag am 6. Dezember können die verpackten Geschenke im ersten Obergeschoss der Stadtbücherei Menden abgegeben werden. Und mit der Standorterweiterung ergeben sich auch erweiterte Öffnungszeiten, um einen Wunsch zu pflücken und das Geschenk abzugeben.

Traditioneller Baum im neuen Rathaus zu den Öffnungszeiten erreichbar

Ab sofort haben alle großzügigen Wunscherfüller Zugang zum Kinderwunschbaum in der Stadtbücherei montags von 8.30 bis 12.30 Uhr, dienstags und freitags von 8.30 bis 17 Uhr, mittwochs und donnerstags von 08.30 bis 18 Uhr - und eben auch an Samstagen von 10 bis 13 Uhr. Der Zugang zum Kinderwunschbaum im Foyer des Rathauses ist montags und dienstags von 7.30 bis 17 Uhr, mittwochs und freitags von 7.30 bis 13.00 Uhr und donnerstags von 7.30 bis 18 Uhr möglich.

Bei bescheidenen Wünschen legen die Wunscherfüller oft noch etwas dazu

Das Prinzip ist einfach: Man pflückt sich einen der mit Vornamen versehenen Wunschzettel vom Baum ab und erfüllt den Wunsch. Die Kosten liegen um die 30 Euro, oft darunter, manchmal etwas darüber. „Bei bescheidenen Wünschen machen wir oftmals die Erfahrung, dass die Wunscherfüller ihrerseits noch etwas dazulegen“, berichtet Lisa Bödefeld. Und: „Fast alle Geschenke, die wir mit dem zugehörigen Wunschzettel wieder zurückbekommen, sind dazu noch liebevoll verpackt.“

Organisatoren versichern: Hilfe kommt da an, wo sie wirklich gebraucht wird

Hinter den Kulissen sind einige Aufgaben zu erledigen, und für einen reibungslosen Ablauf müssen viele helfende Hände perfekt ineinandergreifen, erklärt Lisa Bödefeld weiter. Die kleinen Geschenke-Empfänger werden von der Evangelischen Jugendhilfe in Menden, die sich um Waisenkinder und Kinder aus schwierigen Verhältnissen kümmert, dem SKFM, der Hilfsaktion „Mendener in Not“ sowie für Lendringsen von der vielfach engagierten Petra Homberg benannt. Für alle Kinder ist laut den Organisatoren sichergestellt, dass es sich nachweislich um sozial benachteiligte Familien handelt. Der Weihnachtsbaum wurde vom Hof Schulte Deinstrop kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Lisa Bödefeld vom Stadtmarketing steht für Fragen zur Verfügung

Alle Informationen zum Mendener Kinderwunschbaum sind auf der Webseite des Stadtmarketings Menden unter dem Menüpunkt „KinderWunschbaum“ gesammelt zusammengefasst. Bei Fragen dürfen sich Bürgerinnen und Bürger aber auch an Lisa Bödefeld unter der E-Mail-Adresse L.Boedefeld@Stadtmarketing-Menden.de wenden.