Menden. Tiefgründig, lehrreich, unterhaltend – der Mendener Autorenherbst hat viele Gesichter. Drei Top-Autoren kommen jetzt nach Menden.

Die einzigartige Mischung macht den Autorenherbst zu etwas Besonderem. Und nicht zuletzt gelingt es Buchhändler Andreas Wallentin immer wieder, berühmte Namen und spannende Persönlichkeiten in die Stadt zu lotsen. Die Gastspiele von Andreas Englisch („Das Vermächtnis von Papst Franziskus“) und Kai Diekmann („Ich war BILD“) haben gezeigt, wie viel Lust die Mendener und ihre Gäste auf solch hochkarätige Lesungen haben.

Am Dienstagabend (24. Oktober) kommt Frank Goosen um 19 Uhr ins Theater Am Ziegelbrand und wird mit seiner Show rund um das Buch „Spiel ab“ begeistern. Für diese Veranstaltung sind noch wenige Tickets in der Buchhandlung Daub und an der Abendkasse erhältlich. Drei weitere, höchst unterschiedliche Lesungen stehen aber noch bis Mitte November bevor.

Andreas Pflüger

Winter 1983. Auf der Glienicker Brücke ist alles bereit für den spektakulärsten Agentenaustausch der Geschichte. KGB-Offizier Rem Kukura – Deckname Pilger – soll gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden. Mittendrin: Nina Winter, die Kukura als Einzige identifizieren kann. Doch auf der Brücke wird Nina in ein Inferno gerissen, und das Schicksal von ihr und Rem wird zu einer Frage von Krieg und Frieden zwischen den Supermächten.

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Drei Jahre zuvor: Nina ist Analystin beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Eine Schreibtischagentin. Bis man ihr mitteilt, dass Pilger, der geheimnisvolle Moskauer Top-Agent des BND, seine weitere Zusammenarbeit von ihr abhängig macht: Er will, dass Nina als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. Sie weiß, dass es die Chance ihres Lebens ist. Doch Nina ahnt nicht, dass sie beim KGB einen Todfeind haben wird. Um zu überleben, muss sie zu einer anderen werden, zu einer Frau, die mit dem Tod tanzt.

Gestützt auf eine wahre Begebenheit nimmt Andreas Pflüger seine Leserschaft in „Wie sterben geht“ mit auf eine Reise in die Welt der Spionage und Gegenspionage auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs. Hochspannend ist das – und weit mehr als ein gewöhnlicher Roman. Andreas Pflüger kommt am Mittwoch, 8. November, um 19 Uhr nach Menden. Die Lesung findet voraussichtlich in der Buchhandlung Daub statt.

Tickets

Eintrittskarten für die Autorenherbst-Veranstaltungen mit Andreas Pflüger, Lena Gilhaus und Dorothee Röhrig kosten jeweils 15 Euro im Vorverkauf in der Buchhandlung Daub, Unnaer Straße 7.

Für 17 Euro gibt es Karten an der Abendkasse.

Lena Gilhaus

Über 15 Millionen Mal wurden Kinder in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR seit 1945 zur Kur geschickt. Für viele von ihnen waren diese Wochen prägend – und doch haben sie kaum darüber geredet. Das Buch „Verschickungskinder“ von Lena Gilhaus erzählt die wenig bekannte Geschichte der deutschen Verschickungskinder.

Als die Journalistin Lena Gilhaus durch Zufall davon hört, dass ihr Vater als Kind in Kur geschickt wurde, beginnt sie zu recherchieren. Sie veröffentlicht eine erste Recherche über Kinderkuren und löst damit eine Lawine aus: Menschen von überall melden sich und erzählen von eigenen Erfahrungen. Lena Gilhaus folgt diesen Spuren weiter und stößt auf ein verdrängtes Kapitel der Nachkriegsgeschichte. Millionen Kinder verbrachten einen Teil ihrer Kindheit in Heimen an der Nord- und Ostsee, in den Bergen und auch im Ausland. Sie sollten dort zu Kräften kommen und gesund werden – viele erlebten diese Zeit als Grauen.

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Wo liegen die historischen Wurzeln der Kinderverschickung? Hat der Nationalsozialismus Spuren hinterlassen? Wie waren die Kuren organisiert, wer finanzierte sie – und wer profitierte davon? Wie war der Alltag, was erlebten die Kinder dort – und welche Tiefenwirkungen hatte das für die Gesellschaft der Nachkriegszeit? Auf diese Fragen gibt Lena Gilhaus Antworten und bedient sich dabei unveröffentlichter Dokumente und vieler Erlebnisberichte. Die Lesung beginnt am Montag, 13. November, um 19 Uhr im Theater Am Ziegelbrand.

Dorothee Röhrig

Dorothee Röhrig, die amtlich Dorothee Meyer-Burckhard heißt, hat prominente Vorfahren. Ihre Mutter Barbara Bayer von Dohnanyi war die Schwester von Klaus und Christoph von Dohnanyi. Ihre Großeltern waren Hans und Christine von Dohnanyi. Mit Dietrich Bonhoeffer hatte sie zudem einen berühmten Großonkel. Kein Wunder, dass so eine Frau ihrer Familiengeschichte näher auf den Grund geht – zumal sie selbst wie ihr Ehemann Hubertus Meyer-Burckhardt im Journalismus tätig ist und eine gehörige Portion Neugier mitbringt.

Ungewöhnlich ist der Ansatzpunkt für ihrer Recherchen. Als Dorothee Röhrig auf ein altes Foto ihrer Mutter stößt, setzt sich ein Gedankenkarussell in Bewegung. Was weiß sie über diese Frau, die 18 Jahre alt war, als ihr Vater Hans von Dohnanyi als Widerstandskämpfer am 9. April 1945 im KZ Sachsenhausen hingerichtet wurde? Wer war die Frau, die nach dem Krieg versuchte, ihre traumatisierte Mutter Christine in das Familienleben einzubetten – so, wie Röhrig später selbst für ihre von Verlusten gezeichnete Mutter da war. Mit großer emotionaler Ehrlichkeit erzählt Dorothee Röhrig vom widersprüchlichen Verhältnis zu ihrer Mutter und der Rolle der Frauen in einer außergewöhnlichen Familie. Die Lesung beginnt am Mittwoch, 15. November, um 19 Uhr im Theater Am Ziegelbrand.