Lendringsen. „Lendringsen hilft“ – das ist mehr als der Name für ein Netzwerk. Inzwischen reicht das Angebot auch bis in die Wohnung von Bedürftigen.

In Lendringsen gibt es viele Menschen, die Unterstützung brauchen – und viele von ihnen haben keine oder fast keine sozialen Kontakte. Diese Erfahrung machen Monika Kraus und Barbara Pössel, wenn sie Bedürftige besuchen. Mit aufsuchender Arbeit unterstützen die beiden das Netzwerk „Lendringsen hilft“. Möglich ist das auch, weil über den Stärkungspakt NRW Mittel zur Verfügung gestellt werden konnten. Das Netzwerk möchte diese Form der Unterstützung aber gerne fest verankern.

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Die Erfahrungen, die Monika Kraus und Barbara Pössel immer wieder machen, zeigt, wie wichtig ihre Arbeit ist. Und es ist ihnen auch schon mehrfach gelungen, Hilfe zu leisten und Kontakte zu vermitteln. Helfen in Notlagen – das ist für das Netzwerk leider tägliches Geschäft. Mit unterschiedlichen Formen setzen sich Menschen in Lendringsen dafür ein, dass Menschen nicht aus den Augen verloren werden.

Angesichts steigender Preise und Lebenshaltungskosten fällt es vielen Menschen zunehmend schwer, mit ihren Einkünften über die Runden zu kommen. „Das spüren wir mit unseren bürgerschaftlichen Hilfs- und Unterstützungsangeboten in ganz deutlicher Weise“, sagt Pfarrer Dr. Björn Corzilius. Das Netzwerk „Lendringsen hilft“, das sich im Februar 2022 gebildet hat und ein gemeinsames Forum des bunten sozial-diakonischen Engagements im Mendener Süden (Lendringsen, Hüingsen und Oberrödinghausen) darstellt, hat sich zum Ziel gesetzt, die verschiedenen Kräfte zu bündeln.

Engagement gegen Armut und Einsamkeit

„Gemeinsam machen wir uns stark gegen Armut und Einsamkeit in unseren Nachbarschaften, informieren über unsere Hilfs- und Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten und stellen diese in den Dienst der Menschen, die Hilfe brauchen und Gemeinschaft suchen“, so Björn Corzilius. Das Netzwerk engagiert sich insbesondere in der Geflüchtetenarbeit und im Dienst an obdachlosen und sozial benachteiligten Menschen.

Zu „Lendringsen hilft“ gehören die Evangelische und die Katholische Kirchengemeinde in Lendringsen, die Bieberschlümpfe und „Aktiv für Lendringsen“, die städtische Flüchtlingssozialarbeit und die Jugendpflege im Mendener Süden sowie der Verein „Mendener in Not“.

„Lendringsen hilft“- Kontakte und Angebote

Das Netzwerk „Lendringsen hilft“ ist ab sofort auch über ein Bereitschaftshandy zu erreichen. Unter 0163-3700986 erhalten Hilfesuchende Unterstützung im bestmöglichen Umfang.

Café Eden (kostenloses Frühstück mit Ausgabe günstiger Lebensmittel): dienstags 9 bis 11 Uhr, Evangelische Kirche, Matthias-Claudius-Platz 2

Edens Küche (günstiges Mittagessen in Gesellschaft mit Ausgabe günstiger Lebensmittel): mittwochs 12 bis 13.30 Uhr, Evangelische Kirche, Matthias-Claudius-Platz 2

Fairkauf – Secondhand-Boutique Lendringsen: dienstags 10 bis 13 Uhr, mittwochs 16 bis 18 Uhr, donnerstags 10 bis 13 Uhr, jeden ersten Samstag eines Monats 10 bis 13 Uhr, Bieberberg 6

De-Cent-Laden Lendringsen (Sozialmarkt): jeden zweiten und vierten Dienstag eines Monats ab 14 Uhr, Meierfrankenfeldstraße 8

Stadtteiltreff Lendringsen: montags bis donnerstags jeweils 15 bis 20 Uhr, Böingser Weg 5

Evangelische Gemeinde Lendringsen: Pfarrer Dr. Björn Corzilius, Telefon 02373-7574884

Katholische Gemeinde Lendringsen: Pastor Uwe Knäpper, Telefon 02373-85677

Mendener in Not (Terminvereinbarung Sprechstunde und Notfälle): Maria Cristina Gummert, Telefon 02373-390095

Das Netzwerk bündelt eine ganze Bandbreite zumeist ehrenamtlich getragener Initiativen und Hilfsmöglichkeiten. So öffnet das Netzwerk einmal wöchentlich das „Welcome-Café“ für Geflüchtete, das immer montags in der evangelischen Christuskirche stattfindet. Zudem bietet die Evangelische Kirchengemeinde einmal wöchentlich für alle, die gern in Gemeinschaft frühstücken das „Café Eden“ an – immer dienstags ab 9 Uhr in der Christuskirche. Ein kostengünstiges Mittagessen wird an jedem Mittwoch ab 12 Uhr in der Christuskirche angeboten. An jedem dieser Tage besteht überdies die Möglichkeit, eine „bunte Tüte“ mit vergünstigten Grundnahrungsmitteln zu erhalten. „Alle drei Angebote sind sehr beliebt. Der Kreis unserer Gäste ist stetig gewachsen,“ resümiert Björn Corzilius.

Vereine kooperieren miteinander

Die „Aufsuchende sozial-diakonische Arbeit“ im Mendener Süden stellt einen im Vergleich jungen Arbeitsbereich dar. „Armut und Vereinsamung werden umso stiller, je dringlicher sie sind. Deshalb haben wir entschieden, dass wir nicht nur unsere Türen öffnen und einladen, sondern auch nach außen gehen, um unsere Nähe und Unterstützung anzubieten“, erklärt das Netzwerk. Neben Monika Kraus und Barbara Pössel ist auch Jan Gawlik als Streetworker unterwegs, um die Hilfsangebote bekannt zu machen.

Das Trio ergänzt das Engagement von Gemeindeschwester Sabine Jany und wirkt in engem Austausch mit dem Netzwerk und dem Verein Mendener in Not. „Noch bis zum Jahresende wird dieses Modellprojekt durch die Stadt Menden aus Mitteln des Stärkungspaktes gefördert“, sagt Pfarrer Dr. Corzilius. „Die aufsuchende Arbeit ist eine ausgezeichnete Ergänzung und Erweiterung unseres Bemühens gegen Armut und Einsamkeit, weil wir auch diejenigen Personengruppen erreichen, die von sich aus nicht zu uns kommen. Wir hoffen darauf, dass wir diesen wirksamen Arbeitsbereich in den kommenden Jahren verstetigen können.“