Menden/Wickede. Nur kurz nach der Fusion mit der Volksbank Wickede (Ruhr) gibt es eine Veränderung im Vorstand der Mendener Bank. Der schrumpft dauerhaft.

Es war ein hartes Stück Arbeit, bis die Fusion von Mendener Bank und Volksbank Wickede (Ruhr) Anfang Mai unter Dach und Fach war. In Volksbank-Kreisen herrschte Skepsis, die Mendener Bank warb um Vertrauen und bekannte sich auch zum Standort Wickede, kündigte dort sogar Investitionen an. Nun aber gibt es einen ersten Bruch: Holger Georg Schwarz (49), „Kind“ der Wickeder Bank, verlässt die Bank zum 31. Oktober 2023. Das teilte die Mendener Bank am Freitagnachmittag mit. Ursächlich sind unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung der Strategie der Mendener Bank.

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„Wir bedauern sehr, dass so kurze Zeit nach der Fusion der Volksbank Wickede (Ruhr) eG und der Mendener Bank eG dieser Schritt nicht zu vermeiden war. Gleichzeitig denken wir aber, dass es gut ist, so schnell eine klare Entscheidung zu treffen, um langfristigen Konflikten, die viele Ressourcen und Energie binden würden, vorzubeugen.“ Mit diesen Worten resümierte Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Scholand die einvernehmliche Trennung.

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Aufsichtsratsmitglied José Catalán Bermúdez, bis zur Fusion Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Wickede (Ruhr) eG, ergänzte: „Im Fusionsvertrag hatten wir eine ganze Reihe von Eckpunkten zur strategischen Ausrichtung festgehalten. Diese sind selbstverständlich unberührt von dieser Entscheidung. Aber es gibt eine Fülle weiterer Themen, bei denen es eine einhellige Auffassung darüber geben muss, wie wir diese angehen wollen. Stichworte sind Nachhaltigkeit, Immobiliengeschäft, Anlagestrategie, Digitalisierung etc. Und hier lagen an der einen oder anderen Stelle die Auffassung so weit auseinander, dass diese Differenzen letztlich nicht aufzulösen waren.“

Nachbesetzung des Vorstandspostens ist nicht geplant

Holger Georg Schwarz wird sich anderen beruflichen Herausforderungen stellen. Eine Nachbesetzung seiner Vorstandsposition ist nicht vorgesehen, so dass der künftige Vorstand der Mendener Bank eG aus Ulrich Hackl und Florian Steuer bestehen wird.

Nach der Fusion ist die Mendener Bank eine Regionalbank mit einer Bilanzsumme von 620 Millionen Euro und einem betreuten Kundenvolumen von fast 1,3 Milliarden Euro. Rund 23.800 Kunden und 9700 Mitglieder zählt die genossenschaftliche Bank. Filialen betreibt sie in Menden, Lendringsen, Bösperde und Wickede.

Nach dem Ausscheiden von Holger Georg Schwarz ist der Vorstand des Kreditinstitut nun ganz in Mendener Hand. Ulrich Hackl und Florian Steuer haben ihre Wurzeln in der Hönnestadt. Beide hatten in einem Gespräch mit der Westfalenpost im Juni allerdings betont, dass sich auch in Sachen Sponsoring für Wickedes Vereine und Gruppierungen nichts ändere – und wenn, dann eher zum positiven. Und so ist das Schwarz-Aus für die Wickeder wohl vor allem von emotionaler Bedeutung.