Menden. Die Stadtwerke Menden haben zwei neue Schnellladestationen in Betrieb genommen. Der Standort wurde ganz gezielt ausgewählt. Das sind die Gründe.

Zwei wahre Kraftpakete säumen seit einigen Tagen die Pater-Kolbe-Straße kurz vor der Einmündung in die Unnaer Landstraße in Menden. Die Stadtwerke Menden haben zwischen Baumschule Schotenröhr und Bäckerei Niehaves zwei Schnellladestationen, sogenannte Hypercharger, in Betrieb genommen. An insgesamt vier Ladepunkten stehen E-Auto-Fahrern nun jeweils bis zu 300 kW Ladeleistung zur Verfügung.

„Unsere neuen Ladesäulen sind die Formel 1 moderner Ladetechnik“, sieht Philipp Haberle, Projektleiter Elektromobilität der Stadtwerke Menden, die neuen Ladesäulen als leistungsstarke Erweiterung der Mendener Ladeinfrastruktur. An den DC-Schnellladesäulen kann innerhalb weniger Minuten Strom für mehrere hundert Kilometer Reichweitere geladen werden. DC steht für „direct current“ und bedeutet Laden mit Gleichstrom – die bisher gängigen Ladestation sind AC-Säulen für „alternating current“, also Laden mit Wechselstrom.

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Neue E-Tankstellen in Menden richten sich vor allem auch an Durchreisende

Laut Angaben der Stadtwerke gehören die beiden neuen Stromtanksäulen zu den mit der höchsten zurzeit am Markt verfügbaren Leistung. Die neuen E-Tankstellen richten sich demnach vorwiegend an Durchreisende oder Mendener, die keine Möglichkeit haben, ihren Pkw am privaten Stellplatz zu laden. „Bis zu 30-mal schneller ist der Akku an den Hyperchargern im Vergleich zur privaten Wallbox aufgeladen“, verdeutlicht Philipp Haberle.

Die Freischaltung der Ladevorgänge erfolgt über die vielen E-Auto-Fahrern bekannte Ladeapp. In den nächsten Wochen wird zusätzlich noch ein Kreditkartenlesegerät nachgerüstet, so dass dann auch per Kredit- und Debitkarte bezahlt werden könne. Die Ladestationen sind darüber hinaus ins europaweite Roamingnetzwerk eingebunden, so dass auch Ladekarteninhaber anderer Anbieter an den Ladestationen laden können.

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Zwischen Baumschule und Bäcker: Neuer Standort soll auch Aufenthaltsqualität bieten

Der Standort für die neuen Ladesäulen wurde gezielt gewählt. „Die Unnaer Landstraße ist mit durchschnittlich 13.500 Fahrzeugen pro Tag eine stark frequentierte Straße mit einem entsprechend hohen Anteil durchreisender Fahrzeuge“, erklärt Haberle den Vorteil der Lage an der Unnaer Landstraße. Über die Standortwahl freuen sich auch zwei benachbarte Betriebe – die, wie die Stadtwerke betonen, perfekt zur Verweildauer während des Ladens passen. „Die Kombination aus Frequenz, Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität ist in dieser Lage ideal für E-Auto-Fahrer. Das zeigen bereits vergleichbare Standorte in der Region“, schildert Hermann Niehaves, Geschäftsführer der Bäckerei Niehaves, seine Erfahrungen. Und auch für Marcus Schotenröhr von der benachbarten Baumschule passt die Verweildauer während des Ladens zu den Angeboten vor Ort. „Das Auto aufladen und sich gleichzeitig für den eigenen Garten oder Balkon inspirieren lassen – das passt doch prima“, lacht Marcus Schotenröhr.

Angeboten an Lademöglichkeiten in Menden wächst

Für den lokalen Energieversorger sind die vier neuen Ladepunkte eine sinnvolle Erweiterung der Mendener Ladeinfrastruktur mit bisher acht Ladestationen und jeweils zwei Ladepunkten. Stadtwerke Geschäftsführer Matthias Lürbke erklärt den strategischen Ausbau der öffentlichen Lademöglichkeiten: „Das Mendener Netz für Ladetechnik bauen wir bedarfsorientiert aus. Wir achten bei der Standortwahl auf Kundennachfrage und Wirtschaftlichkeit. So wächst das Angebot an Lademöglichkeit möglichst parallel zum Bedarf unserer Kunden.“