Fröndenberg. Die Menschen haben im Schnitt ein größeres verfügbares Einkommen als die meisten anderen im Kreis Unna. Das zeigt eine neue Statistik.

Die persönliche Wahrnehmung deckt sich manchmal nicht mit dem, was die Zahlen hergeben. Das mag ganz besonders dann gelten, wenn es um das eigene Einkommen geht. In Zeiten, in denen auch Menschen in Fröndenberg insbesondere wegen einer weiter hohen Inflation sparsam sein müssen und immer mehr auch in akute Not geraten und etwa auf die Hilfe der Fröndenberger Tafel angewiesen sind, mag eine neue Statistik verblüffen.

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Das Statistische Landesamt Information und Technik (IT NRW) hat errechnet, wie viel Einkommen den Menschen überall im Land zur Verfügung steht. Das Ergebnis: Fröndenberg steht gut da – insbesondere im Kreisvergleich. Doch die Zahlen gelten für das Jahr 2021, stellen also nicht ganz die aktuelle Lage dar. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor.

Verfügbares Einkommen wächst Jahr für Jahr

Laut der Berechnungen lag das durchschnittlich verfügbare Einkommen eines Fröndenbergers im Jahr 2021 bei 26.224 Euro. Es ist damit seit 2017, als es noch 23.238 Euro waren, Jahr für Jahr deutlich gewachsen. Im Vergleich zum Jahr 2020 lag das Plus sogar bei 691 Euro.

Blickt man auf die Situation im Kreis Unna, werden deutliche Unterschiede deutlich. So liegt lediglich die Nachbargemeinde Holzwickede mit 26.264 Euro verfügbarem Einkommen noch vor Fröndenberg. Die übrigen acht Kommunen liegen dahinter – zum Teil sogar deutlich.

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Auf Platz drei kreisweit liegt Schwerte mit 25.482 Euro, dahinter folgt Werne (25.366 Euro) auf Platz vier. Die Plätze fünf und sechs belegen Unna (24.950 Euro) und Selm (24.044 Euro). Dahinter klafft dann eine große Lücke zu Kamen (22.693 Euro), Bönen (21.596 Euro) und Lünen (20.186 Euro). Die einzige Kommune im Kreis Unna, die sogar noch unter der 20.000-Euro-Marke bleibt, ist das Schlusslicht Bergkamen, wo die Menschen im Schnitt nur 19.415 Euro verfügbares Einkommen haben. Angesichts dieser Zahlen überrascht es wenig, dass auch der Durchschnitt im Kreis Unna mit 22.982 Euro deutlich unter dem Fröndenberger Wert liegt.

Menden vor Fröndenberg, Wickede dahinter

Für Fröndenberger immer interessant ist auch ein Blick in die Nachbarschaft. Während die Menschen in Menden mit 26.291 Euro sogar noch etwas mehr Geld zur Verfügung haben als die Fröndenberger, ist der Wert in Wickede mit 22.421 Euro deutlich geringer.

Aufschlüsselung

In der Statistik unterscheidet IT NRW zwischen Primäreinkommen (Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen) und das verfügbare Einkommen, das tatsächlich für Konsum und Sparzwecke zur Verfügung steht.

Menschen in Fröndenberg bleiben demnach von einem Primäreinkommen von 30.674 Euro nach Abzügen 26.224 Euro zur Verfügung.

In der Rangfolge aller 396 Städte und Gemeinden in NRW belegt Fröndenberg Platz 85, Tendenz positiv.

In ganz NRW ist das verfügbare Einkommen je Einwohnerin und Einwohner 2021 um 2,2 Prozent (518 Euro) auf rein rechnerisch 23.812 Euro gestiegen. Mit 35 712 Euro wies Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss das höchste verfügbare Einkommen je Einwohnerin und Einwohner aller 396 Städte und Gemeinden in NRW auf. Herdecke im Ennepe-Ruhr-Kreis (33.447 Euro) und Schalksmühle im Märkischen Kreis (33.437 Euro) folgten auf den Plätzen zwei und drei. Am unteren Ende rangierten Gelsenkirchen (17.924 Euro), Kranenburg im Kreis Kleve (18.106 Euro) und Weeze im Kreis Kleve (18.400 Euro).

Indikator für finanzielle Verhältnisse und Kaufkraft

Verfügbares Einkommen meint die Einkommenssumme (Arbeitnehmerentgelt und Einkommen aus selbstständiger Arbeit und Vermögen), die den privaten Haushalten abzüglich Steuern und Sozialabgaben und zuzüglich empfangener Sozialleistungen zur Verfügung steht. Es ist als Indikator für die finanziellen Verhältnisse der Bevölkerung der Gemeinden zu verstehen und ermöglicht mittelbar Aussagen zur lokalen Kaufkraft.