Fröndenberg. Das 49-Euro-Ticket sollen alle Schülerinnen und Schüler kostenlos oder verbilligt erhalten. So will es die Stadt Fröndenberg.

Die Schülerinnen und Schüler, die eine der Grundschulen oder die Gesamtschule in Fröndenberg besuchen, stehen in der nächsten Woche politisch besonders im Fokus. Zunächst befasst sich der Schulausschuss am Dienstag, 26. September, mit ihnen, tags darauf der Stadtrat. Der Grund: Alle, die eine Schule in der Trägerschaft der Stadt Fröndenberg besuchen, sollen ein Deutschlandticket bekommen können. Das schlägt die Verwaltung vor. Stimmen Schulausschuss und Rat zu, will die Stadt Fröndenberg einen entsprechenden Vertrag mit der Westfalen Bus GmbH abschließen.

Einführung nach Landesmodell

Fröndenberg will die Einführung nach dem Landesmodell durchführen. Das hat einen Vorteil vor allem für alle, die bisher keine Bus- oder Zugtickets für ihren Schulweg bekommen, weil der zu kurz ist. Denn das sogenannte 49-Euro-Ticket sollen alle bekommen – vergünstigt auch die Schülerinnen und Schüler, die sonst nicht anspruchsberechtigt sind. Und: Das Ticket kann natürlich auch in der Freizeit genutzt werden. Die Regelung soll zunächst nur für das Schuljahr 2023/24 gelten. Wann Schülerinnen und Schüler das Ticket tatsächlich in Händen halten könnten, ist noch unsicher.

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Bislang nutzen viele Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule das Schüler-Ticket Westfalen, dessen Einführung der Rat zum 1. August 2021 beschlossen hatte. Auch dieses Ticket kann in der Freizeit genutzt werden – es bekommen aber nur Kinder und Jugendliche, die auch anspruchsberechtigt sind, deren Schulweg also mehr als 3,5 Kilometer (Sekundarstufe 1) beziehungsweise 5 Kilometer (Sekundarstufe 2) lang ist. Es ist ganzjährig – also auch während der Ferien – gültig. Wer das Ticket möchte, zahlt einen Eigenanteil von 12 Euro pro Monat (zweites Kind 6, Euro, ab drittem Kind kostenlos). Nicht anspruchsberechtigte Schülerinnen und Schüler können das Ticket für 33 Euro erwerben. Gültig ist das Schüler-Ticket Westfalen im gesamten Tarifraum Westfalen.

Politische Sitzungen

Zu den öffentlichen Sitzungen der politischen Gremien in Fröndenberg sind Bürgerinnen und Bürger stets eingeladen. Es gibt auch Einwohnerfragestunden, Tagesordnungen gibt es unter www.froendenberg.de.

Der Schulausschuss trifft sich am kommenden Dienstag, 26. September, um 17 Uhr im Sitzungssaal des Stiftsgebäudes, Kirchplatz 2.

Dort beginnt am Mittwoch, 27. September, ebenfalls um 17 Uhr auch die nächste Sitzung des Stadtrates.

Mit dem 49-Euro-Ticket würde die Stadt Fröndenberg das Angebot nun noch einmal deutlich verbessern. Zum einen ist es deutschlandweit gültig, zum anderen ist es günstiger. Während Schülerinnen und Schüler, die Anspruch auf Fahrtkostenerstattung für ihren Schulweg haben, das Ticket kostenlos bekommen, sollen es alle anderen Schülerinnen und Schüler für 29 Euro pro Monat erwerben können – das ist günstiger als das Schüler-Ticket Westfalen bei deutlich größerer Reichweite.

Die Stadt Fröndenberg nennt in ihrer Vorlage für den Schulausschuss und den Rat konkrete Zahlen. Demnach besuchen 1810 Schülerinnen und Schüler die Schulen in städtischer Trägerschaft. 595 Anspruchsberechtigte fahren schon heute mit dem Schüler-Ticket Westfalen, 214 weitere nutzen ein klassisches Schulweg-Monats-Ticket, das nicht in der Freizeit nutzbar ist. Nur 14 Nichtanspruchsberechtigte nutzen bislang ein Abo, sodass rechnerisch 985 Schülerinnen und Schüler neu für Bus und Bahn begeistert werden könnten.

Abos sollen umgewandelt werden

Die Stadt will die bestehenden Abos umwandeln und dabei an den bislang gezahlten Eigenanteilen bei Schüler-Tickets Westfalen festhalten. Schülerinnen und Schüler, die ein klassisches Schulweg-Abo haben, sollen auch in Zukunft keine Eigenanteile zahlen müssen.

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Weil die Finanzierung des Deutschlandstickets in weiten Teilen noch unklar ist, will die Stadtverwaltung die Regelung zunächst nur für das laufende Schuljahr. Eine weitergehende Festlegung könnte zu zusätzlichen Belastungen für die Stadt ab dem Schuljahr 2024/25 führen.