Lendringsen. In der alten Papierfabrik bricht am frühen Samstagabend ein Feuer aus. Die Feuerwehr ist mit 70 Kräften im Einsatz. Ein Feuerwehrmann kollabiert.
Feuer in der alten Papierfabrik Tönnesmann an der Hönnetalstraße in Lendringsen: Die Feuerwehr ist dort am frühen Samstagabend mit rund 70 Kräften im Einsatz.
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Schon von der Westtangente ist der dichte Rauch zu sehen, und der beißende Rauchgeruch findet auch den Weg ins Auto. Gemeldet worden war zunächst eine „leichte Rauchentwicklung“. Vor Ort stellte sich heraus, dass „die komplette Industriehalle verraucht war“, wie Feuerwehr-Einsatzleiter Christian Boike erzählt. In der Halle seien „brennende Euro-Paletten“. Bis „auf Nasenhöhe“ sei die Halle beim Eintreffen der Feuerwehr verraucht gewesen.
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Die Einsatzkräfte rücken parallel von zwei Seiten des Gebäudes vor. Die Sicht ist dabei durch den Rauch derart schlecht, dass Wärmebildkameras eingesetzt werden, um sich einen Überblick zu verschaffen. „Wir wollen eine Lüftungsöffnung schaffen, um den Rauch rauszudrücken“, erläutert Christian Boike während des Einsatzes. Die Feuerwehrleute müssen zum Teil hoch gestapelte Euro-Paletten und andere gelagerte Gegenstände an die Seite wuchten, um sich einen Weg zu bahnen.
Nicht nur der Brandherd muss in diesem Fall gesucht werden, sondern die Einsatzkräfte müssen auch überprüfen, ob hier möglicherweise Menschen in Gefahr sind. „Es könnten Obdachlose oder auch Jugendliche hier sein“, sagt Feuerwehr-Sprecher Stefan Deitel. Deshalb gelte es, die Halle sorgfältig abzusuchen.
Im Einsatz sind zunächst der Löschzug Wache und Süd (Löschgruppen Lendringsen und Oesbern), nachalarmiert wird der Löschzug Mitte. Die Hönnetalstraße ist für die Dauer des Einsatzes gesperrt.
Vor Ort ist am Samstagabend auch der ehemalige Eigentümer, Johann-Caspar Tönnesmann. Er sei am Samstag wegen des Feuerwehr-Einsatzes angerufen worden und sofort zu seiner alten Fabrik gefahren. Ihm gehörte die Immobilie bis 2016, erzählt er. Die Papierfabrik hatte vor rund zehn Jahren Insolvenz angemeldet, nachdem der Betrieb zwischenzeitlich weiterlief, musste das Unternehmen dann wenige Jahre später erneut Insolvenz anmelden. Er habe die Immobilie an ein Dortmunder Unternehmen verkauft, berichtet Johann-Caspar Tönnesmann im Gespräch mit der Westfalenpost. Das Unternehmen nutze einen Teil des Gebäudes als Lager, den anderen Teil habe es vermietet.
Gegen 19 Uhr steht fest, dass das Feuer unter Kontrolle ist. „Mehrere Paletten mit Papier drum herum haben gebrannt“, stellt Stefan Deitel abschließend fest. Die Feuerwehr beschränkt sich nach dem Löschen des Feuers auf reine Lüftungsmaßnahmen.
Ein Feuerwehrmann kollabiert im Rahmen des Einsatzes, erklärt Stefan Deitel. Ursache sei die Wärme gewesen.