Fröndenberg. Während man in Dellwig angesichts des Wetters die Öffnungszeiten anpasst, blickt man auch im Löhnbad auf durchwachsene Sommerferien.

Die letzte Sommerferienwoche 2023 ist inzwischen angebrochen – und mit ihr neigt sich auch der Hauptbetrieb in den heimischen Freibädern dem Ende entgegen. Zeit für eine Ferien-Bilanz im Löhnbad und Freibad Dellwig. Dabei gibt es positive – aber auch ein paar negative Erlebnisse. Eine Übersicht.

Ein Rohrbruch im Freibad Dellwig

Im Fröndenberger Westen hätte die Freibad-Saison um ein Haar auch in einer Katastrophe – und vor allem frühzeitig – enden können. Ein Rohrbruch hatte das Bad vor gut zwei Wochen lahm gelegt. Allerdings nur für rund 48 Stunden. Dann hatten die Ehrenamtlichen das ramponierte Druckrohr schon wieder ausgebuddelt und ausgetauscht; Becken-Neufüllung inklusive. Und doch markiert der Rohrbruch so etwas wie einen kleinen Knick in der Ferien-Freibadbilanz, gibt Freibad-Geschäftsführer Dirk Weise zu. „Bis zur Schlechtwetterperiode war die Saison eigentlich sehr positiv“, erklärt Weise im Gespräch mit der Westfalenpost. Am Spitzentag seien bis zu 3200 Gäste im Bad gewesen. Damit auch auf den Liegewiesen alles glatt läuft, sind die Ehrenamtlichen regelmäßig auf Patrouille. Um nach dem Rechten zu sehen, aber auch als Ansprechpartner für Verbesserungen.

Lange Wartezeiten am Eingang zum Freibad gibt’s in Dellwig nicht. „Wir sind ein Freibad im ländlichen Raum und auch ein bisschen darauf angewiesen, dass die Leute mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu uns kommen“, erklärt Weise. Die Parkplatzsituation beobachte man an besucherstarken Tagen allerdings durchgängig. Genaue Zahlen gibt die Statistik zwar noch nicht her, Weise rechnet bis zum offiziellen Ende der Saison am 10. September allerdings nicht mit einer Bruchlandung im Vergleich zu den Vorjahren. Ohnehin sei man im Freibad eben auch auf das Wetter angewiesen. „Wir brauchen aber schon noch ein paar gute Tage“, sagt Weise mit einem Schmunzeln.

+++ Hintergrund: Erst Einbruch, dann Rohrbruch – Herausforderungen fürs Freibad Dellwig +++

Genau deshalb habe man sich nun auch dazu entschlossen, die Öffnungszeiten zumindest vorübergehend anzupassen. „Das ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Es lohnt sich einfach nicht, wenn man nur eine Handvoll Badegäste hätte.“ Bis einschließlich Freitag, 4. August, legt das Bürgerbad eine ausgedehnte Mittagspause ein. Geöffnet ist das Bad daher von 9.30 bis 13 Uhr (letzter Einlass 12.30 Uhr) und von 17 bis 19.30 Uhr (letzter Einlass 19 Uhr). „Wir wollen so zumindest allen Besuchern die Möglichkeit bieten, ihre Bahnen zu ziehen“, sagt Weise – auch bei schlechtem Wetter.

80 Seepferdchen im Löhnbad

Ähnlich fällt auch das Zwischenfazit von Dirk Jürgens aus. Er ist bei den Stadtwerken Fröndenberg-Wickede für den Bäderbetrieb – und damit auch fürs Löhnbad – zuständig. Gerade die ersten beiden Ferienwochen seien angesichts des Wetters durchaus erfolgreich gewesen in der Fröndenberger Stadtmitte. „Wenn ich aber jetzt aus dem Fenster schaue, ist es für viele Schulkinder sicher nicht so toll“, sagt Jürgens. An den Öffnungszeiten soll sich im Löhnbad aber auch angesichts des derzeit mäßigen Wetters erst einmal nichts ändern.

Ein Höhepunkt der Freibadsaison im Löhnbad war für Dirk Jürgens allerdings der Schwimmkurs in den ersten vier Ferienwochen (WP berichtete). Das Projekt in Kooperation mit dem Kreis Unna ist geradezu ein Herzensprojekt von Landrat Mario Löhr (SPD). „Das ist wirklich gut angenommen worden. Wir sind auch sehr überrascht, wie effektiv der Kurs war“, gibt Jürgens zu. Denn binnen weniger Tage haben über 80 Kinder im Löhnbad ihr Seepferdchen gemacht, einige sogar ihre Bronzeabzeichen. Für Jürgens ein Zeichen, dass es sich lohne, „am Ball zu bleiben“, statt nur einmal die Woche für ein paar Minuten ins Becken zu springen.

Im Löhnbad hält man wie in Dellwig an einer Saison bis zum 10. September fest. Die erste Septemberhälfte habe sich in den vergangenen Jahren als Wendepunkt ergeben. Das herbstliche Wetter werde dann schon deutlich spürbar „und dann ist auch die Freibad-Luft raus“, scherzt Jürgens.