Menden. Dr. Kathrin Opitz beantwortet beim WP-Medizinforum am 9. August alle Fragen rund ums Thema Rückenschmerzen. Was Besucher erwartet.
18 Uhr, Feierabend. Endlich. Doch irgendwie zwickt und zwackt es im Rücken. Ein kleiner, stechender Schmerz im Lendenbereich, Verspannungen in Nacken und Schultern. Für viele Menschen ist das Alltag. Wirbelsäulenchirurgin Dr. Kathrin Opitz vom Mendener St.-Vincenz-Krankenhaus weiß um die Ursachen. Was gegen den Schmerz hilft und wie man selbst vorbeugen kann, erklärt die Expertin in einem Vortrag beim WP-Medizinforum am 9. August.
Man ist selbst gefragt
Die Anforderungen der Arbeitswelt haben sich in den vergangenen Jahrzehnten drastisch verändert. Aus produzierenden Industrienationen sind inzwischen größtenteils Dienstleistungsgesellschaften erwachsen. Damit einher gehen auch viel mehr Arbeiten vom Schreibtisch aus. Gleichwohl: „Der Mensch ist nicht für das Dauersitzen gemacht. Wir sind Jäger und Sammler“, sagt Dr. Kathrin Opitz. Seit Januar 2023 ist sie als neue Wirbelsäulenchirurgin am Mendener St.-Vincenz-Krankenhaus. Eines hat sie in der Zeit bisher gelernt: das Thema Rückenschmerzen bewegt die Menschen – über alle Altersgrenzen hinweg.
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Das Problem liegt für sie vor allem darin, dass viele Arbeitsabläufe einfach nicht für den Menschen gemacht sind. Am Schreibtisch zu sitzen ist da nur eines von vielen Beispielen. Auch übermäßige körperliche Arbeit führe auf Dauer zu Verschleißerscheinungen. „Man muss auch etwas für sich selbst tun“, sagt Opitz. Und damit meint sie vor allem Sport und Bewegung. Das müsse aber nicht gleich eine Mitgliedschaft samt Hunderte Kilo schwerer Gewichte im Fitnessstudio sein. „Spazierengehen reicht schon. Einmal die Woche für eine Stunde, am besten mit Nordic Walking Stöcken für eine bessere Gewichtsverteilung“, rät die Expertin. Es gehe weniger darum, möglichst viele Gewichte im Fitnessstudio zu bewegen als gezielt die Tiefenmuskulatur anzusprechen. Denn dafür reichen oft auch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder aber Spazierrunden. „Die Wiederholungen sind wichtiger als die Intensität“, erklärt Kathrin Opitz. Ein Tipp der Expertin: Beim Telefonieren aufstehen und eine Runde durch den Raum gehen.
Neurologische Schnittpunkte
Die Häufigkeit der Beschwerden habe seit ihrem Amtsantritt stetig zugenommen. Immer mehr Patienten würden in die Sprechstunde kommen und über Beschwerden klagen. Ein Faktor, der gerade bei älteren Menschen häufiger vernachlässigt wird, sei das Thema Osteoporose. „Das betrifft die Wirbelsäule auf Dauer auch“, sagt Opitz. Häufig helfe dann nur noch eine Operation, meist mit einer Wirbelversteifung oder einer Zementierung der beschädigten Wirbel. Doch dann könnten sich die Beschwerden im Zweifel um ein paar Zentimeter verschieben. Genau deshalb setzt Opitz auch eher auf konservative Behandlungsmethoden. Dabei helfe ihr vor allem ihre Ausbildung in der Neurochirurgie. Denn gerade bei Rücken- oder Wirbelsäulenbeschwerden sei es wichtig, nicht nur auf die rein mechanische Funktionsweise der Gelenke zu blicken, sondern eben auch auf Nervenbahnen und -Probleme. Erst recht, sobald eine Bandscheibe in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Dann gelte es, die Ursache für die Beschwerden herauszufinden.
Beim WP-Medizinforum am Mittwoch, 9. August, wird Kathrin Opitz auf die wichtigsten Problemstellen beim Thema Rückenschmerzen eingehen – und den Besucherinnen und Besuchern auch ein paar Übungen für einen gesunden Rücken auf den Weg geben. Anmeldungen zum kostenfreien Vortrag Teilnahme unter: 0201/ 8048058.