Menden. Die Intensivstation des St.-Vincenz-Krankenhauses in Menden wird zurzeit ausgebaut. Wir haben nach den Hintergründen gefragt.

Die Intensivstation des Mendener St.-Vincenz-Krankenhauses wird deutlich ausgebaut. Das sind die Hintergründe.

In der Corona-Pandemie ist die Diskussion um freie Intensiv-Betten ein großes Thema. Doch der aktuelle Ausbau der Intensivstation des Mendener Hospitals hat nichts mit der Pandemie zu tun. Die Planungen reichen länger zurück, wie Christoph Hillecke, pflegerischer Leiter der Intensivstation, im Gespräch mit der WP-Redaktion erzählt.

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Christoph Hillecke.
Christoph Hillecke. © Thomas Nitsche | Thomas Nitsche

Die Intensivstation ist im Moment auf der Ebene 5 des Krankenhauses untergebracht – genau wie die Neurologie mit der Stroke Unit, die sich um Menschen mit Schlaganfall kümmert. Zukünftig soll die Intensivstation wieder auf die Ebene 3, wo sie sich früher befand, umziehen.

Zusätzliches Bett in Reserve

Insgesamt soll es dann acht Betten auf der Stroke Unit und weitere acht auf der Intensivstation geben, erläutert Christoph Hillecke. Darüber hinaus gebe es für Engpässe ein neuntes – ebenfalls voll ausgestattetes – Reserve-Bett auf der Intensivstation. Insgesamt sind das dann 16 beziehungsweise 17 Betten – vier beziehungsweise fünf mehr als bisher, erläutert der Fachpfleger für Intensiv und Anästhesie.

In der Summe mehr Betten als bislang

Bei Bedarf und entsprechenden personellen Ressourcen könnten aus den acht Betten auf der Intensivstation nach weiteren kleineren Umbaumaßnahmen sogar zwölf werden. „In der Summe werden wir mehr Betten haben“, fasst Christoph Hillecke zusammen. Anders als auf der Stroke Unit stehe auf der Intensivstation für alle Bettplätze auch ein Beatmungsgerät zur Verfügung.

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Der Bedarf sei da: „Die Station war aus den 70ern“, berichtet Christoph Hillecke. „Das ist eine Intensivstation der ersten Stunde.“ Hinzu komme, dass auf der einen Seite das Patientenklientel älter werde mit den Bereichen Neurologie, Geriatrie und der chirurgischen Fachabteilung: „Die Abteilungen sind gut gefüllt.“ Und auf der anderen Seite verzeichne das St.-Vincenz-Krankenhaus durch die Schließung kleinerer Häuser im Umkreis – wie etwa in Wimbern und in Balve – einen größeren Zulauf.

Zum Glück ausreichend Personal

Betten sind das eine, das Personal das andere. Gibt es ausreichend Mitarbeitende für die Intensivstation, so dass alle Betten betrieben werden können? „Ja, wir sind zum Glück voll besetzt“, sagt der Mendener. Viele seiner Kolleginnen und Kollegen seien schon viele Jahre im Haus, das Altersspektrum reiche von Anfang 20 bis Mitte 60. Es gebe nur eine geringe Fluktuation, „der überwiegende Teil ist schon ewig hier“, verdeutlich der Familienvater und sagt: „Wir sind in der aktuellen Situation für die Intensivstation gut aufgestellt – auch für diesen Winter.“

Covid-Patienten werden in der Regel verlegt

Die Corona-Pandemie sei zum Zeitpunkt der Planungen noch kein Thema gewesen, weiß der 40-Jährige. Durch den Verbund mit dem Iserlohner St.-Elisabeth-Hospital werden Covid-Patienten in der Regel auf die Intensivstation in die Nachbarstadt verlegt. Extrem kritische Fälle würden entweder nach Lüdenscheid oder ins Ruhrgebiet verlegt.

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Auch wenn in der Regel keine Covid-Patienten auf der Intensivstation des Mendener Krankenhauses liegen, ist die Pandemie natürlich dennoch Thema im Hospital. „Trotz der extrem hohen Inzidenz sind die Folgen aktuell innerklinisch noch nicht bei uns angekommen“, bilanziert Christoph Hillecke. Als Pfleger der Intensivstation habe er „für viele Dinge kein Verständnis“. Er sei deshalb erleichtert, wenn im Freundes- und Bekanntenkreis auf 2G-plus gesetzt werde – Geimpfte und Genesene machen zusätzlich einen Corona-Test. „Ich glaube nicht, dass das Impfen noch wesentliche Auswirkungen auf die aktuelle Situation haben kann“, vermutet Christoph Hillecke. Er befürchte, „dass wir um Kontaktbeschränkungen nicht drumherum kommen“.

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Hohe Impfquote im St.-Vincenz-Krankenhaus

Das Vincenz-Krankenhaus sorge ohnehin vor, um das Virus möglichst draußen zu halten: „Wir haben eine sehr hohe Impfquote im Haus“, sagt Christoph Hillecke. Darüber hinaus werde jeder ungeimpfte Mitarbeiter täglich getestet, jeder geimpfte zweimal pro Woche.

Patienten werden bei der Aufnahme mit einem Schnell- und einem PCR-Test auf das Virus untersucht. „Und alle 96 Stunden machen wir erneut einen PCR-Test.“