Platte Heide. Mehrere Kubikmeter umfasst auf einem Grundstück in Menden der Müllberg, der seit Monaten stetig wächst. Anwohner verzweifelt zunehmend.

Der Müllberg türmt sich immer höher. Und das seit Monaten. Der Leser, der sich hilfesuchend an die WP-Redaktion wandte, verzweifelt zunehmend.

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Seit dem Jahreswechsel saniere der neue Eigentümer ein Haus in der Nachbarschaft, berichtet der Senior (Name der Redaktion bekannt). Die Folge: Ein meterhoher Müllberg liegt im Vorgarten. Und im Laufe der Zeit sei immer mehr dazugekommen. Der Mendener hat großes Verständnis dafür, dass bei einer Haussanierung Müll anfalle, doch kann er nicht nachvollziehen, dass dieser seit vielen Monaten nicht mal weggebracht werde, sondern immer nur neuer hinzukomme: „Der Stapel wird immer höher.“

Anwohner sorgt sich, dass Ratten einfallen

Er mache sich Sorgen, dass Ratten hier einfallen und sagt: „Das ist wirklich ekelhaft.“ Darüber hinaus sorge er sich, dass es bei großer Hitze dort zu einem Brand kommen könnte.

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Gespräche mit dem neuen Eigentümer haben leider nichts verändert, berichtet der Mendener. Mehrere Kubikmeter Müll lagern mittlerweile in seiner Blickweite. Er habe sich mit seinem Anliegen, dass die Müllhalde hier doch bitte verschwinden möge, auch schon ans Ordnungsamt der Stadt Menden gewandt. Doch es sei nichts passiert.

Ordnungsamt hat auf privaten Grundstücken keine Handhabe

Auf privaten Grundstücken habe das Ordnungsamt keine Handhabe, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlichauf Nachfrage der Westfalenpost. Ausnahme sei, wenn der Müll Ungeziefer wie zum Beispiel Ratten anziehen könnte oder es sich um Gefahrenstoffe handele und so zum Beispiel eine Brandgefahr von dem Müll ausgeht.

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„Anwohner können solche Müllberge natürlich beim Ordnungsamt melden. In der Regel wird dies dann durch den Außendienst kontrolliert.“ Das sei auch im konkreten Fall passiert. Hier erfolge durch den Eigentümer eine Kernsanierung. „Der Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes war dort und hat den gelagerten Müll kontrolliert. Ergebnis ist, dass es sich tatsächlich nur um Bauschutt handelt“, sagt Johannes Ehrlich. Es sei kein Abfall dabei, der Ratten anziehen könnte. „Gefahrenstoffe konnten auch nicht ausgemacht werden.“

Bauordnung war ebenfalls vor Ort

Da es sich um eine Baustelle handele, sei darüber hinaus die Bauordnung ebenfalls vor Ort gewesen. Die Prüfung habe ergeben, „dass bei Vorhaben wie eben einer Kernsanierung solche Müllablagerungen auf dem eigenen Grundstück erlaubt sind“.

Wichtig: Diese Erlaubnis gelte nicht auf Dauer, sondern für einen begrenzten Zeitraum, betont Johannes Ehrlich. Und wie lange darf Bauschutt im Vorgarten lagern? „Es gibt im Baurecht keine Regelung, die einen bestimmten Zeitraum benennt, in dem man den Bauschutt entsorgen muss“, erklärt Johannes Ehrlich. Im konkreten Fall haben das Ordnungsamt und das Baurecht „keine Handhabe“. Generell gelte: So lange gebaut werde, könne „niemand was sagen“.