Menden. Trixi-Spiegel sollen den Verkehr in Menden sicherer machen. Doch der Landesbetrieb Straßen NRW lässt das nur an einer Stelle zu.

Als der Vorsitzende Mirko Kruschinski (SPD) das Thema Trixi-Spiegel in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie das Feuerwehrwesen (ÖSOF) von einem Mitteilungs-Tagesordnungspunkt in den Beratungsteil hievte, da war klar: Es gibt Neuigkeiten in einer leidigen Angelegenheit. Schon seit dem Herbst 2021 setzt sich die Stadt dafür ein, solche Spiegel an gefährlichen Kreuzungen zu installieren. Sie sollen vor allem Radfahrerinnen Und Radfahrer schützen, die sich im toten Winkel von größeren Fahrzeugen wie Lkw oder Bussen befinden.

Als sich der ÖSOF im Oktober 2021 für fünf Standorte entschied und weitere fünf zurückstellte, schien alles seinen Weg zu gehen. Doch die Genehmigung durch den zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW blieb aus. Er lehnte alle Standorte ab – mit Begründungen, die vielen Politikern und Verwaltungsmitarbeitern aufstießen. Straßen NRW argumentierte mit Kosten für mögliche Reparaturen und die Reinigung. Dabei wäre die Stadt bereit gewesen, diese Kosten zu tragen.

Damit war das Thema aber keinesfalls vom Tisch. Ein schwieriger Dialog zwischen der Stadtverwaltung und dem Landesbetrieb mündete schließlich in eine Zoom-Konferenz, an der neben Mitarbeitern von Straßen NRW auch Bürgermeister Dr. Roland Schröder, Ordnungsamtschefin Manuela Schmidt, Thomas Schröder (Team Sicherheit und Ordnung) sowie Mirko Kruschinski teilnahmen. Kruschinski fällte ein ernüchterndes Fazit: „Straßen NRW hat uns da ganz schön vorgeführt.“

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Was das im Detail heißt, stellte Thomas Schröder anschließend vor. Er zeigte Fotos der fünf Stellen, die die Stadt für Trixi-Spiegel ins Auge gefasst hatte: die Kreuzungen Märkische Straße/Untere Promenade, Bräukerweg/Galbreite, Bräukerweg/Bismarckstraße, Iserlohner Landstraße/Balver Straße und Fischkuhle/Rampe Westtangente. Schröder erklärte, dass Straßen NRW nur an einer Stelle einen Trixi-Spiegel anbringen wird: am Bräukerweg an der Einmündung Bismarckstraße. Dort endet ein Radweg und Radfahrer, die geradeaus in Richtung Sümmern weiterfahren wollen, müssen auf die Straße zurück. Wenn sie dann von Lkw- oder Busfahrern übersehen werden, ist die Gefahr eines Unfalls groß.

Das war aber auch schon die einzige gute Nachricht, die Thomas Schröder für die Politik hatte. Alle anderen möglichen Standorte wurden abgelehnt, weil Radfahrende dort entweder gar nicht auf den Fahrbahnen fahren dürfen oder diese eben so eng sind, dass ohnehin kein Lkw daneben stehen könnte. Nachvollziehbare Argumente, die bei Mendens Bürgermeister Dr. Roland Schröder aber eine verschnupfte Reaktion auslösten: „Das hätte Straßen NRW viel eher so erklären müssen, dann hätten wir uns viel ersparen können.“

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Auch bei Mirko Kruschinski war der Ärger groß: „Dass jetzt von ursprünglich zehn Stellen nur an einer eine Umsetzung erfolgt, entspricht nicht dem Bürgerantrag, finde ich“ Bereits im Februar 2021 war dieser im Rathaus eingegangen. Der Ausschuss entschied, dass nun noch einmal die fünf zunächst zurückgestellten Spiegel-Standorte geprüft werden sollen. „Das werden wir gerne mit tun mit dem Wissen, das wir jetzt haben“, versprach der Bürgermeister.