Fröndenberg. Die Erneuerung der Fröndenberger Feuerwehr wird immer teurer. Die Planung für die Gerätehäuser war Thema im Rat. Das sind die Sorgen der Politik.

Für die Sicherheit notwendig, aber der Stadt laufen die Kosten davon: Die Planung für die Feuerwehrgerätehäuser war Thema der Ratssitzung. Sorgen macht sich die Politik in Fröndenberg vor möglicherweise nötigen Steuererhöhungen, am Ende stand aber eine achselzuckende Zustimmung.

Bürgermeisterin Sabina Müller sagte die Sätze, als es um die nötige Neuanschaffung eines Löschfahrzeugs für die Löschgruppe Frömern ging, das einiges teurer wird als anfangs geplant. Zu den weiteren Beratungen in der Ratssitzung über den Neubau von Gerätehäusern hätte es möglich auch gepasst: „Wir haben wenig Einfluss darauf. Was will man sagen? Man ist sprachlos.“ Im oben genannten Fall ging es zunächst darum, dass die Löschgruppe Frömern ein neues Fahrzeug braucht. Im Brandschutzbedarfsplan hat die Stadt Fröndenberg für solche Anschaffungen pro Jahr 400.000 Euro veranschlagt, diese Summe aufgrund der allgemeinen Kostensteigerung schon um 40.000 Euro erhöht. Das reicht aber bei weitem nicht aus, hieß es in der Vorlage für die Ratssitzung. Aktuell rechnet man mit 540.000 Euro für das genannte Fahrzeug, wenn es alle notwendigen Kriterien für seine Einsatzbereitschaft und Ausstattung erfüllen soll. +++ Lesen sie auch: Fröndenberg: Mehr Sicherheit durch weniger Gerätehäuser +++

Kosten für Feuerwehr-Neubauten steigen immer weiter

Die überplanmäßige Summe sollte der Rat nun genehmigen. Tat er dann auch einstimmig, aber besonders die Grünen in Person ihres Fraktionsvorsitzenden Martin Schoppmann hatten auch zuvor schon bei der Planung der neuen Gerätehäuser auf die missliche Lage für das Stadtsäckel aufmerksam gemacht. „Wir sind zwiegespalten“, sagte Schoppmann zu einem möglichen Abstimmungsverhalten als es um den Neubau des Gerätehauses für den Fröndenberger Osten ging. Bekanntlich soll dieses in Stentrop entstehen, südlich der Oase Stentrop zwischen Stentroper Weg und Palzstraße und dann die jetzigen Gerätehäuser in Warmen, Bentrop und Bausenhagen ersetzen, die in die Jahre gekommen sind und Sicherheitsstandards etwa beim Arbeitsschutz nicht mehr entsprechen. Ende 2022 beschäftigte sich der Rat mit der damals aktuellen Summe von 8,1 Millionen Euro, schon eine deutliche Steigerung gegenüber den ersten Ansätzen. Nun führt die Stadtverwaltung 8,7 Millionen Euro an.

Weitere Pläne

Als drittes großes Neubauprojekt soll dann der Standort für den Westen der Stadt folgen, womöglich rund um das Gewerbegebiet Schürenfeld. Dieses Gerätehaus würde die Standorte in Langschede, Ardey, Strickherdicke, Altendorf und Dellwig ersetzen.

Erhalten, aber umgebaut werden die Standorte in Frömern und Ostbüren, unter anderem auch deswegen, weil hier die Wege in andere Ortsteile zu weit wären um Hilfsfristen einzuhalten. Künftig hätte die Stadt dann also fünf Feuerwehrstandorte.

Als der Brandschutzbedarfsplan erarbeitet wurden, stand als Summe mal circa 15 Millionen für alle Um- und Neubauprojekte im Raum.

Zwischenzeitlich brüteten alle Beteiligten, etwa auch der Feuerwehrbeirat der Stadt, über einer Liste mit Einsparpotenzial am Architektenentwurf für das Gebäude. Anfangs standen Sparmöglichkeiten von mehr als einer halben Million Euro im Raum. Aber weil einiges doch als zwingend notwendig für die Einsatztauglichkeit des Gebäudes angesehen wird, wurde letztlich empfohlen, nur Posten von etwa 150.000 Euro zu streichen. Damit sieht der aktuelle Entwurf dann doch über 8,5 Millionen Euro vor. Der Rat sollte grünes Licht geben, damit es in die weiteren Planungsphasen gehen kann, Leistungen ausgeschrieben werden können.

Martin Schoppmann erklärte, dass man mit dem Neubau der Häuser natürlich der Sicherheit der Bürger verpflichtet sei, aber eben das alles auch aus Steuerzahlerperspektive sehen müsse. Und Schoppmann äußerte große Bedenken, wie in der aktuellen Haushaltslage und der Entwicklung der Inflation die Stadt Fröndenberg künftig wirtschaften könne, ohne an der Steuerschraube für die Bürger zu drehen, etwa bei der Grundsteuer. Alternative sei dann höchstens der Schritt zurück in die Haushaltssicherung. „Ich sehe keine Lösung, wie wir aus diesem Dilemma herauskommen.“

Umzug an Harthaer Platz in Fröndenberg steht an

Klaus Böning (SPD) pflichtete grundsätzlich bei, sagte zu der notwendigen Abstimmung: „Wir kommen aus dieser Nummer nicht raus, die Sicherheit der Bürger hat Priorität.“

Bei Enthaltung der Grünen und FDP-Einzelmitglied Andreas Wette bekam der Punkt dann auch Zustimmung.

Weitere Planungen nach einem positiven Votum des Rates können nun auch für das Feuerwehrgerätehaus Mitte starten. Am Harthaer Platz soll ein Neubau entstehen. Aktuelle Kostenschätzung: 10 Millionen Euro. Politik und Verwaltung betonten, dass das eine Schätzung anhand bekannter Parameter sei, eine Abweichung nach oben und, ja tatsächlich auch nach unten, sei vorstellbar.

Die Planungsleistungen für dieses Gebäude sollen nach europaweiter Ausschreibung Anfang 2024 vergeben werden. Dann braucht die Feuerwehr auch ein Übergangsgebäude, das ganze Projekt mit dem Umzug zurück an den Harthaer Platz soll bis 2027/2028 dauern. Bei dieser Vorlage stimmten dann alle Ratsmitglieder mit Ja. .