Menden. Große Planen zeigen Spaziergängern an: Hier geht es nicht weiter. Teile der Waldemei sind in diesen Tagen gesperrt – aus gutem Grund.
Riesige Holzstapel liegen am Rand von Waldwegen. Es ist totes Fichtenholz, das der Mendener Stadtforst jetzt vermarktet. Die idyllisch aussehenden Stapel sind beliebte Fotomotive, bergen aber auch Gefahren. Deshalb waren auch schon am 1. Mai einige Waldwege in der Waldemei gesperrt. „Das dient der Sicherheit. Nachher turnt da noch jemand drauf rum“, begründet Stadtförster Dirk Basse die Maßnahme. Fakt ist: Kommt ein solcher Stapel in Bewegung und gerät ein Körperteil unter das tonnenschwere Holz, drohen größte Verletzungen.
Totes Fichtenholz wird verkauft
Dass wechselnde Wege gesperrt sind, hat aber vor allem den Grund, dass in der Waldemei weiter Rückearbeiten stattfinden. Arbeiter sind mit schwerem Gerät unterwegs, um abgestorbenes Fichtenholz auf die Wege zu ziehen. „Das sind noch einmal 4000 Festmeter, der letzte große Schwung“, sagt Basse. Wie groß diese Menge ist, macht sein Vergleich deutlich: „Sonst fallen rund 1000 Festmeter an.“ Dass das Holz nun in größerer Menge vermarktet wird, hat aber gute Gründe. „Die Holzpreise sind wieder gestiegen, da macht es jetzt einfach Sinn“, erläutert der Stadtförster.
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Es gibt zwei verschiedene Chargen. Es gibt zum einen 11,80 Meter langes Holz, das sich noch zu Bauholz verarbeiten lässt. Daneben stehen kürzere Stücke à 3 Meter bereit, die als Industrieholz dienen können. „In vielen Fällen entstehen daraus Kartons. Es könnte also sein, dass Menschen, die etwas bei Amazon bestellen, die Ware dann in einem Karton aus Mendener Holz bekommen“, so Basse.
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Neben den eigentlichen Rückearbeiten, die in diesen Tagen anstehen, wird auch der Abtransport des Holzes für mehr Unruhe als gewöhnlich in der Waldemei sorgen. „Vor allem in der nächsten Woche werden deutlich mehr Lkw in der Waldemei unterwegs sein“, sagt Basse und bittet um entsprechende Vorsicht und Rücksichtnahme.
„Wir haben insgesamt 4000 Festmeter Holz, auf einen Lkw passen 30. Da kann man sich vorstellen, dass das mit mehr Aufwand verbunden ist“, so der Förster. Wann das Holz komplett abtransportiert ist, steht allerdings noch nicht fest.
Förster hat Waldwege im Blick
Wenn die Maßnahmen abgeschlossen sind, wird der Stadtforst auch die Wege noch einmal in Augenschein nehmen. Bleibt es weitgehend trocken, rechnet Basse nicht mit größeren Schäden – im Gegenteil: „Die vielen Lastwagen werden den Boden wohl eher planieren.“ Sollte es doch Schäden geben, werden diese so weit wie möglich beseitigt.