Menden/Fröndenberg. An der Fröndenberger Straße entsteht ein Sonnenkraftwerk, das die Pumpen im Wasserwerk antreibt. Die pumpen kilometerweit – und 110 Meter hoch.
Mit einem Druck von bis zu 11 Bar drücken Pumpen im Wasserwerk Menden-Fröndenberg Frischwasser durchs Leitungsnetz – bis in den fünf Kilometer entfernten, erst 2020 errichteten Hochbehälter in der Waldemei. Zu überwinden sind dabei 110 Meter Höhe. Man muss keine Fachkraft sein um sich vorstellen, welche Kraft dafür notwendig ist. Technisch ausgedrückt sind es in der Spitze bis zu 850 Kilowatt, dementsprechend sind die Pumpen mächtige Stromfresser. Um das Wasserwerk Menden-Fröndenberg grüner zu machen, haben die Stadtwerke jetzt eine große Photovoltaik-Anlage auf einer Freifläche auf dem Wasserwerksgelände angelegt.
Lange Genehmigungszeit bei kurzer Montage-Dauer
Das Trägersystem steckt bereits in der Erde, die Module werden gerade montiert. Bis zur ersten Sonnenstrom-Ernte soll es nicht mehr lange dauern, wie der neue Stadtwerke-Chef Matthias Lürbke auf Anfrage der WP bestätigt: „Wenn alle Module montiert sind, kommen die Wechselrichter dran, dann erfolgt die Verkabelung Richtung Wasserwerk – und es kann losgehen.“
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Stadtwerke Menden gehen weiteren Schritt in Richtung erneuerbarere Energien
Die Anlage war vor einigen Monaten beantragt worden, jetzt sind von der Fröndenberger Straße aus die Module zu sehen. Die Stadtwerke Menden wollen laut Matthias Lürbke damit auch einen weiteren Schritt in Richtung der Erneuerbaren Energien gehen.
Photovoltaik-Felder für Anlieger offenbar verträglicher als große Windkraftwerke
Generell soll die Photovoltaik, wie berichtet, in Menden zur Energiegewinnung mit den Erneuerbaren vorangebracht werden – wohl auch, weil sie mit Anliegern vereinbarer erscheint als große Windräder. Hier hatte es vor vier Jahren insbesondere gegen eine geplante Windkraftanlage in Ostsümmern massive Proteste von Anwohnern gegeben, die sich durch neun heimische Vereine unter dem Dach des Siedler- und Bürgervereins Forum Platte Heide vertreten sahen.
Menden-Manko: Keine eigene Stromerzeugung
Nach der Explosion der Energiepreise durch den Ukraine-Krieg hat der scheidende Stadtwerke-Chef und Lürbke-Vorgänger Bernd Reichelt kürzlich erklärt, er betrachte es aus heutiger Sicht als größtes Manko seiner zehn Jahre als Geschäftsführer, dass Menden keine eigene Energieerzeugung größeren Umfangs errichtet hat. Reichelt, der gleichwohl als Visionär und Fortschrittsmotor gilt, wurde am Freitag bei den Stadtwerken Menden noch einmal herzlich verabschiedet.