Menden/Balve. Die Hundesteuer ist ein Reizthema – vor allem, weil sie überall unterschiedlich teuer ist. Der Bund der Steuerzahler fordert ihre Abschaffung.

Allen Frauchen und Herrchen ist sie sattsam bekannt: die Hundesteuer. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat jetzt eine Statistik dazu vorgelegt, wie hoch der Steuersatz in den einzelnen NRW-Städten liegt. Demnach nimmt Menden pro Hund 84 Euro und Balve 72. Beide Städte stehen damit ziemlich genau in der Mitte zwischen Spitzenreiter Hagen (180 Euro) und der Stadt Ahlen, die keinen Cent an Hundesteuern verlangt.

Den Verzicht aller Städte auf diese „unzeitgemäße Bagatellsteuer“ in Zeiten der Inflation und sehr hoher Belastungen für Verbraucherinnen und Verbraucher fordert denn auch der BdSt. Der glaubt indes auch den Grund dafür zu kennen, warum die Kommunen hartnäckig an dieser Einnahmequelle festhalten: „Das ist nicht verwunderlich: Die Hundesteuer spült einiges an Geld in die Kassen, ist nicht zweckgebunden und kann völlig frei verwendet werden“, sagt Rik Steinheuer als Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Steuerzahlerbundes.

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In Menden hatte es kürzlich sogar eine Hundezählung gegeben, damit sich keine Halterin und kein Halter mehr an dieser Steuer vorbeimogeln kann. Mit Erfolg, jedenfalls auch Sicht der Stadtkasse: Als die Zählung im August 2022 losging, brachte schon die Ankündigung, dass alle Mendener Haushalte besucht werden, um die tatsächliche Zahl der Hunde in der Hönnestadt zu ermitteln, einige Hundehalter dazu, sich bei der Stadt zu melden, wie das städtische Team Steuerverwaltung erklärte. Bis zum Jahresende wurden dann insgesamt 417 Hunde nachgemeldet, denn vor Beginn der Hundezählung waren nur 3795 Tiere bei der Stadt registriert. Für die Stadtkasse waren das im 84er-Tarif 35.000 Euro mehr. Zum Vergleich: 2010 hatte die Stadt Menden noch rund 3000 Hunde gezählt.

Sehr unterschiedlich halten es die Städte laut dem BdSt auch mit der Steuer für sogenannte gefährliche Hunde, die im MK in Neuenrade sogar erst in diesem Jahr neu eingeführt wurde. Am günstigsten hält man einen so genannten gefährlichen Hund in Legden mit einem Steuersatz von 120 Euro. In Solingen und Heimbach muss man das Zehnfache zahlen: 1200 Euro. Wieder finden sich Menden (552 Euro) und Balve (504) hier im Mittelfeld wieder.