Menden. Die Frage, wie viele Hunde in Menden leben, ist auch für Menschen interessant. Eine Zählung brachte jetzt erstaunliche Ergebnisse.

Ein paar Schritte noch bis zur Tür, dann folgt der Druck auf die Klingel. Fast zeitgleich bellt es hinter der Haustür irgendwo in Menden. Eigentlich sollte hier gar kein Hund leben, doch offensichtlich ist da einer – mindestens. Wenn der keinem Besucher gehört, wird er gleich registriert. Denn die Menschen, die gerade geklingelt haben, sind im Auftrag der Stadt Menden unterwegs – für die Hundezählung.

Wer einen Hund besitzt, muss diesen bei der Stadtverwaltung anmelden. Und das unabhängig davon, ob es sich um eine Rasse handelt, die als gefährlich eingestuft wird oder nicht. Mit der Meldung gibt es nicht nur eine Hundemarke für den Vierbeiner – auch die Hundesteuer wird dann regelmäßig fällig, beginnend mit dem Monat der Anschaffung. Hundezählungen finden nicht regelmäßig statt, aber ab und zu lässt die Stadt auf Geheiß der Politik prüfen, ob ihr nicht Steuereinnahmen entgehen.

2010 hatte die Stadt Menden rund 3000 Hunde, zuletzt waren vor Beginn der Hundezählung 3795 Tiere bei der Stadt registriert. Dass der Bestand durch Nichtmeldungen in Wahrheit höher sein würde, war erwartet worden. Überraschend ist die Zahl, die Michael Schmidt als Leiter der Kämmerei im Haupt- und Finanzausschuss nennen konnte. Demnach wurden 417 Hunde nachgemeldet – am 31. Dezember 2022 zählte die Hönnestadt somit 4212 Hunde.

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Schmidt erklärte, die Hundezählung habe sich wegen Krankheitsfällen bei der beauftragten Firma bis Anfang Dezember 2022 verzögert. Das Ergebnis ist für den Haushalt aber durchaus relevant, wie Schmidt den Politikerinnen und Politikern vorrechnete: „Nehmen Sie mal den geringsten Steuersatz von 84 Euro. Das ergibt pro Jahr schon Mehreinnahmen von rund 35.000 Euro.“ Tatsächlich sind es exakt 35.028 Euro.

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Die Mehreinnahmen dürften aber noch größer sein, weil es auch höhere Steuersätze gibt. Wer zwei Hunde besitzt, muss pro Hund 86 Euro Hundesteuer pro Jahr zahlen, bei drei Tieren sind es jeweils 108 Euro. Deutlich teurer ist die Haltung von Hunden, die nach dem Landeshundegesetzes NRW als „gefährliche Hunde“ gelten. Paragraf 3 des Gesetzes legt die Rassen fest: „Gefährliche Hunde sind Hunde der Rassen Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier und deren Kreuzungen untereinander sowie deren Kreuzungen mit anderen Hunden.“ Wer in Menden einen solchen Hund als Einzeltier hält, muss 552 Euro jährlich zahlen. Sind es zwei oder mehr, steigt die Steuer sogar auf 816 Euro pro Tier.