Menden. Ann-Kathrin König musste die Ausbildung zur Altenpflegerin wegen ihrer Schwangerschaft abbrechen. Jetzt holt sie auf und macht anderen Frauen Mut.
Was Ann-Kathrin König von der Platte Heide leistet, ist nur durch Disziplin und eisernen Willen zu schaffen: Die 25-Jährige ist alleinerziehende Mama eines Vierjährigen und beendet gerade – nach der Elternzeit – die generalistische Pflegeausbildung in Vollzeit. Sie will Altenpflegerin werden. Es ist ihr Traumjob. Doch der Zeitplan ist straff. Arbeiten im Schichtsystem, elf bis zwölf Tage am Stück, dann zwei oder drei Tage frei. Für viele wäre das allein schon abschreckend – ohne Kind, ohne alleinerziehend zu sein. Aber die junge Mutter ist ehrgeizig und verfolgt ihren Traum. Das sieht auch ihr Chef. So hat Ann-Kathrin König den Vertrag für die Festeinstellung beim Schmallenbach-Verbund bereits in der Tasche. Es ist eine Geschichte über eine junge Frau, für die das Glas immer halbvoll ist. Die das Leben so nimmt, wie es kommt. Über eine Frau, die anderen Frauen Mut machen will.
4.15 Uhr. Der Wecker klingelt. Fertig machen. Der Kleine wird wach, will schmusen. Frühstück für die Kita vorbereiten. Kleidung für den Kleinen bereit legen. Mittlerweile ist es 5 Uhr. Oma kommt und übernimmt. Sie bringt ihn später zur Kita. Verabschiedung. Los geht es zur Arbeit.
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Es ist der zweite Anlauf für Ann-Kathrin König. Sie steckt gerade mitten in der Ausbildung, damals noch zur Altenpflegerin, als sie ungeplant schwanger wird. Uff. Mit einem Schlag ist alles anders. Was ist jetzt mit der Ausbildung? Den Zielen? Sie geht weiter arbeiten, doch Heinz Fleck, Geschäftsführer des Schmallenbach-Verbundes, schickt sie ins Beschäftigungsverbot. So ist die Regel. „Er hat mir gratuliert und gesagt, dass ich mich freuen kann.“ Der Bauch wächst, das Baby kommt zur Welt. Zwei Jahre Elternzeit folgen. Sorgen um ihren Job muss sich die 25-Jährige nicht machen, alle geben ihr ein gutes Gefühl.
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Doch schon früh packt Ann-Kathrin König die Sehnsucht nach der Arbeit. Immer wieder besucht sie ihre Kolleginnen und Kollegen. „Ich habe irgendwie eine enge Verbindung zum Verbund.“ Als es schließlich soweit ist, ist die junge Frau nervös. „Ich wollte fragen, ob ich als Aushilfe einsteigen kann“, erinnert sie sich.
Aber dazu kommt es erst gar nicht. „Herr Fleck hat mir sofort angeboten, die generalistische Ausbildung anzufangen.“ Voll- oder Teilzeit und auch angepasste Mütter-freundliche-Zeiten bietet er an. Und weil Ann-Kathrin König keinen Führerschein hat, gibt es auch hier ein Unterstützungsangebot. Die junge Frau ist glücklich. „Ich wollte aber keine Extrawurst.“ Ihre Familie unterstützt sie. „Man findet immer einen Weg. Das Leben ist das Leben. Es kommt wie es kommt.“
Arbeiten im Ambulanten Dienst in Bösperde. Welche Tour steht heute an? Wiedersehensfreude. Dankbarkeit auf beiden Seiten.
Mittlerweile ist die Ausbildung fast abgeschlossen. Im Sommer stehen die Prüfungen an. Aufregend. Derzeit lernt Ann-Kathrin König viel, wenn sie nicht gerade arbeitet oder mit ihrem Sohn Zeit verbringt. Altenpfleger sind Alleskönner. Sie brauchen ein breites Wissen, denn ihre Verantwortung ist groß. „Es ist interessant zu sehen, wie sich der Körper verändert, wenn ihm keine qualifizierte Pflege zuteil wird“, sagt die junge Frau. Pflegen ist genau das, was sie tun will. Menschen helfen. Sie versorgen. Mit ihnen lachen. Mit ihnen weinen. „Pflege ist so viel mehr als Popo abwischen“, sagt Ann-Kathrin König. Allen, die schlecht über ihren Job urteilen, rät sie: „Diese Menschen sollten darüber nachdenken: Was passiert mit mir, wenn ich alt bin?“
15 Uhr. Feierabend. Den Kleinen abholen aus der Kita. Zeit zu zweit. Einkaufen, kochen, Haushalt machen. Abendessen. 19 Uhr. Der Kleine geht ins Bett. Abendritual. Zeit für Freizeit. Ach nein, doch nicht. Lernen für die Prüfung. 22 Uhr. Augen fallen zu. Ab ins Bett.
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„Ich bin felsenfest davon überzeugt: Ich bleibe in der Altenpflege. Ich möchte selbst einmal führende Kraft werden. Vielleicht mache ich auch die Fortbildung zum Wundmanager“, sagt Ann-Kathrin König. Aber erst einmal konzentriert sie sich auf ihre Prüfungen im Sommer. „Ich habe Respekt vor den Prüfungen und vor der Verantwortung, die ich bald trage. Aber ich komme ans Ziel. Man sollte nie aufgeben, viel darüber reden und sein Ziel fokussieren“, sagt sie. Nicht zuletzt macht sie all das nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre kleine Familie. „Ich möchte meinem Sohn eine gute Zukunft bieten. Und ein gutes Vorbild sein.“
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Mitarbeiter: 450
Standorte: 4
Branche: Stationäre und ambulante Pflege sowie Tagespflege
Tarif: Ja, Arbeitsvertragsrichtlinien des Deutschen Caritasverbandes (AVR)
Arbeitszeit: 39 Std/Woche, Schichtdienste (F/S/N), Wochenend- und Feiertagsdienste
Arbeitsplatz: Je nach Einsatzort, rückenschonendes Arbeiten, Hilfsmittel vorhanden. Stationär: moderner Neubau ab Januar 2024 und Bau eines Campus. Ambulant: „Mütter-Touren“, familienfreundliche Dienste, keine Teildienste, digital, moderne Autos. EDV: Vivendi.
Benefits: Betriebliche Altersvorsorge (KZVK), Gesundheitsförderung in Kooperation mit AOK, E-Bike Förderung, Online-Portal Abrechnungen, Zulagen (besondere Dienste, Sonntage und Feiertage), Praxisanleiter, Springer- und Weihnachtsgeld, regelmäßige betriebsärztliche Vorsorgeuntersuchung, Wasser und Kaffee umsonst.
Weitere Besonderheiten: Integrationsbetrieb, Sonderzahlungen Wechselschichten, Betriebsausflüge, Arbeitskleidung, Arbeitszeitkonto
Kooperation: Mit sechs Pflegeschulen für die ein- und dreijährige Pflegeausbildung
Weiterbildungen: inner- und außerbetrieblich möglich, Pflichtschulungen (Hygiene, Arbeitssicherheit, Erste Hilfe), nach Absprache und Eignung Schulung zu Wohnbereichsleitung/Pflegedienstleitung. Zusatzausbildungen möglich wie Praxisanleiter, Wundmanager. Duales Studium möglich.
Kontakt: Schmallenbach-Verbund Fröndenberg, Hauptsitz Hirschberg 5, 58730 Fröndenberg, 02373 7510, info@schmallenbach-verbund.de, www.schmallenbach-verbund.de