Menden. Dr. Kathrin Opitz ist die neue Leitende Oberärztin der Wirbelsäulenchirurgie am St.-Vincenz-Krankenhaus in Menden.

Aus Hamburg nach Menden: Dr. Kathrin Opitz ist die neue Leitende Oberärztin der Wirbelsäulenchirurgie im St.-Vincenz-Krankenhaus in Menden.

25 Jahre bei der Bundeswehr

25 Jahre hat Dr. Kathrin Opitz, die aus der Nähe von Gera stammt, bei der Bundeswehr gearbeitet, sich direkt nach dem Abitur verpflichtet. Nach dem Studium an der Uni Greifswald waren ihre weiteren beruflichen Stationen in Koblenz, Kiel und Hamburg. Als Schiffs- und Taucherärztin war sie für die Bundeswehr ein halbes Jahr im Auslandseinsatz.

In den vergangenen rund zehn Jahren hat sie am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg gearbeitet und freut sich nun in Menden „auf die Herausforderung, den Bereich von der Pike auf aufzubauen“. Der Schritt sei ihr umso leichter gefallen, weil sie keine eigene Familie habe.

Wer Dr. Kathrin Opitz aufsucht, hat in der Regel Probleme mit dem Rücken. Ihre beruflichen Schwerpunkte sind Patienten mit Bandscheibenvorfällen oder Spinalkanalstenosen, also einer Einengung des Wirbelkanals. Aber auch Patienten mit einem Hexenschuss sind bei ihr an der richtigen Adresse. „Ganz oft kann man erst mal konservativ behandeln“, sagt Dr. Kathrin Opitz. Das heißt, dass erst mal beispielsweise durch Physiotherapie und Sport versucht wird, gegen die Beschwerden anzukommen.

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In welchen Fällen sie operieren muss und wann nicht, hängt unter anderem von einer möglichen Kraftminderung ab – wenn also beispielsweise jemand Treppen nicht mehr richtig steigen kann oder ein Fuß beim Laufen herunterhängt. Nicht immer bringe eine Operation eine Verbesserung, erklärt Dr. Kathrin Opitz, „es geht manchmal auch darum, eine weitere Verschlechterung aufzuhalten“.

Wenn Schmerzen nicht in den Griff zu bekommen sind

Ein weiteres Argument für einen Eingriff seien Schmerzen, die anders nicht in den Griff zu bekommen sind. Aber auch hier gelte, dass jeder Patient subjektiv ein anderes Schmerzempfinden habe. Oft sei eine enge Zusammenarbeit mit Physio-, Psycho- oder Schmerztherapeuten gefragt.

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Nicht jeder Patient will hören, was die 44-jährige Medizinerin rät, wenn keine Operation angezeigt ist. Dann nämlich heißt es, dass die Patienten selbst aktiv werden müssen – durch Bewegung. 25 Jahre war Dr. Kathrin Opitz bei der Bundeswehr – und macht den Patienten dementsprechend klare Ansagen: „Sie müssen sich mehr bewegen“, laute oft ihr Rat.

Am Wochenende nicht stundenlang auf der Couch liegen und netflixen

Und das bedeute, dass mehr Bewegung in den Alltag gebracht werden müsse. Es helfe nicht, wenn jemand während der Woche regelmäßig ins Sportstudio gehe und dann „am Wochenende nur auf der Couch liegt und netflixt“. Dann baue sich die während der Woche aufgebaute Muskulatur ruckzuck wieder ab.

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Pilates, Yoga und Spaziergänge

Für einen schmerzfreien Rücken empfiehlt sie vor allem Pilates und Yoga und auch Spaziergänge. Aber generell gelte, dass jeder Sport gut ist, der Freude mache und vor allem regelmäßig ausgeübt werde. „Rückenschmerzen hören erst dann auf, wenn die Belastung über die Muskulatur geht“, erklärt die Medizinerin. Auch nach einer Operation gelte es, Bewegung dauerhaft in den Alltag zu integrieren.

Für ihre Arbeit am OP-Tisch braucht die Fachärztin für Neurochirurgie extrem ruhige Hände. In der Regel operiert sie mit Blick durchs Mikroskop: „Der Nerv ist so dünn wie die Spitze eines Kugelschreibers. Durch das Mikroskop ist er dann so dick wie der Kugelschreiber.“ Die Chirurgie sei immer noch eine Männerdomäne, habe sie aber schon zu Beginn ihrer medizinischen Laufbahn fasziniert.

In ihrer Freizeit wandert die Ärztin gerne

Für die Medizinerin selbst gehört Bewegung dazu, um sich wohlzufühlen. In ihrer Freizeit wandert sie gerne, sie sagt lachend: „Ich habe Hamburg und die Umgebung schon ausgewandert, jetzt ist das Sauerland dran.“ Erste Runden hat sie bereits auf dem Kapellenberg absolviert: „Hier gibt es hervorragende Wandergebiete.“

Nach den ersten Wochen in Menden zieht Dr. Kathrin Opitz ein zufriedenes Zwischenfazit: „Ich habe nur positive Erfahrungen gemacht.“ Zurzeit wohnt sie noch im Schwesternwohnheim am Krankenhaus. Doch in dieser Woche kann sie ihre Wohnung beziehen und freut sich darauf, sich dann in Menden richtig heimisch zu fühlen.

Dr. Kathrin Opitz bietet im St.-Vincenz-Krankenhaus montags, dienstags und donnerstags von 12 bis 14.30 Uhr Sprechstunden an. Terminvereinbarung unter 02373-1681301.