Platte Heide. Dass Waldwege zur Stolperfalle werden können, zeigt ein Beispiel aus Menden. Eine Sanierung wäre kompliziert.
Raus in die Natur! Diesem Ruf folgen viele Mendener, indem sie Spaziergänge in die Waldemei unternehmen. Startpunkt ist oft der Stucken – auch, weil es dort einen großen Parkplatz gibt. Das Vergnügen im Grünen wird aber ziemlich schnell zu einer Stolper-Tortur. Hintergrund ist, dass der Weg von dort in die Waldemei, unter Forstwirten als „Stuckener Weg“ bekannt, in einem immer schlechteren Zustand ist. Wer sich also auf den steilen Weg hinauf oder hinab macht, muss genau aufpassen, wohin er tritt.
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Schon seit vielen Jahren ist Vorsicht angesagt, weil immer mehr Steinspitzen auftauchen. Die Stadtverwaltung begründet das mit einer Auswaschung, die auch durch die Topographie bedingt ist. Der Weg ist steil, Regenwasser ist deshalb im Fluss und versickert nicht direkt. Eine Nutzung als Fußweg sei aber weiter möglich.
Verwaltung rät von Sanierung ab
Die CDU-Ortsunion Menden hat in einem Antrag eine Sanierung gefordert. Im Ausschuss für Umwelt und Klima wurde am Mittwochabend erstmals darüber beraten. Die Stadtverwaltung hatte in der Sitzungsvorlage die Probleme beschrieben, von einer Sanierung aber abgeraten. Hintergrund sind die enorm hohen Kosten, die eine Sanierung verursachen würde. „Mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln“ lasse sich „keine befriedigende Lösung herbeiführen“.
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Der Ausschuss sollte das zur Kenntnis nehmen, hieß es im Verwaltungsvorschlag. Damit aber wollten sich Politiker mehrerer Fraktionen nicht anfreunden. Insbesondere Hubert Schulte (CDU) machte sich für eine Sanierung stark. „Die Menschen in Menden sollen den Weg im Sommer wieder nutzen können“, forderte er.
Daraus aber dürfte nichts werden. Zwar wurde die Verwaltung aufgefordert, Kostenvorschläge einzuholen, doch selbst wenn das Projekt finanzierbar ist, erscheint eine schnelle Umsetzung undenkbar. Das machte Stadtförster Dirk Basse deutlich: „Die Steine wurden alle von Hand verlegt und müssen alle wieder aufgenommen werden.“ Das sei aufwendig. Zwar können die Steine zerkleinert wieder verlegt werden, aber eine Auswaschung lasse sich auch danach nicht grundsätzlich verhindern.
„Ich habe die Kosten vor Jahren schon einmal angefragt und da waren es deutlich mehr als 100.000 Euro. Alle Fachleute haben davon abgeraten, diesen Weg anzugehen“, sagte Basse. Der Stadtförster verwies auf alternative Waldwege, die genutzt werden könnten und zum Teil in einem hervorragenden Zustand seien.
Grünzug soll aufgewertet werden
Einstimmig votierte der Ausschuss dafür, den Weg im Grünzug, der parallel zum Heckenrosenweg verläuft, aufzuwerten. Für die Maßnahme stehen 10.000 Euro zur Verfügung. Der Waldweg soll so umgestaltet werden, dass insbesondere Senioren und Mütter mit ihren Kindern die Wege gut nutzen können. Pfützen und Verschlammungen, wie sie bislang noch häufig nach Regenfällen auftreten, soll es nicht mehr geben.
Neben einem neuen Belag für den Weg sollen auch Absenkungen der Bordsteine an den Straßenquerungen, die Erneuerung von Sitzbänken sowie neue Bänke den Komfort erhöhen. Mike Stern (CDU) riet zudem dazu, auch Hundekotbeutelspender aufzustellen: „Das sehen wir dort auch noch als ein Problem an.“