Platte Heide. Pfarrer Reinhold Theune begeht sein goldenes Priesterjubiläum. Derzeit lebt er im Klepper-Haus, zur Feier am Sonntag kommt er ins Marienheim.
Gleich mehrere Festtage begeht die Platte Heider St.-Marien-Gemeinde am heutigen Donnerstag, 8. Dezember. Diese sollen am kommenden Sonntag, 11. Dezember, mit einem Empfang im Marienheim gefeiert werden. Im Mittelpunkt der Festivitäten steht das 50-jährige Priesterjubiläum von Reinhold Theune, Pfarrer im Ruhestand.
Auch interessant
Nach Josef Fischer war Reinhold Theune der zweite Pfarrer auf Platte Heide
1987 – also vor 35 Jahren – wurde Reinhold Theune Pfarrer auf Platte Heide. Er war nach Josef Fischer der zweite in diesem Amt. „Damals gab es noch 16 aktive Priester in Menden“, erzählt Reinhold Theune. Wenn er auf seine berufliche Laufbahn zurückblickt, ist er zufrieden, sagt, dass er sich keinen anderen Beruf hätte vorstellen können. „Damals war das eine Volkskirche“, erinnert sich Reinhold Theune. „Es tut mir heute weh, wenn ich sehe, dass Menschen, wenn sie aus der Kirche austreten, auch aus der Gemeinschaft austreten.“ Die Kirche sei einst „Treffpunkt der Gesellschaft“ gewesen, verbindendes Element zwischen den Menschen, „das ist sie heute leider nicht mehr“. Die Gesellschaft verehre heute das Geld, „die Menschen dienen dem Mammon und nicht mehr Gott“, sagt Reinhold Theune.
Vor wenigen Tagen 76 Jahre alt geworden
Reinhold Theune ist vor wenigen Tagen, am 5. Dezember, 76 Jahre alt geworden. Der gebürtige Arnsberger studierte an der Theologischen Fakultät in Paderborn und an der Universität in München. Am 8. Dezember 1972 wurde er von Kardinal Jäger zum Priester geweiht.
Auch interessant
+++ Auch interessant: Reinhold Theune taufte viele Menschen in Argentinien +++
Nachdem er zunächst Vikar in Attendorn war, verbrachte er acht Jahre in Argentinien, wo er von dem dortigen Bischof mit der Gründung einer Pfarrei in Monte Chingolo beauftragt wurde. Er baute die Gemeinde dort auf, die immer weiter wuchs, und schließlich wurden mit Unterstützung aus Arnsberg und Attendorn dort zwei neue Gotteshäuser gebaut. Während seiner Zeit in Argentinien konnte der Geistliche jährlich bis zu 500 Kinder zur Erstkommunion führen und fast ebenso viele taufen.
2015 in den Ruhestand verabschiedet
Als Reinhold Theune nach Deutschland zurückkehrte, wurde er am 21. November 1987 als zweiter Pfarrer von St. Marien eingeführt, blieb aber Argentinien und seiner Gemeinde dort immer eng verbunden. 2015 wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Viele Jahre war Reinhold Theune auch für den Verein Mendener in Not, der sich für unverschuldet in Not geratene Menschen einsetzt, aktiv.
Doch auch im Ruhestand bleibt Reinhold Theune der St.-Marien-Gemeinde treu. Ein Wegzug von der Platte Heide oder aus Menden sei für ihn keine Option gewesen, erzählt er im WP-Gespräch: „Ich finde es in Menden richtig gut. Und ich habe mich in der Gemeinde immer wohl gefühlt.“
8. Dezember ist auch für St. Marien ein besonderer Tag
Nicht nur für Reinhold Theune ist der 8. Dezember ein ganz besonderer Tag, sondern auch für die St.-Marien-Gemeinde. Denn am 8. Dezember wird in der katholischen Kirche das Hochfest „Mariä Empfängnis” gefeiert. Die St.-Marien-Gemeinde feiert diesen Tag mit Blick auf die Namenspatronin der Gemeinde.
Und dann gibt es noch weitere Ereignisse, die in St. Marien alljährlich am 8. Dezember gefeiert werden: Am 8. Dezember 1948 wurde die Notkirche eingeweiht, am 8. Dezember 1961 war die Grundsteinlegung des Kirchenneubaues, und am 8. Dezember 1963 fand die Einsegnung der neuen Kirche statt.
Gottesdienst und danach Feier im Marienheim
Genug Gründe also, um am kommenden Sonntag, 11. Dezember, die Gemeindemitglieder zu einer Feier einzuladen. Diese findet im Anschluss an die Messe (9.30 Uhr) als feierlicher Empfang im Marienheim statt. Zu Messe und Empfang wird auch Pfarrer Reinhold Theune erwartet.
Reinhold Theune wohnt derzeit im Jochen-Klepper-Haus
Seit etwa drei Wochen wohnt der 76-Jährige im Jochen-Klepper-Haus. Nach einem kleinen Schlaganfall benötigt er im Alltag etwas Unterstützung. Reinhold Theune ist zuversichtlich, dass er im neuen Jahr wieder in sein Zuhause am Pastor-Fischer-Weg auf der Platte Heide zurückkehren wird. Zunächst aber freut er sich auf den 3. Adventssonntag in „seiner“ Gemeinde – und auf sicherlich viele Menschen, die ihm zu seinem goldenen Priesterjubiläum gratulieren werden.