Platte Heide. Die St.-Marien-Kirche auf Platte Heide wird renoviert. Die katholischen Christen weichen ins Paul-Gerhardt-Haus aus. Das sind die Baupläne.

Die katholischen Christen auf der Platte Heide müssen sich derzeit umgewöhnen: Die St.-Marien-Kirche ist wegen Renovierungsarbeiten für mehrere Monate geschlossen. Das sind die Pläne für das Bauprojekt.

Heimische Unternehmen beauftragt

Das prägende Altarbild wird entfernt. Es soll später einen neuen Platz in der Kirche finden.
Das prägende Altarbild wird entfernt. Es soll später einen neuen Platz in der Kirche finden. © Georg Pesch | Georg Pesch

Die ersten Überlegungen, das Gotteshaus an der Hermann-Löns-Straße zu renovieren, reichen schon mehrere Jahre zurück. Eine Vorgabe des Paderborner Erzbistums war, dass ein Künstler die liturgische Gestaltung der Kirche übernehmen sollte. Nach einigen auch durch die Corona-Pandemie bedingten zeitlichen Verzögerungen steht nun fest, dass sich Pater Abraham Fischer aus der Abtei Königsmünster in Meschede um diese Aufgabe kümmert. Pater Abraham ist nicht nur Künstler, sondern auch Kunstschmiedemeister.

Hilker + Jochheim übernehmen bauliche Planung

Mit der baulichen Planung und Umsetzung sind die Architekten und Ingenieure von Hilker + Jochheim aus Menden beauftragt, erklärt Thomas Blacha, Mitglied des Bauausschusses und des Kirchenvorstandes St. Marien. Wichtig war den Verantwortlichen, heimische Unternehmen zu beauftragen.

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„Jetzt geht es endlich los“, freut sich Thomas Blacha. Das Kirchen-Innere wirkt mittlerweile recht kahl, kein Wunder, ist doch alles ausgeräumt. Einen Teil hat die Kirchengemeinde selbst eingelagert, vieles aber wird dezentral mit Unterstützung von Firmen aus der Umgebung gelagert, berichtet Thomas Blacha.

Baumaßnahmen sollen im Juni beendet werden

Mitte/Ende Juni sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein, erklärt Thomas Blacha. Dann werden sich die Gläubigen an ein neues Erscheinungsbild des Gebäudes gewöhnen, aber auch Vertrautes wiederentdecken. „Die Kirche wird heller und moderner“, verrät Thomas Blacha. Aus diesem Grund werden unter anderem die vorher eher dunklen Klinkerflächen unter den Kirchenfenstern entfernt und die Klinker auf der Rückseite weiß geputzt.

Im Paul-Gerhardt-Haus gilt 2G

Bis auf Weiteres können die Sonntagsmessen und Wortgottesdienste nicht in der St.-Marien-Kirche stattfinden. Die katholischen Christen der Platte Heide können seit dem vergangenen Wochenende hierfür das evangelische Paul-Gerhardt-Haus nutzen. Dabei gibt es für Besucher eine Änderung zu beachten: Anders als im katholischen Gotteshaus gilt hier 2G, das heißt, dass entsprechende Nachweise und der Personalausweis beim Einlass vorgezeigt werden müssen. Vom Umzug ausgenommen sind die Werktagsmessen, die im Marienheim stattfinden.

Die Kirchenbänke werden abgeschliffen und neu gestrichen. Neue Leuchten sollen installiert werden, außerdem zusätzliche Steckdosen an den Wänden, so dass ein Laptop oder eine kleine Orgel schnell und problemlos angeschlossen werden können.

Beichtstühle werden entfernt

Die beiden Beichtstühle, die sich bislang rechts und links neben den Bankreihen befunden haben, werden entfernt. Das Sakrament der Beichte wird in der neuen Beichtkapelle gespendet, die den heutigen Beichtraum dort ersetzt.

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Die Kapelle auf der vom Eingang aus gesehen linken Seite wird vom Kirchenraum abgetrennt und im Fall der Beichte blickdicht geschlossen. Außerhalb der Beichtzeiten wird die Kapelle für den beschränkten Zugang zur Kirche und zur Anbetung genutzt. Der Raum erhält eine neue Zugangstür aus dem rechten Windfang heraus. Die Zuwegung wird über eine Automatiktür und einen barrierefreien Zugang behindertengerecht gestaltet.

Altarbild bekommt einen neuen Platz

Das große Bild hinter dem Altar, das prägend für die St.-Marien-Kirche war, soll einen neuen Platz finden. „Höchstwahrscheinlich kommt es an die rechte Rückwand in der Kirche“, erklärt Thomas Blacha. Das Kreuz mit Korpus, das sich bislang rechts neben dem Altarbereich befand, wird etwas verkleinert in der Werktagskapelle seinen neuen Platz finden.

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Die St.-Marien-Kirche muss für die Renovierung komplett ausgeräumt werden. 
Die St.-Marien-Kirche muss für die Renovierung komplett ausgeräumt werden.  © Georg Pesch | Georg Pesch

Anstelle des Altarbildes wird über dem Altar ein modernes Hängekreuz aus der Kunstschmiede in Meschede hängen. Darüber hinaus werden passend zum Hängekreuz Tabernakel und Ambo neu gestaltet.

Glasfenster werden angeleuchtet

Von außen sollen die Glasfenster der St.-Marien-Kirche künftig beleuchtet sein, so dass man dank des bunten Fensterglases auch abends entsprechende Farbspiele im Kirchenraum sehen kann: „Jedes Fenster soll von unten angeleuchtet werden“, erklärt Thomas Blacha. Außerdem erhält der Turm außen einen neuen Anstrich: „Die Kirche soll auch weiterhin der Mittelpunkt von Platte Heide sein“, wünschen sich Thomas Blacha und seine Kollegen vom Kirchenvorstand.

Texte lesen per Nahbereichsbeamer

Durch die Baumaßnahme soll St. Marien zukunftssicher aufgestellt werden. „Wir wollen die Kirche für die nächsten 30 Jahre vorbereiten“, sagt Thomas Blacha. Dazu gehört auch, die Digitalisierung voranzutreiben, wie der 44-Jährige erläutert: „Wir denken über WLAN-Abdeckung in der Kirche nach.“

Auch soll es künftig Nahbereichsbeamer geben, mit dessen Hilfe ältere Besucher Texte von der Wand ablesen können – eine Alternative zum Gotteslob.

900.000 Euro Gesamtvolumen

Etwas mehr als 900.000 Euro beträgt das Gesamtvolumen der Baumaßnahme, berichtet Thomas Blacha. Ein Teil der Baumaßnahme wird vom Erzbistum Paderborn finanziert, der Rest von der St.-Marien-Gemeinde. Die Platte Heider Gemeinde kann hierfür auf Rücklagen zurückgreifen. „Wir haben in der Vergangenheit gut gewirtschaftet und nicht viel ausgegeben“, bilanziert Thomas Blacha.