Menden. Bilanz und Ausblick: Im Mendener Kulturausschuss ging es beim Kunstfest Passagen vor allem auch um Zahlen. Das ist für das kommende Jahr geplant.

Nach den Passagen ist vor den Passagen: Bilanz und Ausblick auf das Kunstfest auf Gut Rödinghausen in Menden standen auf der Tagesordnung des Kulturausschusses. Es gab Kritik, aber auch Rückhalt.

Kulturbüro-Leiter Andreas Nolte legte dem Kulturausschuss die Zahlen des letzten Kunstfestes vor, welches vom 28. August bis 9. September 2022 auf Gut Rödinghausen und benachbarten Spielorten stattgefunden hatte. 375 Zuschauer besuchten insgesamt zwölf Veranstaltungen. Die etwas mehr als 31 Gäste im Schnitt pro Event empfand Ausschussmitglied Horst Bulla (USF/UWG) als zu wenig. Nicht nur in Menden selber, auch in der benachbarten Städten sei für seinen Geschmack viel zu wenig Werbung für die Passagen gemacht, viel zu wenig plakatiert worden.

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Andreas Nolte wies das umgehend zurück. Auch wünschte sich Bulla, man sollte mal die Wohnorte der Besucher bei den Passagen erfragen, um den Einzugsbereich besser einschätzen zu können. Andreas Nolte hingegen resümierte: „Wir blicken auf ein sehr gutes Kunstfest zurück.“ Zwei Veranstaltungen - „Siddhartha" und „Die Blechtrommel" – waren komplett ausverkauft, bei „Neue Passagen" hingegen verliefen sich nur acht Gäste von möglichen 60, die anderen Termine bewegten sich dazwischen von der Resonanz.

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5000 Euro durch Eintrittsgelder eingenommen

Nolte legte auch eine finanzielle Bilanz vor, bezifferte den Eigenanteil der Stadt Menden auf etwas mehr als 15.000 Euro. Auch das sei positiv, so Nolte, weil man die angesetzte Summe gar nicht in Gänze gebraucht hätte. Bei Gesamtausgaben von gut 70.000 Euro konnten aber auch nur etwas mehr als 5000 Euro durch Eintrittsgelder eingespielt werden, die restliche Summe sind Fördergelder verschiedener Töpfe.

Diese könne es auch für das kommende Jahr wieder geben, berichtete Andreas Nolte dem Kulturausschuss. Und stellte gleich das Programm für die Passagen 2023 vor. Ausschussmitglied Horst Bulla, selber auch in der Kunstszene aktiv, hatte zwar das aus seiner Sicht mangelhafte Marketing, nicht aber das Programm und den Aufwand an sich kritisieren wollen. „Ich bin nicht dagegen, dass Kultur Geld kostet.“ Allerdings monierte er, in der Sitzung nur ein fertiges Programm für 2023 vorgelegt zu bekommen, quasi zum Abnicken. Eigentlich hätte der Kulturausschuss doch beteiligt werden sollen. Es solle hier aber nicht um eine inhaltliche Diskussion gehen, welche Programme und Veranstaltungen man platzieren wolle, wandten andere Ausschussmitglieder ein. Das sei nicht die Aufgabe dieses Gremiums. Die künstlerische Verantwortliche für die Passagen 2023, Sabine Thielmann, einzuladen im Ausschuss noch einmal näher Auskunft zu geben, sei hingegen durchaus eine Möglichkeit.

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Kunstfest Passagen steht 2023 unter dem Oberthema „Liebe(n)“

Jedenfalls soll das Kunstfest kommendes Jahr vom 26. August bis 9. September stattfinden und neun Veranstaltungen umfassen. Das Oberthema lautet „Liebe(n)", ausgefüllt mit Lesungen, Schauspiel, Ausstellungen, Musik, Videoinstallationen und Performancekunst.

Finanziell hat die Stadt einen Eigenanteil von 20.000 Euro angesetzt. Das ganze Paket wurde vom Ausschuss bei einer einzigen Gegenstimme von AfD-Mann Rainer Schwanebeck angenommen. Einen Appell mit nur mäßig versteckter Kritik richtete Jutta Manger (CDU) an die Runde: Es wäre doch zu begrüßen, wenn sich auch mal viele Kulturausschussmitglieder das Kunstfest anschauen würden.