Menden. Die Kapazitäten in der früheren Hauptschule am Bieberberg sollen ausgebaut werden. Parallel laufen Alternativplanungen. Das sind die Hintergründe
Die Zahl geflüchteter Menschen, die in Menden in den vergangenen Monaten Zuflucht fanden, steigt weiter. Hauptsächlich sind es Ukrainerinnen und Ukrainer. Nun will man die Kapazitäten in der früheren Hauptschule am Bieberberg abermals ausweiten. Doch es gibt einen Zeitplan, wann Schluss ist am Bieberberg.
Ungewisser Winter
625 Geflüchtete befinden sich derzeit in Menden (Stand: 21. Oktober). Ein Großteil davon sucht vor allem Schutz vor dem Krieg in der Ukraine. 63 Ukrainerinnen und Ukrainer sind derzeit in der ehemaligen Hauptschule am Bieberberg untergebracht. Aktuell hält die Stadt dort Platz für bis zu 80 Menschen vor. „Dabei handelt es sich hauptsächlich um Familienverbünde“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf WP-Anfrage. Angesichts zunehmender Zuweisungen der Bezirksregierung Arnsberg liegt Menden nun bei einer Erfüllungsquote von 113 Prozent. Menden nimmt damit mehr auf als laut Integrationsschlüssel vorgesehen sind.
Die zunehmenden Zahlen bringen mehr und mehr Städte ans Limit. „Die Lage ist in der Tat herausfordernd“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, unlängst nach einem Flüchtlingsgipfel mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). „Wir wissen nicht, wie der Winter wird“, sagt zudem der Mendener Stadtsprecher. Man gehe aber davon aus, dass es weitere Zuweisungen geben wird. Daher plant die Verwaltung nun, noch mehr Klassenräume am Bieberberg für die Unterbringung zu ertüchtigen (WP berichtete). Dabei würden sich die Plätze von 80 auf 160 verdoppeln. „Das Ziel bleibt, Geflüchteten so schnell wie möglich privaten Wohnraum zu vermitteln“, macht Ehrlich deutlich.
Stadt prüft Möglichkeiten
Doch es gibt auch einen Haken. Denn zum Schuljahr 2025/26 soll die frühere Hauptschule das neue Zuhause für die Josefschule werden. „Der Ratsbeschluss bleibt unangetastet“, betont Johannes Ehrlich. Ziel sei es, bis zum 30. September 2023 eine andere Lösung zu finden. Bis dahin seien die Umbauarbeiten am Bieberberg auch ohne größere Belästigungen der Bewohner möglich. „Im Herbst ist aber der Punkt erreicht, an dem wir wirklich bauen müssen. Diesen Ratsbeschluss müssen und werden wir erfüllen.“
Überlegungen für Alternativen laufen bereits; Konkretes könne die Verwaltung möglicherweise in den kommenden Tagen vorstellen.