Menden. Intersport Hesse muss sein Ladenlokal an der Hauptstraße in Menden verlassen, sucht aber bereits dringend nach Ersatz. Alles zu den Gründen.

Der Mendener Intersport-Händler „Sport Hesse“ muss aus seinem Ladenlokal an der Hauptstraße unweit der Kolpingstraße ausziehen. Einziger Grund sei, dass das Gebäude komplett umgestaltet werden soll, heißt es. Inhaber Dirk Hesse sucht bereits einen neuen Standort – ob dieser in der Fußgängerzone sein wird, ist offen.

Sport Hesse in Menden schließt an der Hauptstraße – aber sucht einen neuen Standort

„Das ist Fakt“, sagt Geschäftsinhaber Dirk Hesse auf Nachfrage der Redaktion. Er bedauere sehr, dass er den Standort verlassen müsse. Er zeige aber auch Verständnis für den geplanten Umbau an der Stelle. Die Büroflächen in den oberen Etagen stehen seit langer Zeit leer. Sie sollen durch moderne Wohnflächen ersetzt werden. Dieses Ziel hatte auch die Politik ausgegeben, um die Innenstadt letztlich zu stärken.

„Wir geben uns nicht geschlagen“, sagt Dirk Hesse. „Wir sind auf der Suche nach einem neuen Ladenlokal. Wir wollen das beibehalten, was wir uns über 40 Jahre aufgebaut haben.“ Dabei sei es gar nicht so einfach, ein geeignetes Ladenlokal in dieser Größe zu finden. Intersport peile in Deutschland in der Regel Verkaufsflächen zwischen 500 und 800 Quadratmetern an. In der Mendener Innenstadt seien solche Ladenflächen nicht verfügbar. Auch Rossmann hatte vergangene Woche die Schließung der eigenen Filiale (direkt gegenüber von Sport Hesse) bestätigt. Auch Rossmann gab an, dass die Fläche für heutige Standards zu klein geworden sei.

Siepmann-Eröffnung kommt für Hesse voraussichtlich etwas zu spät

Den genauen Schließungstermin am alten Standort will Hesse aktuell noch nicht nennen, weil er auch von der Nachfolgelösung abhänge. Der angepeilte Eröffnungstermin des neuen Siepmann-Geschäftshauses an der Unnaer Straße beispielsweise liege aber noch zu weit in der Zukunft, um dort etwas anzumieten, so interessant diese Flächen auch seien. „Das ist zeitlich leider außen vor“, sagt Hesse. Man brauche auch eine gewisse Vorlaufzeit für die Einrichtung. Auf die Kosten für die Neueinrichtung hätte er gerne verzichtet. Er sei seit 16 Jahren an dem Standort.

Sport Hesse in Menden: Das Gebäude soll umgebaut und saniert werden. Deshalb muss der Sporthändler ausziehen.
Sport Hesse in Menden: Das Gebäude soll umgebaut und saniert werden. Deshalb muss der Sporthändler ausziehen. © Westfalenpost | Jennifer Wirth

Wohin dann? Er prüfe aktuell verschiedene Optionen. Denkbar seien auch Standorte außerhalb der Fußgängerzone – für ein Sportgeschäft eine realistische Option. Die räumliche Auswahl ist beschränkt, weil Sportbekleidung und -Ausrüstung zu den innenstadtrelevanten Sortimenten gehören. Neuansiedlungen außerhalb des Kernbereichs sind deshalb kaum noch zulässig. Eine Ansiedlung im Nirgendwo komme für ihn aber ohnehin nicht infrage, sagt Hesse. „Auf die Grüne Wiese wollen wir nicht.“ Auch die Schutzregeln für die Innenstadt unterstütze er im Grundsatz: „Es ist vernünftig, die Kaufkraft in der Innenstadt zu halten.“

23 Wohnungen entstehen anstelle leerstehender Büroflächen an der Hauptstraße

Vermieter Werner Liefländer bestätigt seine Planungen auf Nachfrage. Das Haus an der Hauptstraße werde renoviert und umgebaut, die Fassade neu gestaltet. „Es werden 23 Wohnungen entstehen“, sagt Liefländer. Der Umbau bedeute aber nicht automatisch, dass die Gewerbeflächen im Erdgeschoss wegfallen. Im Gegenteil: Es werde nagelneue Ladenlokale mit der gleichen Größe, aber einer zeitgemäßen Aufteilung geben.