Menden/Lendringsen. Wie soll die Toiletten-Frage während des Umbaus des Lendringser Platzes gelöst werden? Eine Lösung ist in Sicht, es gibt aber noch Fragezeichen.
Wenn der Lendringser Platz in Menden umgebaut wird, dann soll für die Bauzeit keine temporäre, barrierefreie Toilettenanlage dort aufgebaut werden. Das ist der Vorschlag der Stadtverwaltung für den Sozialausschuss. Vorhandene Möglichkeiten in Geschäften, gerade für mobilitätseingeschränkte Personen, sollen stattdessen ausgebaut werden. Noch gibt es aber Fragezeichen. Deswegen fasste der Sozialausschuss in seiner vergangenen Sitzung am Mittwoch auch noch keine endgültige Entscheidung, sondern vertagte das Thema vorerst. +++ Auch lesenswert: Projekt „Lebensader Lendringser Mitte“ gewinnt Preis +++
Inklusionsbeirat Menden bringt Wunsch nach mobiler WC-Anlage ein
Aber zunächst zurück zur Idee: Auf Wunsch des Mendener Inklusionsrates hatte die Verwaltung geprüft, ob für die Bauzeit der Umgestaltung des Lendringser Platzes hier eine temporäre, mobile und vor allem barrierefreie Toilettenanlage aufgestellt werden kann. Nach dieser Prüfung schlägt die Verwaltung nun vor, von der Idee Abstand zu nehmen. In der Beschlussvorlage skizziert sie die Probleme und Kosten. Für die Umgestaltung des zentralen Platzes in Lendringsen geht man von einer Bauzeit von drei Jahren aus. Neben Mietkosten der Anlage für diese Zeit rechnet die Stadt mit etwa 10.000 Euro an einmaligen Anschlusskosten und für die drei Jahre mit insgesamt 21.000 Euro an Unterhalt wie Frischwasser- und Stromversorgung sowie Abwasserentsorgung. Unterm Strich stehen 54.000 Euro. Durch das Aufstellen für mehrere Jahre sei beim Frischwasseranschluss außerdem Frostsicherheit herzustellen. „Das macht Tiefbauarbeiten erforderlich“, heißt es in der Vorlage. +++ Lesen Sie auch: Gewoge baut in Lendringsen an neuer Wohnsiedlung +++
Deshalb möchte die Stadt das Vorhaben nicht weiter verfolgen. Sie nennt stattdessen Alternativen. Schon heute biete im Rahmen der „Netten Toilette“ Peter Maywald in seinem Geschäftslokal Gerotronik an der Hauptstraße eine barrierefreie Toilette für die Bürgerinnen und Bürger an. Außerdem, so hieß es nun im Sozialausschuss, sei die Stadt mit einem weiteren potenziellen Anbieter eines WCs in der Lendringser Innenstadt im Gespräch. Bei Veranstaltungen in Lendringsen baue man zusätzlich immer eine temporäre, auch barrierefreie Anlage auf. +++ Auch interessant: Weitere 80 Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine +++
Zweites WC in Ladenlokal könnte die Lösung sein
Olaf Jung aus dem Inklusionsbeirat erklärte im Sozialausschuss, wenn für den normalen Alltag abseits der Großveranstaltungen ein zweites WC in einem Ladenlokal hinzukäme, dann wäre er mit dem Vorschlag der Stadtverwaltung einverstanden. Das Geschäft von Peter Maywald, so Jung weiter, sei wegen der Steigung nicht für alle optimal zu erreichen.
Weil die Gespräche mit einem möglichen zweiten Anbieter aber noch nicht abgeschlossen sind, wollte der Ausschuss auch noch keine endgültige Entscheidung treffen. Das Thema ist vertagt worden.