Grünen-Chef Huhn nennt den SPD-Vorstand „Clan“ und blockiert Politiker. Trotz berechtigter Kritik findet der Reporter: Demokraten müssen reden!
Es geht in diesem Streit nur nachrangig um geschmacklose Kaffeetassen. Davon kann man halten, was man will. Man darf auch fragen, ob ein SPD-Vorstand mit Teenie-Humor seine Werte glaubwürdig verkauft. Die Art und Weise, wie jetzt auf die Moral verwiesen wird, zeigt aber klar, dass es um etwas anderes geht.
+++ Hintergrund: Grünen-Chef Dirk Huhn nennt SPD-Vorstand „Clan“ +++
Sorgen muss man sich machen, wenn Demokraten untereinander nicht mehr miteinander reden, sondern übereinander herfallen. Die Grünen hatten wiederholt öffentlich appelliert, Debatten nicht bei Facebook auszutragen. Dass dann der Grünen-Chef den SPD-Vorstand als Clan bezeichnet, lässt solche Appelle nicht besonders glaubwürdig erscheinen. Man kann Stil schlecht finden. Das macht man aber nicht besser, indem man mit schlechtem Stil dagegenhält.
Bürgermeister Roland Schröder hat im Rathaus eine Menge verändert und vorgemacht, wie man sachlich und konstruktiv diskutieren kann – auch wenn man mal nicht einer Meinung ist. Auch unter Ratsleuten wäre es gut, Demokratie als Werbung für eigene Positionen zu verstehen. Es darf nicht derjenige gewinnen, der die meisten Unterstützer findet, die den politischen Gegner diffamieren.
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