Fröndenberg. Bislang sind es erst wenige Kinder, die aus der Ukraine geflüchtet sind und jetzt in Fröndenberg zur Schule gehen. So laufen die Vorbereitungen.
Mittlerweile sind auch in einige Geflüchtete aus der Ukraine angekommen. In die Schule gehen in Fröndenberg bislang aber erst ganz wenige Kinder und Jugendliche. Wie sich die Lehrerinnen und Lehrer vorbereiten und wie mit den geflüchteten Menschen umgegangen werden soll, war jetzt Thema im Schulausschuss.
Nach aktuellem Stand gehen an die Fröndenberger Schulen – die drei Grundschulen und die Gesamtschule zusammengefasst – gut eine Handvoll Kinder und Jugendliche, die kürzlich aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet und nun vorerst in Fröndenberg angekommen sind. Über die Situation informierten sich am Dienstagnachmittag die Mitglieder des Fröndenberger Schulausschusses bei ihrer Sitzung in der Gesamtschulaula. +++ Lesen Sie auch: Fröndenberg: 100.000 Euro für Geflüchtete aus der Ukraine +++
Schüler der Gesamtschule Fröndenberg als Paten für Kinder aus der Ukraine
Klaus de Vries, Leiter der GSF, berichtete dabei von zwei neuen Schülern aus der Ukraine an seiner Schule. Auf die Frage von Ausschussmitgliedern, wie bislang die Integration in den Schulalltag laufe, antwortete de Vries für die GSF. „Zwei Kinder sind natürlich noch kein besonders reichhaltiger Erfahrungsschatz." Aber man habe im Kollegium schon einige Vorbereitungen getroffen, Texte oder Lern-Apps in der Heimatsprache dieser Kinder bereit gemacht. Mädchen und Jungen der GSF können außerdem Paten werden für Neuankömmlinge und ihnen beim Start in den deutschen (Schul-)Alltag helfen. „Und das Kollegium ist darauf vorbereitet, dass bis zu den Sommerferien die Klassen immer wieder mit Flüchtlingen aufgefüllt werden können", unterstrich de Vries.
Kindergärten
Möglicherweise wird auch die Frage nach einer Unterbringung ukrainischer Kinder in Kindergärten aufkommen. Katja Schuon, Leiterin des Fachbereichs Jugend und Familie beim Kreis Unna, berichtete im Fröndenberger Schulausschuss, dass es bislang hier nur vereinzelte Anfragen. Eher werde es vielleicht Bedarf nach einer Teilnahme in Spielgruppen geben.
Dass es aber auch ohne die Flüchtlingssituation schon Fachkräftemangel in diesem Bereich gebe, mache die Situation aber nicht einfacher.
Erst zum neuen Schuljahr im Spätsommer könne sich dann die Situation insgesamt beurteilen lassen. Denn über allem, das betonten auch weitere Beteiligte im Schulausschuss, schwebe die Frage, wie viele Menschen überhaupt noch aus dem kriegsgeplagten Land in Osteuropa kommen werden. Für die Overbergschule sagte Leiterin Monika Corbach, dass aktuell hier ein geflüchtetes Kind aus der Ukraine komme. +++ Auch interessant: Geflüchtete Kinder aus Ukraine kommen an Mendener Schulen +++
Kein zusätzliches Personal für Unterricht
Wie das Vorgehen allgemein sein soll, das erklärte im Fachausschuss die für Fröndenberg zuständige Schulrätin beim Kreis Unna, Christine Raunser. „Es gibt für die Kinder keinen Druck, dass sie sofort zur Schule gehen müssen. Sie sollen erstmal Zeit und Raum haben, hier anzukommen." Eine Schulpflicht bestehe für sie aktuell noch nicht. Weiter wies Raunser darauf hin, dass einige vielleicht auch nicht länger in den Orten bleiben werden, wo sie aktuell untergekommen sind. Die ukrainischen Flüchtlinge dürfen sich natürlich frei in Deutschland bewegen.
Die Schulrätin erklärte auch, dass der Kreis bestrebt sei, die Kinder und Jugendlichen in den Regelklassen einzugliedern und nicht mit den Betroffenen sogenannten Willkommens- oder internationale Klassen zu bilden. Die Frage aus dem Ausschuss, ob für möglicherweise durch Kriegserfahrungen traumatisierte junge Leute eine spezielle psychologische Unterstützung an den Schulen möglich sei, beantwortete Christine Raunser negativ. Zusätzliches Personal sei auch aus finanziellen Gründen, aber auch wegen des Fachkräftemangels derzeit nicht vorstellbar. Gleiches gelte für eine mögliche Ausbildung ukrainischer Lehrkräfte, von denen es vielleicht welche unter den Geflüchteten gibt. „Dafür fehlt uns im Moment leider das Geld."