Menden. Unbekannte sprengen rund um den Jahreswechsel zwei Geldautomaten in Menden – bei Real und Kaufland. Das sagen Polizei und die betroffenen Banken.

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Auch viele Wochen nach der Geldautomaten-Sprengung in zwei Mendener Supermärkten sind die Folgen für Kunden zu spüren. Weder der Geldautomat bei Real noch der bei Kaufland sind bislang wieder in Betrieb genommen worden.

Bild der Verwüstung

Ende Dezember sprengten Unbekannte den Geldautomaten bei Real am Bösperder Weg in Menden. Einen Monat später, Ende Januar, passierte das gleiche beim Geldautomaten bei Kaufland an der Holzener Straße. In beiden Fällen hinterließ die Tat ein Bild der Verwüstung. In den Geschäften wurden zunächst provisorische Sperrholzplatten installiert, bei Kaufland musste sogar für etliche Wochen der vordere Eingang gesperrt bleiben, so dass alle Kunden nur durch die hintere Tür in das Gebäude kamen.

Der Geldautomat der Märkischen Bank in der Kaufland-Filiale wurde Ende Januar durch Geldautomaten-Sprenger komplett zerstört.
Der Geldautomat der Märkischen Bank in der Kaufland-Filiale wurde Ende Januar durch Geldautomaten-Sprenger komplett zerstört. © WP Menden | Corinna Schutzeichel

Keinen Täter gefasst

Den oder die Täter der beiden Automaten-Sprengungen bei Kaufland und bei Real hat die Polizei bislang nicht fassen können. Oft handele es sich bei diesen Delikten um auswärtige Täter, erläutert Christof Hüls, Pressesprecher der Kreispolizei. „Die Ermittlungen laufen weiter.“

Bis heute sind in beiden Geschäften keine neuen Geldautomaten in Betrieb genommen worden. Gute Nachrichten gibt es für Kunden, die den Automaten bei Kaufland regelmäßig nutzten. „Der Geldautomatenstandort der Märkischen Bank in der Kaufland-Filiale in Menden befindet sich aktuell im Wiederaufbau“, erklärt Silke Weidenheimer, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der Märkischen Bank, auf Nachfrage der Westfalenpost. Der neue Automat sei auch bereits geliefert worden. „Leider hat sich bei den Arbeiten zur Instandsetzung eine Verzögerung ergeben“, erläutert Silke Weidenheimer. Die Märkische Bank hoffe aber, „den Standort vor Ostern wieder in Betrieb nehmen zu können“.

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Das bekräftigt auch Alisa Götzinger von der Kaufland-Unternehmenskommunikation: Kaufland stehe „in engem Austausch mit der Märkischen Bank. Unseren Kunden wird in den nächsten zwei Wochen wieder ein Geldautomat der Märkischen Bank zur Verfügung stehen.“

Gänzlich anders ist die Situation bei Real. Der Markt am Bösperder Weg soll Ende Mai schließen (WP berichtete) – und aus diesem Grund lohnt es sich aus Sicht von Real nicht, den Automaten zu ersetzen. „Da unser Markt in Menden am 28. Mai schließen wird, sind die Verträge mit der Volksbank gekündigt worden“, erklärt Markus Jablonski, Pressesprecher und Geschäftsbereichsleiter Unternehmenskommunikation.

Die Real-Filiale in Menden war Ende Dezember 2021 Ziel von Geldautomaten-Sprengern.
Die Real-Filiale in Menden war Ende Dezember 2021 Ziel von Geldautomaten-Sprengern. © WP Menden | Corinna Schutzeichel

Die Volksbank Unna, deren Geldautomat einen Tag vor Weihnachten Ziel der Täter war, hätte gerne zeitnah ein neues Gerät aufgestellt, betont Niederlassungsleiter Peter Zahmel. Durch die Sprengung sei der Automat völlig zerstört worden: „Er konnte im Anschluss nicht mehr eingesetzt werden.“ Es sei nicht möglich gewesen, schnellen Ersatz zu beschaffen. „Grund dafür sind die aktuell ungewöhnlich langen Lieferzeiten bei den Geräten. Das wiederum liegt vor allem an den Auswirkungen der Pandemie und dem damit verbundenen Mangel an Halbleitern, Rohstoffen usw.“

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Da in der Zwischenzeit bekannt wurde, dass der Real-Markt Ende Mai schließt, habe auch die Volksbank Unna eine Kündigung der Geldautomaten-Räumlichkeiten erhalten. Auch wie das Gebäude zukünftig genutzt werde, sei der Volksbank Unna nicht bekannt.

Real-Gebäude: Volksbank Unna hofft auf positive Entwicklung

Das Unternehmen hoffe allerdings „auf eine positive Entwicklung im Sinne unserer Mitglieder, Kundinnen und Kunden sowie des lokalen Einzelhandels“. Der Geldautomat-Standort im Real-Supermarkt „war und ist uns wichtig“, erklärt Peter Zahmel. „Denn er ist ein Serviceangebot, auf das unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden aus Schwitten und der Region gerne zurückgegriffen haben, um sich mit Bargeld in ihrer direkten Nähe zu versorgen.“ Derzeit bleibe der Volksbank allerdings nur übrig, die Entwicklung vor Ort abzuwarten.

Täter richten Schäden im fünfstelligen Bereich an

Die Täter richteten einen Schaden im fünfstelligen Bereich an, so die Volksbank Unna. Und das alles, ohne einen Cent Beute zu ergaunern: „Die von uns installierten Sicherungseinrichtungen haben funktioniert“, sagt Zahmel. „Dadurch hatten die Täter keinen Erfolg und mussten ohne Beute flüchten.“