Menden. Kinder klingeln an Mendener Häusern und fragen nach Geld für die Ukraine. Gymnasium weiß von keiner solchen Spendenaktion.

Die Hilfsbereitschaft ist glücklicherweise groß, vielerorts wird derzeit für Menschen aus der Ukraine gesammelt – ob es Kleidung ist, medizinische Hilfsmittel oder auch Geldspenden. Am vergangenen Freitagnachmittag klingelten vier Mädchen an Häusern und Wohnungen auf der Platte Heide und gaben an, dass sie für die Ukraine sammeln. Eine Leserin wandte sich an die WP-Redaktion, weil ihr dieses Vorgehen ungewöhnlich vorkam.

Muffins als Dankeschön angeboten

Die Mädchen seien etwa zwölf Jahre alt gewesen und hätten auf Nachfrage angegeben, dass sie für das Gymnasium an der Hönne unterwegs seien, berichtet die Leserin. Sie hätten ihr für das Spendengeld eine offene Tasse hingehalten, in der sich schon etliche Geldscheine befunden hätten. Im Gegenzug hätten die Kinder ihr selbstgebackene Muffins als Dankeschön für die Spende angeboten, die die Leserin den Kindern in die Tasse gelegt hatte.

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Am Gymnasium an der Hönne ist eine solche Spendenaktion gänzlich unbekannt. Zwar startet das GHM eine Aktion für die Ukraine, aber die sei schulintern, betont Schulleiter Ulrich Cormann. Darüber hinaus seien die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern erst am Montag über die entsprechenden Pläne informiert worden, so dass hierfür nicht schon am vergangenen Freitag hätte gesammelt werden können.

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Ulrich Cormann hält auch nichts davon, wenn Kinder oder Jugendliche von Haus zu Haus gehen und nach Spenden fragen: „Das würden wir niemals so machen.“ Auch sei eine offene Tasse statt einer verplombten Spendendose unüblich. „Ich will den Kindern das Beste unterstellen“, sagt Ulrich Cormann, „ich glaube allerdings, dass dieses Geld wahrscheinlich eher nicht bei Menschen aus der Ukraine landet.“

Lieber an anerkannte Organisationen

Wer auf der sicheren Seite sein will, dass seine Spenden am richtigen Ort ankommen, sollte an offiziell anerkannte Spendenorganisationen spenden, rät Lorenz Schlotmann, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, „und im Zweifelsfall lässt man sich eine Spendenquittung ausstellen“.

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Und wenn tatsächlich Kinder für eine Spendenaktion einer Schule privat unterwegs sein sollen, dann sei es hilfreich, wenn die Sammler eine Bescheinigung der Schule mit sich führen. Lorenz Schlotmann: „Auf diese Weise kann jeder Verdacht einer betrügerischen Absicht ausgeräumt werden.“