Fröndenberg. Die Auswirkungen der hohen Spritpreise spürt auch Thomas Huckschlag, Geschäftsführer der Spedition Huckschlag in Fröndenberg.

An der Total-Tankstelle in der Westicker Straße 58 liegt der Dieselpreis pro Liter am Freitag bei 2,35 Euro und ist somit erneut teurer als am Vortag. Das trifft nicht nicht nur Berufspendler und Autofahrer, sondern insbesondere Speditions- und Transportunternehmen. Auch Thomas Huckschlag, Geschäftsführer der Spedition Huckschlag in Fröndenberg, sagt ganz klar, dass es jetzt für viele Unternehmen seiner Branche ans Eingemachte geht. „Das ist eine mittelschwere Katastrophe, was da jetzt gerade passiert“, findet Huckschlag im Gespräch mit der Redaktion klare Worte.

Der Dieselpreis habe sich im Vergleich zu den Vorjahren schlichtweg verdoppelt. „Das ist für uns und auch für viele andere im Moment wirklich existenzbedrohend.“ Man müsse nun umgehend handeln, Preisanpassungen an die Kunden weitergeben – „und zwar in aller Härte und Notwendigkeit“, sagt der Fröndenberger Unternehmer ganz klar. „Wenn wir da jetzt nicht reagieren würden, würden wir insolvent gehen.“ Denn so große Margen, um die enormen Zusatzkosten aufzufangen, habe das Speditionsunternehmen schlichtweg nicht.

Fröndenberger Geschäftsführer: Nicht alle Kunden zeigen Verständnis

Zwar gebe es bei der Spedition Huckschlag keine Aufträge, die weit im Voraus abgeschlossen wurden und die nun zu den „alten“ kalkulierten und berechneten Preisen durchgeführt werden müssten. Dennoch müsse man nun einen Dieselzuschlag bei vielen Kunden einführen oder diesen Zuschlag bei denen, wo er bereits existiert, erhöhen. „Ich arbeite im Tagesgeschäft mit meinen Kunden zusammen, wir haben gemeinsam vereinbarte Preislisten – teils mit, teils ohne Dieselzuschlag“, erklärt Thomas Huckschlag.

Die fälligen Anpassungen habe er bereits kommuniziert, doch er trifft nicht überall auf Verständnis. „Da muss man dann ganz klar sagen: Ok, dann müssen wir uns von Ihnen leider trennen.“ Denn selbst zu bezahlen und auf den Kosten regelrecht sitzenzubleiben sei einfach nicht möglich. „Es gibt viele, die Verständnis haben, die es natürlich nicht schön finden, aber die wissen, es geht nicht anders.“ Doch genau so gut gebe es auch andere, mit denen man hart verhandeln und von denen man sich im Zweifel dann auch trennen muss.

Lkw: 27 Liter Diesel auf 100 Kilometern

Die Fahrzeuge der Spedition Huckschlag verbrauchen im Schnitt 27 Liter auf 100 Kilometern. „Wenn man sich vorstellt, dass das vorher zwischen 27 und 30 Euro gekostet hat, liegen wir jetzt zwischen 55 und 60 Euro“, berichtet der Geschäftsführer. Und er hat auch ein Praxisbeispiel, um die Krise noch weiter zu veranschaulichen: Wenn ein Fahrer seines Unternehmens mit dem Lkw bis nach Gütersloh zu einem Kunden fährt, kostete das vorher rund 150 Euro. „Davon waren dann 25 Euro Sprit, jetzt sind es rund 60 Euro. Das ist schon etwas, das enorm wehtut.“

So sei es für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass man die Preise anpassen müsse. Dennoch wünscht sich auch Thomas Huckschlag die schnellstmögliche Normalisierung der Spritpreise. Doch das sei im Moment, wie der Blick in eine Glaskugel. Man wisse nicht, was am nächsten Tage auf einen zukommen wird.