Langschede. Die Stadt soll Haus Schoppe, eine Kneipe und eine alte Fabrikhallen kaufen, um den Ortskern von Langschede aufzuwerten.
Es ist der nächste Anlauf für eine Rettung Langschedes – oder zumindest eines seit Jahren verwaisten Fleckchens der Ruhrstadt: FWG und CDU fordern in einem fraktionsübergreifenden Antrag den Kauf von Haus Schoppe und die grundlegende Neugestaltung des Eingangstores zum Kreis Unna. Dabei soll das nur der Anfang sein. Das steckt dahinter.
Konzept für die Ortsteile
Seit den 1990er Jahren herrscht rund um das Haus Schoppe weitestgehend stillstand. Das historische Anwesen verfällt zusehends. Dabei böte das 6400 Quadratmeter große Areal viel Gestaltungsspielraum. Und genau diesen möchten FWG und CDU nun nutzen. Zusammen mit einem gegenüberliegenden Teil der ehemaligen Thyssen-Hallen fordern die beiden Fraktionen eine grundlegende Neugestaltung des Ortseinganges an der Ruhrbrücke.
„Das Dorf braucht ein bisschen Zuwendung“, erklärt FWG-Fraktionschef Matthias Büscher auf WP-Anfrage. Die Stadtteilkonferenz West – ein Zusammenschluss von Bürgern, die sich für ihre Ortsteile einsetzen – hatte in der Vergangenheit bereits öfter moniert, dass die Dörfer abgehängt werden. Der Plan: Eine Art Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) wie es es schon für die Innenstadt gibt auf die Ortsteile auszurollen. Das ISEK mitsamt der Umgestaltung steht in der Fröndenberger Innenstadt bekanntlich kurz vor dem Abschluss. Den Anfang in den Ortsteilen könnte nach Vorstellung von FWG und CDU Langschede machen.
Denkmalschutz weiterhin Knackpunkt
Doch das Vorhaben hängt – zumindest in Langschede – mit einer entscheidenden Prämisse zusammen: dem Denkmalschutz für das Haus Schoppe. „Es bringt nichts, eine Fläche zu kaufen, über die wir nicht gänzlich verfügen können“, erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Gerd Greczka. Dabei gibt es bereits grundsätzlich grünes Licht für den Kauf des Areals. Der Rat hatte eine Kaufoption für das Grundstück bereits abgesegnet. Die zunächst bis August 2021 geltende Frist für die Kaufoption ist sogar verlängert worden. Allerdings mit dem Zusatz, dass der Denkmalschutz fallen muss. Um den Denkmalschutz aufzuheben, gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen die „Unzumutbarkeit der Erhaltung“, wenn die Bausubstanz etwa mit den Jahren zu schlecht geworden ist; oder die Erhaltungsunfähigkeit, etwa wenn der Eigentümer keine Mittel für den Erhalt hat. „Beides muss uns der Eigentümer aber melden“, erklärt LWL-Pressereferent Markus Fischer.
Für FWG und CDU ist der gemeinsame Antrag ein erster Aufschlag, um Ideen und Möglichkeiten für das Areal auszuloten. So sei ein neues Bürgerhaus als Ortsmittelpunkt für Bürger und Vereine vorstellbar. Ein Teil des Gebäudes könnte sogar als Dekoration erhalten bleiben, etwa der historische Wehrturm im hinteren Teil des Geländes. Gegenüber des Anwesens befinden sich noch die aufgegebene Kneipe „Zur Brücke“ und eine alte Thyssen-Fabrikhalle, die bei einem Großbrand 2017 stark beschädigt wurde, die ebenfalls Teil der Aufwertung werden sollen. Nach einer ersten Vorstellung könnte an die Stelle der Gebäude eine einladende Parkanlage samt Kinderspielplatz treten. Statt einer Ampelanlage könnte der Kreuzungsbereich zudem mit einem Kreisverkehr entlastet werden.