Fröndenberg. . Seit Jahren tut sich nichts rund um das Gutshaus. Die Fröndenberger Politik sucht nach Lösungen – und bekommt Hilfe vom NRW-Heimatministerium.
Die Politik will beim „Schandfleck“ Haus Schoppe an der B 233 endlich Nägel mit Köpfen machen und fordert Konzepte. Nachdem bereits FWG und SPD den Zustand des historischen Gutshauses am Fröndenberger Ortseingang anprangerten, ziehen nun auch die Christdemokraten nach und bringen einen städtebaulichen Wettbewerb für das Areal rund um Haus Schoppe ins Spiel.
Es sei, so die Christdemokraten, ein desolater Anblick, der sich „an der südlichen Eingangspforte zur Ruhrstadt bietet“. Das historische Gutshaus verkomme zusehends. Zu dem rund 6400 Quadratmeter großen Areal in Langschede gehört ein inzwischen verfallenes Wohnhaus und ein ebenfalls unter Denkmalschutz stehender ehemaliger Wehrturm. „Dieser soll möglichst erhalten bleiben – anders als das vordere Wohngebäude, das je nach Konzeption auch verzichtbar wäre“, erklärt die CDU.
Situation verbesserungswürdig
Seit 1993 befindet sich das Haus Schoppe in Besitz eines Mendeners. Doch aus den versprochenen Investitionen ist über die Jahre nur ein Sichtschutzzaun in direkter Straßennähe geworden. Betreten habe das Fachwerkhaus nach Einschätzung von Experten und Anwohnern schon seit Jahren niemand. Die Scheiben sind zerborsten, das Areal wirkt ungepflegt, und „der Gesamteindruck dieses Tors zu Fröndenberg ist wohl eher ,Schandfleck’ als Visitenkarte“, so die Christdemokraten.
Um über Lösungen für das Haus Schoppe zu diskutieren, sind Kämmerer und Beigeordneter Günter Freck, Bauamtsleiter Martin Kramme, CDU-Fraktionschef Gerd Greczka und seine Stellvertreterin Bettina Hartwig-Labs ins NRW-Heimatministerium nach Düsseldorf gereist. Nach eingehender Prüfung der Lagepläne und Fotos, und nach Schilderung der Probleme im gesamten Kreuzungsbereich sei allen klar gewesen: Die Situation im gesamten Kreuzungsbereich sei verbesserungsfähig.
Entwicklungspotenzial im Ortsteil
Nicht nur Haus Schoppe wird als „Schandfleck“ wahrgenommen und bedarf dringend einer Aufwertung; auch einige der umliegenden Gebäude, teilweise seit Längerem leerstehend, hinterlassen keinen guten Eindruck.
Der gesamte Bereich nördlich der Ruhrbrücke habe Entwicklungspotenzial, so Ina Scharrenbach – unter Berücksichtigung der anfallenden Kosten.
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung, riet, vor einem möglichen kommunalen Erwerb des Areals Schoppe die Risiken gründlich zu prüfen. Ein Verkaufsangebot seitens des Eigentümers liege inzwischen vor. Für das Haus Schoppe gibt es gleich mehrere Lösungsansätze; sie reichen vom Abriss bis hin zur Sanierung. „Wie das Areal gestaltet werden kann, ist auch direkt mit der Verkehrssituation verbunden“, teilt CDU-Fraktionschef Gerd Greczka mit.
Die FWG hatte unlängst in einem Antrag die Nutzung des Areals für den Neubau eines Feuerwehrstandortes West ins Gespräch gebracht. Das Haus Schoppe soll mittelfristig zum Dorfmittelpunkt werden. Denkbar sei etwa die Nutzung des Wehrturms als Museum – gefördert durch Leader-Mittel, so FWG-Fraktionsvorsitzender Mathias Büscher.
Umfassende Lösung für das Quartier
Die SPD ging in ihrer Formulierung gar einen Schritt weiter: Der Verfall des Hauses Schoppe an exponierter Stelle erwecke selbst für den Durchgangsverkehr den Eindruck einer herunter gekommenen Stadt, so Sabina Müller. Im Rahmen des Integrierten Handlungs-Konzepts (IHK) soll die Negativentwicklung des Ortsteils aufgehalten werden.
Allerdings sei im Zuge des Gesprächs im Heimatministerium klar geworden, dass der Standort für einen Neubau der Feuerwehr West nur bedingt geeignet sei. Bauchef Martin Kramme wies auf die Hanglage des Grundstücks hin; das Gefälle beträgt zehn Meter.
Eine mögliche Lösung: ein städtebaulicher Wettbewerb, der auch die gesamte Langscheder Verkehrssituation berücksichtigt. „Was für den Innenstadtbereich möglich ist, muss auch in diesem wichtigen Ortsteil gelten“, betonen Hartwig-Labs und Greczka. Der Bereich könne durchaus von externen Städtebauprofis in einem Wettbewerb profitieren und neu geordnet werden. „Was wir ganz offensichtlich brauchen, ist eine Gesamtbetrachtung und auch eine umfassende Lösung für das Quartier“, so Greczka.
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