Menden. Die Stadt soll dem Netzwerk Klimaneutralität beitreten. Der Vorstoß dafür kommt aus der Bürgerschaft selbst. Das ist geplant.

Das Netzwerk Klimaneutralität soll in Menden weiter an Fahrt aufnehmen. Nach einer ersten Vorstellung des Vorhabens im Herbst 2021 will man das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 jetzt auch auf kommunaler Ebene stärker vorantreiben.

Bislang engagieren sich ausschließlich Mendener Unternehmen in dem Netzwerk. Doch dabei sollte es nach den Vorstellungen von MPG-Geschäftsführer Dr. Andreas Gahl und Eco Schulte-Geschäftsführer Tobias Schulte nicht bleiben. Denn: Nur wenn man an einem Strang zieht – in der gesamten Hönnestadt – könne das Ziel auch erreicht werden. Und das beinhaltet auch die Verwaltung selbst. „Das Ziel 2030 klimaneutral zusein, dient als Richtwert alles Nötige zu unternehmen, um die Stadtverwaltung klimaneutral zu entwickeln“, heißt es dazu in einer Vorlage für den nächsten Umweltausschuss. Auch wenn nicht alle Bereiche der Verwaltung diese Vorgabe erreichen würden, so diene es zumindest dem selbstgesteckten Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2040. +++ Auch interessant: Warum ein Firmenchef Treiber der neuen Klima-Initiative wird +++

Klimaneutralität: Zusammenschluss vieler städtischer Akteure in Menden geplant

Das Ziel des Netzwerks besteht demnach darin, durch Zusammenschluss vieler städtischer Akteure, die Treibhausgas-Emissionen in der Stadt zu reduzieren. Unternehmen, Schulen, private Haushalte sowie die Verwaltung mit Ihren Tochterunternehmen sollen das Fundament der Initiative bilden. Dabei könnten alle voneinander profitieren. „Durch die Vernetzung aus allen Lebensbereichen, soll ein ,Leuchtturmprojekt’ entstehen, dass für weitere Städte und Gemeinden als Vorlage für die Entwicklung zur Klimaneutralität dienen soll“, heißt es dazu weiter. Auch lesenswert: Stadtwerke Menden wollen komplett klimaneutral werden +++

Gleichwohl: Es ist eine Selbstverpflichtung, die mit keinerlei Konsequenzen verbunden ist. Denn dem Zusammenschluss sei klar, dass „ein tatsächliches Erreichen auch wesentlich von Bedingungen abhängt, die wir als Mendener bzw. Stadt Menden nicht selbst in der Hand haben“. Wichtiger sei, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um zumindest den Ausstoß von Treibhausgasen massiv zu senken. „Dazu gehört auch die gegenseitigvertrauensvolle Beratung und der permanente Wissens- und Gedankenaustausch“, teilt das Netzwerk mit. Es geht den Initiatoren darum, ein Bewusstsein zu schaffen – in allen Lebenslagen.

Klimaneutralität für Menden: Schwierig wird es auf den letzten Prozenten

Wie der aktuelle Stand ist, hatte Gahl auch am eigenen Unternehmen deutlich gemacht. Die Mendener Präzisionsrohr GmbH (MPG) ist ein vergleichsweise energieintensives Unternehmen, bei dem noch immer erhebliches Einsparpotenzial vorhanden ist. Schwierig werde es laut Andreas Gahl auf den letzten Prozenten hin zur Klimaneutralität. +++ Auch lesenswert: Der Weg von MPG in Menden in Richtung Klimaneutralität +++

Bei der Stadt wird ein Beitritt zum Netzwerk und die Vernetzung vor allem als „Impulsgeber“ gesehen. So könnte nicht nur die Verwaltung an sich profitieren, sondern, in letzter Konsequenz, auch der Ausschuss für Umwelt und Klima. Gleichwohl: politische Beschlüsse ersetzt der Beitritt zum Netzwerk nicht. „Die Entscheidungshoheit liegt weiterhin im Ausschuss für Umwelt und Klima, weiteren zuständigen Fachausschüssen oder dem Rat der Stadt Menden“, heißt es dazu. Mit einem entsprechenden Arbeitskreis „klimaneutrale Verwaltung“ könne das Thema aus den eigenen Reihen bearbeitet werden.