Menden. Das Netzwerk Klimaneutralität will Menden so schnell wie möglich nachhaltig versorgen. Erste Ergebnisse gibt es bei MPG und Eco Schulte schon.

Eco Schulte und die Mendener Präzisionsrohr GmbH (MPG) wollen mit einem Netzwerk Klimaneutralität für mehr Bewusstsein und vor allem messbare Erfolge beim Klimaschutz sorgen. Das alles aber nicht nur bei Unternehmen, sondern am liebsten in allen Lebensbereichen.

Aufbruchstimmung schaffen

„Das Netzwerk Klimaneutralität ist in einem kleinen Kreis der Bürgerschaft entstanden“, erklärt MPG-Geschäftsführer Dr. Andreas Gahl im Umweltausschuss. Das Ziel: Menden mittelfristig klimaneutral gestalten. „Es ist dringendes Handeln geboten. Je schneller wir mit den Emissionen runter gehen, desto besser“, appelliert Gahl an die Ausschussmitglieder. Ihm und Tobias Schulte geht es vor allem darum, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Nicht nur in der Politik. Sondern auch in der Verwaltung und im Idealfall bei jedem einzelnen Mendener.

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Allerdings gebe es noch deutliche Hindernisse. So habe sich in vielen Bereichen gezeigt, dass noch immer eine hohe Uninformiertheit herrsche, obwohl „wir eigentlich keine Zeit mehr zu verlieren haben“, betont Gahl. Zum anderen die Annahme, dass Deutschland – und damit auch Menden im Kleinen – unterm Strich doch gar nichts machen könne. Dabei müsse es nur einige geben, die voran gehen. Und genau das hat das Netzwerk vor. Denn für mehr Nachhaltigkeit und weniger Co2-Ausstoß bedürfe es keinerlei besonderer Technologien. Kleinigkeiten reichten oftmals aus, erklärt Andreas Gahl. Statt zu fragen, was solche Maßnahmen Unternehmen jetzt kosten, müsse es eigentlich lauten: „Was kostet uns das Ganze in 10, 20, 30 Jahren?“ Obwohl es energiesparende Maßnahmen nicht zum Nulltarif gibt, stellt sich das in der Realität gänzlich anderes dar. Bei einem energieintensiven Unternehmen wie MPG gibt es derzeit noch großes Einsparpotenzial, schwierig wird es laut Andreas Gahl auf den letzten Prozenten hin zur Klimaneutralität. Das funktioniere derzeit nur mit einer wasserstoffbasierten Energieversorgung – und die ist noch Zukunftsmusik. Bis dahin lautet das Ziel, eine Aufbruchstimmung in Menden zu schaffen. „Wir müssen alle zusammenarbeiten“, betont Gahl. Nicht nur punktuell, sondern in den kommenden Jahren.

Die größten Knackpunkte

Zu Beginn wollen Andreas Gahl und Tobias Schulte erst einmal alle wichtigen Akteure an einen Tisch holen. Bürger, Unternehmen, Stadt, Landwirtschaft, Wohnungsbau. Ideen und Maßnahmen könnten dann in verschiedenen Bereichen gemeinsam angestoßen werden. „Wir haben eine Generationenverantwortung und müssen unseren Teil beitragen“, betont Tobias Schulte. Orientieren will man sich dabei an Wunsiedel. Die Stadt im Fichtelgebirge arbeitet seit Jahren an einer Co2-neutralen Energieversorgung aus Bio-Heizkraftwerken oder aus mit regenerativen Energien hergestelltem Wasserstoff. Kurzum: die intelligente Vernetzung von regenerativen Energien. „Das könnte einen Blick dafür öffnen, wie wir damit umgehen wollen“, so Schulte.

Sollen Themen wie Mobilität und Wohnungsbau mit integriert werden?“, will Dr. Christian Jolk (CDU) wissen. Genau das, so Andreas Gahl, sei das Ziel. Allerdings: In den Bereichen Wohnungsbau und Landwirtschaft dürften beim Thema Klimaneutralität die dicksten Bretter zu bohren sein. Bei den Grünen rennen Gahl und Schulte damit sprichwörtlich offene Türen ein. „Wir freuen uns, dass das abstrakte Thema mit Leben gefüllt wird“, so Markus Kisler (Grüne), der aber gleichzeitig eine Kooperation mit den Schulen anregt.